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Erwerbstätigenzahl erreicht neuen Höchststand

Hessen. Im Jahr 2012 sind so viele Menschen in Hessen einer Arbeit nachgegangen wie nie zuvor. Nach neuen überarbeiteten Berechnungen des Arbeitskreises „Erwerbstätigenrechnung des Bundes und der Länder“ (AK ETR) gab es im Jahresdurchschnitt 3,23 Millionen Erwerbstätige. Das sind über 35.000 Personen oder 1,1 Prozent mehr als 2011. Das ist seit dem Jahr 2006 der siebte Anstieg in Folge. Der Anstieg der Erwerbstätigkeit fiel allerdings im Jahr 2012 wegen der nachlassenden wirtschaftlichen Dynamik im zweiten Halbjahr nicht mehr so stark aus wie im Vorjahr. In der unterjährigen Betrachtung lag die hessische Entwicklung zu Beginn des Jahres noch über dem bundesweiten Durchschnitt. Ab dem dritten Quartal 2012 war die relative Entwicklung in Hessen schwächer als im Bundesgebiet. 

Ursächlich war hierfür die sich abschwächende positive Entwicklung in Hessen im Produzierenden Gewerbe ohne Baugewerbe und zwar insbesondere im Verarbeitenden Gewerbe. Diese schwächere Entwicklung konnte durch eine ebenfalls nachlassende wirtschaftliche Dynamik in den Dienstleistungsbereichen insbesondere in der zweiten Jahreshälfte nicht ausgeglichen werden. 2011 stieg die Erwerbstätigenzahl insgesamt noch um 1,5 Prozent.

Die relative Zunahme in Hessen insgesamt war genauso stark wie im Durchschnitt aller Länder, aber geringfügig schwächer als in den alten Ländern.

Die Erwerbstätigen setzen sich aus mehreren Teilgruppen zusammen. Die größte Gruppe ist die der Arbeitnehmer, zu der auch die sozialversicherungspflichtig Beschäftigten gehören. Wie schon in dem Vorjahr trugen die sozialversicherungspflichtig Beschäftigten maßgeblich zum Beschäftigungsaufbau 2012 im Vergleich zum Vorjahr bei (Anteil an den Erwerbstätigen insgesamt: 70,0 Prozent). Die Gruppe der marginal Beschäftigten (hierzu zählen die „ausschließlich geringfügig entlohnten Beschäftigten“ [Mini-Jobs], die „kurzfristig Beschäftigten“ und die „Beschäftigten in Arbeitsgelegenheiten“

1-Euro-Jobber“ konnte im dritten Jahr in Folge keinen positiven Beitrag zur Gesamtentwicklung beisteuern. Die Betrachtung der Entwicklung nach Wirtschaftsbereichen zeigt, dass fast alle Bereiche einen Beschäftigungszuwachs aufweisen. Den größten absoluten Zuwachs gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum verzeichnete der Dienstleistungsbereich (31.100 Erwerbstätige oder 1,3 Prozent). Dieser Zuwachs lag geringfügig unter der Entwicklung des Vorjahres (2011: 35.700 Personen oder 1,5 Prozent). Auch das Produzierende Gewerbe ohne Bau verzeichnete 2012 gegenüber dem Vorjahr Beschäftigungsgewinne. Die Erwerbstätigenzahl erhöhte sich 2012 gegenüber 2011 um fast 2.000 Personen oder 0,4 Prozent und war damit deutlich schwächer als im Vorjahr (2011: 11.500 Personen oder 2,2 Prozent). In der Land- und Forstwirtschaft und Fischerei verringerte sich die Zahl der Erwerbstätigen um 500 Personen oder 1,6 Prozent. Seit dem Jahr 2009 gab es hier keine Zunahme an Arbeitsplätzen.

Die Darstellung der Erwerbstätigkeit erfolgt als durchschnittliche Größe aller Erwerbstätigen nach dem Inlandskonzept (Arbeitsortkonzept). Erfasst werden demnach alle Personen, die im jeweiligen Gebiet ihren Wohn- und Arbeitsort haben, zuzüglich der außerhalb dieses Gebietes wohnenden Personen, die als Einpendler in diese Region ihren Arbeitsplatz erreichen. Zu den Erwerbstätigen rechnen alle Personen, die als Arbeitnehmer (Arbeiter, Angestellte, Beamte sowie Heimarbeiter und marginal Beschäftigte) oder als Selbstständige einschließlich deren mithelfenden Familienangehörigen, eine auf Erwerb gerichtete Tätigkeit ausüben, unabhängig von der Dauer der tatsächlich geleisteten oder vertragsmäßig zu leistenden Arbeitszeit. Grundlage für diese Definition bilden die von der International Labour Organization (ILO) aufgestellten Normen, die im Einklang mit den entsprechenden Definitionen im Europäischen System der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen (ESVG) 1995 stehen.

Arbeitsvolumen in Hessen: Erwerbstätige arbeiteten im Jahr 2012 rund 4,5 Milliarden Stunden
In Hessen wurden im Jahr 2012 von den rund 3,23 Millionen Erwerbstätigen 4,5 Milliarden Arbeitsstunden geleistet. Es waren 9,4 Millionen Arbeitsstunden oder 0,2 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Dies ist der dritte Anstieg in Folge seit 2010. Bundesweit betrug der Anstieg letztes Jahr 0,4 Prozent.

Die Zuwachsrate der Zahl der geleisteten Arbeitsstunden lag in Hessen im Berichtsjahr 2012 gegenüber dem Vorjahr deutlich niedriger als diejenige der Erwerbstätigen (1,1 Prozent). Ausschlaggebend für den schwächeren Anstieg der geleisteten Arbeitszeit waren der Abbau von Überstunden und die Reduzierung von Guthaben auf Arbeitszeitkonten. Auch der negative Kalendereffekt bremste den Anstieg der geleisteten Arbeitszeit.

Die Betrachtung nach Wirtschaftsbereichen zeigt im Jahresvergleich eine unterschiedliche Entwicklung: Rückgänge waren bei der Zahl der geleisteten Arbeitsstunden in der „Land- und Forstwirtschaft; Fischerei“ sowie im „Produzierenden Gewerbe ohne Baugewerbe“ zu verzeichnen. Die wichtigsten Dienstleistungsbereiche meldeten dagegen eine Zunahme der geleisteten Arbeitsstunden. Im Baugewerbe erhöhte sich die Zahl der geleisteten Arbeitsstunden moderat um 0,2 Prozent.

Die durchschnittlich geleistete Jahresarbeitszeit je Erwerbstätigen betrug im Jahr 2012 rund 1396 Stunden. Gegenüber dem Vorjahr war dies ein Rückgang um 13 Stunden oder 0,9 Prozent; dieser ist auf den relativ stärkeren Aufbau der Erwerbstätigenzahl im Vergleich zu den geleisteten Arbeitsstunden zurückzuführen. Eine besonders starke Reduzierung der durchschnittlich geleisteten Arbeitszeit je Erwerbstätigen gab es im Produzierenden Gewerbe ohne Bau (minus 2,1 Prozent), wobei der Rückgang im Teilbereich „Verarbeitendes Gewerbe“ mit 2,2 Prozent geringfügig stärker war. Im Baugewerbe nahm die Stundenzahl je Erwerbstätigen um 1,4 Prozent ab.

Relativ moderat verringerten sich die geleisteten Stundenzahlen je Erwerbstätigen in der Land- und Forstwirtschaft, Fischerei und in den Dienstleistungsbereichen insgesamt (jeweils minus 0,6 Prozent).

Die Zahl der geleisteten Arbeitsstunden wurde gegenüber der Veröffentlichung im Januar 2013 neu berechnet und die bisher veröffentlichten Ergebnisse für 2012 überarbeitet. Hierbei wurden alle zum jetzigen Berechnungszeitpunkt zusätzlich verfügbaren erwerbsstatistischen Quellen einbezogen. Darüber hinaus wurden die Ergebnisse zur Zahl der geleisteten Arbeitsstunden der Erwerbstätigen auf Landesebene für die Jahre 2000 bis 2007 überarbeitet (revidiert). Somit liegen konsistente Zeitreihen zum Arbeitsvolumen ab 2000 vor.

Bei den hier vorgelegten Ergebnissen zu den Erwerbstätigen und zum Arbeitsvolumen, die auf dem Rechenstand des Statistischen Bundesamtes vom 19. Februar basieren, handelt es sich um Berechnungen des AK ETR, dem alle Statistischen Ämter der Länder, das Statistische Bundesamt sowie der Deutsche Städtetag angehören.

Zahl der Arbeitslosen 2012 leicht gesunken
Die hessischen Arbeitslosenzahlen haben sich nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit im Durchschnitt des Jahres 2012 im Vergleich zum Vorjahr leicht verringert. Im Jahresdurchschnitt sank die Zahl der gemeldeten Arbeitslosen um 4.200 oder 2,3 Prozent auf 178.320 Personen. 2011 und 2010 war der Rückgang der Arbeitslosenzahl im Vergleich zum jeweiligen Vorjahr mit 7,8 Prozent beziehunsweise 5,7 Prozent stärker. Die Quote — bezogen auf alle Erwerbspersonen — war im Jahresdurchschnitt 2012 mit 5,7 Prozent geringer als im Vorjahr (5,9 Prozent).

Im unterjährigen Verlauf ergab sich folgendes Bild: Während in den ersten drei Quartalen 2012 im Vergleich zum jeweiligen Vorjahresquartal die Arbeitslosenzahl sank, gab es im vierten Quartal einen Anstieg. Eine Zunahme der Arbeitslosenzahl in einem Quartal im Vergleich zum jeweiligen Vorjahresquartal gab es zuletzt im vierten Quartal 2009. Von der Zunahme der Arbeitslosenzahlen im vierten Quartal 2012 waren ausschließlich die Männer betroffen, während die Zahl der arbeitslosen Frauen weiterhin sank. Allerdings hat sich hier der Rückgang in den Quartalen 2012 zum jeweiligen Vorjahresquartal abgeschwächt.

In den Regionen meldeten von den 26 Landkreisen und kreisfreien Städte lediglich zwei einen Anstieg der Arbeitslosenzahlen 2012 im Vergleich zum Vorjahr (Groß-Gerau und Hersfeld-Rotenburg). In den kreisfreien Städten Darmstadt und Wiesbaden sowie im Wetteraukreis blieb die Arbeitslosenzahl gegenüber dem Vorjahr nahezu unverändert. Die Arbeitslosenquoten reichten in den Regionen von 3,6 Prozent (Landkreis Fulda) bis 10,7 Prozent (Stadt Offenbach am Main). Der Regierungsbezirk Kassel lag mit einer Quote von 5,6 Prozent knapp unter dem landesweiten Durchschnitt von 5,7 Prozent. Die Arbeitslosenquoten in den Regierungsbezirken Darmstadt und Gießen entsprachen genau dem Landeswert. (red)



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