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Hessische Wirtschaft wächst 2012 um 0,9 Prozent

Hessen. Das hessische Bruttoinlandsprodukt (BIP), die Summe aller hier produzierten Waren und Dienstleistungen, wuchs 2012 preisbereinigt um 0,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dies geht aus ersten, noch vorläufigen Berechnungen hervor, die der Arbeitskreis „Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder“ heute vorlegte. „„Die Wirtschaft erwies sich als widerstandsfähig, auch wenn sich der Erholungsprozess im dritten Jahr nach der Krise – wie auch in Deutschland (0,7 Prozent) – abschwächte“, sagte Dr. Christel Figgener, Präsidentin des Hessischen Statistischen Landesamts, in der Pressekonferenz „Wirtschaftsentwicklung 2012 in Hessen“ in Wiesbaden.

Nominal, das heißt ohne Preisbereinigung, wuchs das BIP 2012 um 1,6 Prozent (Deutschland: 2,0 Prozent) auf knapp 230 Milliarden Euro. Dies entsprach einem Anteil von 8,7 Prozent am deutschen BIP.

Das Produzierende Gewerbe, das noch in den Jahren 2010 und 2011 die stärkste Dynamik aufwies, entwickelte sich 2012 – im Vergleich der Wirtschaftsbereiche – mit minus 1,9 Prozent (Deutschland: minus 1,0 Prozent) am schwächsten (diese und die folgenden Angaben beziehen sich auf die preisbereinigte Bruttowertschöpfung). Dagegen konnten die Dienstleistungsbereiche noch um 2,0 Prozent wachsen (Deutschland: 1,5 Prozent). Die Dienstleistungsbereiche sorgten damit für eine insgesamt positive Entwicklung.

Das Verarbeitende Gewerbe, als Teil des Produzierenden Gewerbes, war durch eine abgeschwächte Nachfrage aus dem Inland und aus der Eurozone deutlich beeinträchtigt, sodass es 1,7 Prozent hinter der Wertschöpfung des Jahres 2011 zurückblieb (Deutschland: minus 1,0 Prozent). Negativ auf das Wirtschaftswachstum wirkte die Energieversorgung, die von dem Ausstieg aus der Kernkraft betroffen war. Das Baugewerbe musste, ähnlich wie das Produzierende Gewerbe insgesamt, nach zwei ausgesprochen dynamischen Jahren mit minus 2,3 Prozent (Deutschland: minus 2,5 Prozent) einen Rückgang hinnehmen. Der Rückgang in der Land- und Forstwirtschaft, Fischerei von 5,4 Prozent (Deutschland: plus 1,5 Prozent) hatte mangels Gewicht nur sehr geringe Auswirkungen auf das BIP.

Die Dienstleistungsbereiche erholten sich nach der Krise nicht so schnell wie das Produzierende Gewerbe, konnten dafür aber auch im vergangenen Jahr noch Zuwächse verzeichnen. Diese fielen allerdings mit 2,0 Prozent (Deutschland: 1,5 Prozent) schon geringer aus als 2011 (2,5 Prozent, Deutschland: 1,8 Prozent).

Mit einem Plus von 1,7 Prozent (Deutschland: plus 1,3 Prozent) lag der Bereich „Handel, Gastgewerbe und Verkehr, Information und Kommunikation“ nur knapp unter der Entwicklung der gesamten Dienstleister. Der Handel, vor allem mit Kraftfahrzeugen, konnte in Hessen etwas kräftiger wachsen als im Länderdurchschnitt.

Der für Hessen besonders gewichtige Bereich „Finanz-, Versicherungs- und Unternehmensdienstleister, Grundstücks- und Wohnungswesen“ konnte unter den hessischen Wirtschaftsbereichen mit 3,0 Prozent den höchsten Anstieg der Wertschöpfung erzielen (Deutschland: 2,2 Prozent). Dieses Ergebnis ist vor dem Hintergrund zu sehen, dass hier der Aufschwung erst 2011 einsetzte.

Die „Öffentlichen und sonstigen Dienstleister, Erziehung und Gesundheit“ legten in Hessen wie im Bund um moderate 0,8 Prozent zu.

Das BIP wurde von 3,23 Millionen Erwerbstätigen erwirtschaftet, die in Hessen ihren Arbeitsplatz hatten. Das waren 1,1 Prozent mehr als im Jahr 2011 (Deutschland: 1,1 Prozent). Somit waren die Zuwächse bei der Beschäftigung etwas größer als beim BIP und die Arbeitsproduktivität, das preisbereinigte BIP je Erwerbstätigen, sank um 0,2 Prozent (Deutschland: minus 0,4 Prozent). Die Arbeitsstunden nahmen um 0,2 Prozent zu (Deutschland: 0,4 Prozent), also weniger als das BIP. Bezogen auf die Arbeitsstunde stieg die Produktivität daher noch um 0,7 Prozent (Deutschland: 0,3 Prozent).

Jeder Erwerbstätige erwirtschaftete 2012 einen Anteil von 71 200 Euro am hessischen BIP. Das waren zwölf Prozent mehr als im Bundesmittel (63 500 Euro) und der Spitzenwert unter den Flächenländern. Ebenfalls den Spitzenplatz belegte Hessen beim BIP je Erwerbstätigenstunde mit 51 Euro und lag damit ebenfalls zwölf Prozent über dem Deutschlandwert (45 Euro). Diese hohen Werte sind wesentlich in der produktiven Wirtschaftsstruktur Hessens begründet. Beim BIP je Einwohner profitierte das Land zusätzlich von einem hohen Einpendlerüberschuss; es lag mit 37 700 Euro um 17 Prozent über dem Bundesmittel (32 300 Euro).

Die Berechnungen beruhen zu diesem Zeitpunkt auf einer noch unvollständigen Datenbasis. Bei den turnusmäßigen Überarbeitungen der Ergebnisse wird diese Datenbasis sukzessive ausgeweitet. Aktualisierte Daten werden gemeinsam mit den ersten Ergebnissen für 2013 Ende März 2014 veröffentlicht. Ergebnisse zum ersten Halbjahr 2013 erscheinen Ende September 2013.

Weitere Informationen zu Terminen und Hintergründen findet man unter www.vgrdl.de.(red)



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