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Verbraucherpreise stiegen 2012 um 2,0 Prozent

Energiepreise steigen langsamer, Nahrungsmittel deutlich teurer als im Vorjahr

Hessen. Im Durchschnitt des Jahres 2012 lag das Verbraucherpreisniveau in Hessen 2,0 Prozent über dem Vorjahreswert. Im Jahr 2011 hatte die Inflationsrate 1,9 Prozent betragen. Dies sind Ergebnisse der turnusmäßigen Umstellung des Verbraucherpreisindex im Januar 2013 auf das neue Basisjahr 2010 und der damit verbundenen Neuberechnung für die zurückliegenden Jahre. Dämpfend auf die Inflationsrate wirkte, dass sich der Anstieg der Energiepreise 2012 (plus 5,5 Prozent) gegenüber 2011 (plus 10,0 Prozent) deutlich verlangsamte. Bei einem Anteil der Energie von gut einem Zehntel am Verbraucherpreisindex halbierte sich der Beitrag der Energie zur Inflationsrate 2012 (plus 0,6 Prozentpunkte) gegenüber 2011 (plus 1,1 Prozentpunkte) nahezu.

Dagegen beschleunigte sich die Teuerung 2012 insbesondere bei Nahrungsmitteln sowie bei Bekleidung und Schuhen. Das Preisniveau für Nahrungsmittel stieg 2012 um 3,8 Prozent (2011: 2,4 Prozent), für Bekleidung und Schuhe um 2,1 Prozent (2011: 0,1 Prozent). Auch die Wohnungsmieten stiegen 2012 mit einem Plus von 1,6 Prozent stärker als 2011 (plus 1,2 Prozent). Die Teuerung bei Dienstleistungen (ohne Wohnungsmieten) war 2012 (plus 1,6 Prozent) ebenfalls höher als 2011 (plus 1,1 Prozent).

Unter den Energieprodukten verteuerten sich 2012 Heizöl (plus 8,2 Prozent) und Kraftstoffe (plus 5,2 Prozent) am stärksten. Ursache hierfür waren gestiegene Weltmarktpreise für Rohöl. Gas wurde durchschnittlich 3,9 Prozent und Strom 2,6 Prozent teurer.

Bei Nahrungsmitteln stiegen die Preise für Fleisch und Fleischwaren (plus 6,8 Prozent) sowie für Fisch (plus 5,8 Prozent) am stärksten. Gemüse wurde 5,2 Prozent teurer, Obst 4,3 Prozent, Brot und Getreideerzeugnisse 2,6 Prozent sowie Molkereiprodukte und Eier 0,2 Prozent. Für Speisefette und -öle dagegen zahlten die Verbraucher durchschnittlich 1,4 Prozent niedrigere Preise.

Die Preise von langlebigen Gebrauchsgütern sanken 2012 um durchschnittlich 1,1 Prozent (2011: minus 1,9 Prozent). Billiger wurden vor allem Geräte der Unterhaltungselektronik (minus 5,9 Prozent) und Haushaltsgroßgeräte (minus 2,2 Prozent). Das Preisniveau von Fahrzeugen blieb unverändert, Möbel und Einrichtungsgegenstände wurden 0,3 Prozent teurer.

Dienstleistungen (ohne Mieten) verteuerten sich 2012 um 1,6 Prozent. Darunter stiegen am deutlichsten die Preise für Verkehrsdienstleistungen (plus 4,2 Prozent) und Pauschalreisen (plus 3,2 Prozent) sowie die Preise in Gaststätten (plus 3,0 Prozent). Die Leistungen sozialer Einrichtungen (plus 1,1 Prozent) sowie der Versicherungen (plus 0,3 Prozent) verteuerten sich unterdurchschnittlich. Telekommunikationsdienstleistungen wurden auch 2012 billiger (minus 1,8 Prozent), allerdings nicht in dem Maße wie 2011 (minus 3,2 Prozent).

Von Januar bis Juli schwankte die Inflationsrate ohne erkennbaren Trend zwischen 1,8 und 2,1 Prozent. Im August führte ein Preissprung bei Mineralölprodukten (Heizöl und Kraftstoffe) zu einem deutlichen Anstieg der Inflationsrate auf 2,4 Prozent. Dies war der höchste Wert seit fast vier Jahren (September 2008: 3,6 Prozent). In den folgenden Monaten wurden Mineralölprodukte wieder billiger, was die Inflationsrate bis Dezember wieder auf 2,0 Prozent nach unten drückte. Ein deutlicherer Rückgang der Inflationsrate wurde vor allem durch zum Jahresende hin stärker steigende Nahrungsmittelpreise verhindert. Zu Beginn des Jahres 2013 setzte sich der Rückgang der Inflationsrate fort (Januar 2013: plus 1,7 Prozent; Februar 2013: plus 1,5 Prozent). Gründe hierfür waren vor allem die Abschaffung der Praxisgebühr und die Abschwächung der Teuerung bei Nahrungsmitteln und Mineralölprodukten. Ein stärkerer Rückgang der Inflationsrate wurde durch einen deutlichen Anstieg der Strompreise verhindert.

Erläuterungen zu Umstellung auf das Basisjahr 2010
Der Verbraucherpreisindex wird in fünfjährlichem Abstand einer turnusmäßigen Überarbeitung unterzogen. Mit dem Berichtsmonat Januar 2013 erfolgte bundesweit die Umstellung von der bisherigen Basis 2005 auf das Basisjahr 2010. Damit verbunden ist eine Neuberechnung der Ergebnisse ab Januar 2010.

Im Mittelpunkt der Überarbeitung des Verbraucherpreisindex steht die Aktualisierung des Wägungsschemas für die Waren und Dienstleistungen. Dieses bildet die Ausgabenanteile für die einzelnen Güterarten an den gesamten Konsumausgaben der privaten Haushalte in Deutschland ab. Das neue Wägungsschema bezieht sich auf das Jahr 2010 und bleibt bis zur nächsten turnusmäßigen Überarbeitung konstant, um innerhalb des Fünfjahreszeitraums die Preisentwicklung unbeeinflusst von Änderungen der Ausgabengewichte darstellen zu können.

Im Gegensatz dazu wird die Auswahl der einzelnen Waren und Dienstleistungen, deren Preise für die Indexberechnung erhoben werden, der sogenannte „Warenkorb“, laufend angepasst, damit immer diejenigen Gütervarianten in die Preisbeobachtung eingehen, welche von den Konsumenten aktuell häufig gekauft werden. (red)



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