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Vhs und Behindertenhilfe bieten Deutschkurs an

Schwalmstadt-Treysa. „Wir kommen aus einer separaten Welt, da wollen wir nicht wieder hin“, sagt Rainer Möller, Leiter Wohnbereich 2 der Behindertenhilfe Hephata. Die neue Kooperation mit der Volkshochschule des Schwalm-Eder-Kreises (vhs) ist dabei ein Schritt auf dem Weg zur Inklusion, der gleichberechtigten Teilhabe behinderter und nicht-behinderter Menschen an der Gesellschaft. „Die vhs ist für alle da. Ich freue mich über die Kooperation und sehe sie als Chance. Das ist ein Experiment im positiven Sinne“, findet Hille Hobbiebrunken-Oltmer, vhs-Programmbereichsleiterin Sprachen. Das Experiment startet zum 31. Oktober und kam auf Initiative der Behindertenhilfe Hephata zustande. Es signiert unter dem Titel „Deutsch lesen und schreiben lernen – Deutsch als Muttersprache für Erwachsene“.

In sieben Einzelterminen, jeweils mittwochs von 17 bis 18.05 Uhr, können dann behinderte und  nicht behinderte Menschen gemeinsam lesen und schreiben lernen. Der Kurs hat acht Plätze. „Wir schmeißen unsere Ressourcen zusammen“, sagt Rainer Möller. Bislang fanden Deutschkurse für Bewohner und Beschäftigte Hephatas auf dem Stammgelände der diakonischen Einrichtung in Schwalmstadt-Treysa statt. Organisiert wurden sie vom Kultur- und Bildungszentrum (KuBiz) der Behindertenhilfe Hephata. Der neue Kurs steht nun sowohl im vhs-Programmheft als auch in dem des KuBiz. Geleitet wird er von vhs und KuBiz gemeinsam. Veranstaltungsort ist der Treffpunkt Wagnergasse 4-6 in Schwalmstadt-Treysa, der von der Behindertenhilfe Hephata betrieben wird.

Warum macht diese überhaupt Kooperation Sinn? „Laut der leoo.-Level-One Studie im vergangenen Jahr sind 7,5 Millionen erwerbsfähige Menschen in Deutschland zwischen 18 und 64 Jahren von funktionalem Analphabetismus betroffen. Das heißt, sie können zwar einzelne Wörter und Sätze lesen und schreiben, aber keine kürzeren zusammenhängenden Texte“, so Hille Hobbiebrunken-Oltmer. Laut Statistischem Landesamt ergebe sich daraus statistisch für den Schwalm-Eder-Kreis eine Zahl von 12.753 Menschen, so Hobbiebrunken-Oltmer weiter. Laut ihrer eigenen Erfahrungen, seien viele der Betroffenen, die an den vhs-Kursen teilnehmen, physisch oder psychisch beeinträchtigt. Depressionen, Konzentrationsstörungen, Lernprobleme, Abhängigkeitserkrankungen, Unfallfolgen und Behinderungen spielten dabei eine Rolle. „Hier überschneiden sich die Lebens- und Lern-biographien von Bewohnern und Beschäftigten Hephatas mit den klassischen Teilnehmern von vhs-Kursen für Deutsch als Mutter-sprache“, erklärt Hobbiebrunken-Oltmer die Motivation für die Ko-operation. Diese soll im kommenden Jahr noch ausgebaut werden. Dann sollen inklusive Kurse – gemeinsame Kurse für behinderte und nicht-behinderte Menschen – auch im Bereich Kreativität angeboten werden. „Wir dezentralisieren das Wohnen und gehen in die Region. Da kann die vhs ein wichtiger Partner für uns sein“, so Rainer Möller.

Nähere Informationen bei vhs Schwalm-Eder, Leiterin Programmbereich Sprachen Hille Hobbiebrunken-Oltmer, Telefon (05681 ) 775405 und unter Hille.Hobbieb-runken-Oltmer@schwalm-eder-kreis.de sowie Kultur- und Bildungszentrum Hephata, Projektleiter Marc Scheiding, Telefon (06691) 181462 und marc.scheiding@hephata.com.(me)



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