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Regionale Wirtschaft nutzt Flughafen bereits stark

Kassel-Calden. Die regionale Wirtschaft nutzt den Flughafen Kassel-Calden bereits stark: So waren nach Angaben der Flughafen GmbH Kassel von den über 27.000 Flugbewegungen im Jahr 2012 fast 20.000 gewerblich. Dazu gehörten gewerbliche Schulflüge, Tausende Flüge örtlicher Luftfahrt- und Wartungsunternehmen und darüber hinaus auch sogenannte Geschäftsreiseflüge. Dabei handelt es sich um Flüge, mit denen Mitarbeiter regionaler Unternehmen und von deren Geschäftspartnern von Calden oder nach Calden geflogen werden. „Die Zahlen dieser sogenannten Business Aviation, die in der Regel mit kleineren Jets und Turboprop-Maschinen durchgeführt wird, sind konjunkturabhängig und lagen in den vergangenen Jahren zwischen zirka 1.000 und 3.000 pro Jahr. Insgesamt haben sie sich zuletzt gut entwickelt“, erläutert Dr. Tobias Busch von der Flughafen GmbH Kassel. „Da seit Eröffnung des neuen Verkehrsflughafens vor allem die Anfliegbarkeit für diesen qualifizierten und anspruchsvollen Flugverkehr deutlich verbessert worden ist, findet der gewerbliche Flugverkehr nun noch bessere Bedingungen vor.“

Ferner haben seit der Eröffnung Anfang April viele Firmenvertreter den Airport besichtigt, um sich ein Bild über dessen Leistungsfähigkeit zu machen – vom Unternehmerverband Nordhessen (UNH) über den Arbeitskreis der Wirtschaft für Kommunalfragen (AFK) der Regionen Kassel und Frankenberg bis zu einer hessenweiten Delegation von Wirtschaftsjunioren. „Die Vielzahl der Führungen belegt das Interesse der regionalen Unternehmen an dem Flughafen“, erklärt Busch. „Viele Wirtschaftsvertreter verschaffen sich derzeit einen Überblick und loten aus, was in Zukunft möglich ist.“

„Es ist bedauerlich, dass dem Flughafen keine Zeit zugestanden wird, sich und ein attraktives Angebot zu entwickeln und dieser in Zeiten des Landtagswahlkampfs von einigen Parteien als Spielball benutzt wird“, sagt Dr. Walter Lohmeier, Hauptgeschäftsführer der IHK Kassel-Marburg. „Insbesondere, da die Marktlage derzeit schwierig ist.“ Mit der Flughafen-Eröffnung sei man in eine Phase des Umbruchs hineingekommen, in der Fluggesellschaften Überkapazitäten abbauen. Es gäbe aber keinen Grund, diese Infrastrukturmaßnahme abzuschreiben. Der Geschäftsführung müsse die Zeit zugestanden werden, diesen zu positionieren.

Gröbster Unfug, so der IHK-Chef weiter, sei es, die überragende Bedeutung von Kassel-Calden für die unternehmerische Wirtschaft ins Lächerliche zu ziehen. „Hier muss nichts künstlich hochgejubelt werden, aber das Gegenteil ist auch mehr als fahrlässig.“

„Ich bin überzeugt, dass Nordhessen in Zukunft stark vom Flughafen und dem Standortvorteil in der Mitte Deutschlands profitieren wird“, ergänzt der stellvertretende IHK-Hauptgeschäftsführer Ulrich Spengler. Standortpolitisch würden Flughäfen weder in Paderborn noch in Hannover helfen. „Die Entfernungen sind dafür zu groß“, sagt er. Alle Unternehmen, die international aktiv sind, steigerten durch den neuen Flughafen ihre Attraktivität – unter anderem für Fachkräfte.

Dass der Erfolg des Flughafens sich nicht nur an einer Vielzahl von Ferienfliegern festmacht, betont Kai-Lorenz Wittrock von der Wirtschaftsförderung Region Kassel (WFG). Er verweist auf die sogenannte Allgemeine Luftfahrt, zu der zum Beispiel der private und der Geschäftsreiseverkehr, der Luftsport sowie Polizei- und Rettungsdienste zählen. Die Modernisierung der wirtschaftsnahen Infrastruktur, zum Beispiel auf Straße und Schiene, habe wesentlich zum wirtschaftlichen Erfolg der Region beigetragen. Der Ausbau für die Luftfahrt sei nun ein weiterer konsequenter Schritt. In den nächsten Jahren sei diese Entwicklung nicht mehr wegzudenken, so wie heute der ICE-Bahnhof oder unser Containerterminal mit Güterverkehrszentrum, ergänzt Wittrock. Zudem sei die Region Kassel im Vergleich mit anderen Regionalflughafen-Standorten auch als Industriestandort gut aufgestellt. Eine besonders hohe Kompetenz zeigt sich bei den hiesigen Unternehmen im Bereich Airport-Technik und Systemtechnik für Luftfahrtgeräte.

Der Geschäftsführer der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände e. V., Geschäftsstelle Nordhessen, Jürgen Kümpel, unterstreicht darüber hinaus, dass es allein bei der Flughafen GmbH am neuen Verkehrsflughafen einen Zuwachs von 100 Arbeitsplätzen auf insgesamt 150 Arbeitsplätze (Voll- und Teilzeit) gegeben habe. Im Gewerbepark am Flughafen haben 20 renommierte Unternehmen der Luftfahrtbranche mit über 750 hochqualifizierten zukunftsfähigen Arbeitsplätzen ihren Standort. Weitere Unternehmensansiedlungen seien in der Planung. Durch den Ausbau werden über 2.000 Arbeitsplätze erwartet. „Der Regionalflughafen entwickelt sich zu einem Jobmotor und ist ein Gewinn für die Region, wobei wir erst am Anfang stehen“, bekräftigt Kümpel. „Denn der Flughafen ist erst seit knapp fünf Monaten am Netz.“ (red)



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Ein Kommentar zu “Regionale Wirtschaft nutzt Flughafen bereits stark”

  1. Markus Wenzel

    Dieser Bericht ist ja wohl ein Witz! Die Wirtschaft hat diesen Flughafen nicht gefordert und benutzt ihn jetzt keinen Deut mehr als den alten Flughafen. Die hier angesprochene Nutzung hat komplett auch am alten Flughafen stattfinden können.

    Es ist geradezu schäbig, dass Herr Dr. Lehmeier die ach so schlechte Marktlage heranzieht, um die mangelnde Akzeptanz von Kassel-Calden zu begründen. Die IHK und mit ihr auch Herr Spengler stehen unter enormen Rechtfertigungsdruck. Ist es doch ihrem jahrelangem wohlfeilem Fordern ohne Hirn und Verstand und einer wirklichen Marktuntersuchung und dem Krakeelen diverser SPD-Bürgermeister in Kassel zu verdanken, dass Koch dann später einknickte und diesen Flughafen bewilligte, damals noch für 151 Mio. €.

    Dieser Bericht verschweigt, dass die beste Hubanbindung Kassels achtmal täglich in gut 90 Minuten erreicht wird – mitten aus Kassel mit dem ICE. Deswegen wird es nie Sinn machen, Kassel an einen anderen Hub anzubinden. Frankfurt ist unschlagbar effizient bei Zeit, Preis, Frequenz und auch Umwelt.
    Die Attraktivität der Region hat der Flughafen in keiner Weise gesteigert, denn alles was der aktuelle Flughafen macht, konnte der alte Flughafen zu 98 % auch. Auch die Arbeitsplätze wären auch ohne Flughafenausbau entstanden. Es handelt sich um reine Verschiebungen, wie auch bei den Steueraufkommen. Einzig die angeblich 100 neuen Stellen in der Verwaltung hat es vorher nicht gegeben. Diese sind unproduktiv, führen zu jährlichen Betriebsverlusten in zweistelliger Millionenhöhe und in der Pleitestadt Kassel zu höheren Gewerbesteuern und schlechteren Dienstleistungen durch die Stadt.

    Aufschlussreich auch dazu der Beitrag im HR vor wenigen Wochen:
    http://www.youtube.com/watch?v=hGhJSoxRPGs&feature=youtu.be

    Es grenzt an eine Perversion, dass hier einzelne Wirtschaftsvertreter, die sicher nicht für die Mehrheitsmeinung der ganzen Wirtschaft stehen, den Flughafen, der der Stadt die letzte Substanz raubt und damit auch der Wirtschaft schadet, als ein Gewinn für die Region bezeichnen.


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