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Baubetriebe skeptisch: „Großer Schluck aus sozialpolitischer Pulle“

Kreishandwerksmeister Frank Dittmar. Foto: nhSchwalm-Eder. Trotz vieler guter Faktoren bleiben die meisten Bauunternehmen skeptisch. Anlass dafür ist die Politik der großen Koalition in Berlin, wie sich auf der Jahreshauptversammlung der Bau-Innung Schwalm-Eder in Melsungen zeigte. Als einen „großen Schluck aus der sozialpolitischen Pulle“, sieht Obermeister Frank Dittmar (Guxhagen) die jüngsten Beschlüsse zur Rente mit 63, dem Mindestlohn, der Mütterrente und der Frauenquote. Allein das Rentenpaket könne Belastungen von mehr als 160 Milliarden Euro bringen und zudem zu steigenden Sozialkassenbeiträge führen. Diese Neuregelung kann rund 250.000 Fachkräfte in Deutschland betreffen. Nochmal rund 900.000 Arbeitsplätze könnten die Regelungen zum Mindestlohn treffen.

In der Baubranche gibt es den Mindestlohn schon seit zehn Jahren, ohne die Einmischung des Staates in die Tarifautonomie. „Jetzt werde so getan als wäre der Mindestlohn das Allheilmittel für Entlohnungsgerechtigkeit. Davon haben wir in der Baubranche in den letzten zehn Jahren wenig gemerkt. Das meiste Geld landet eher beim Fiskus , als in den Taschen der Mitarbeiter“, sagte Dittmar. Vielmehr stelle die Politik nachhaltig die Tarifautonomie in Frage, erklärte Dittmar.

Während international tätige Unternehmen auf die Regelungen durch Verlagerungen reagieren können, hätten die am Binnenmarkt tätigen mittelständischen Unternehmen das Nachsehen. Hier verschiebe sich das Gewicht erneut zugunsten der Großunternehmen. Dittmar erinnerte daran, dass die kleineren Betriebe bereits bei der letzten Frühverrentungswelle draufgezahlt hätten. „Die Herausforderung für die Baubetriebe bleiben weiterhin die Fachkräfte- und Qualitätssicherung“, sagte Dittmar. Die Politik forderte Dittmar zur Mäßigung und zum Abbau der Verschuldung auf. Ziel müsse es bleiben, nicht nur im Export Überschüsse und Wachstum zu erzielen, sondern auch den Binnenmarkt zu stärken. Hiervon profitierten die meisten Menschen in Deutschland ganz direkt.

Gedämpft positive Erwartungen
Mit gedämpften positiven Erwartungen sind die Baubetriebe in die Saison 2014 gestartet. Dass die Hoffnungen nicht unbegründet sind, zeigen die Umsatzprognosen des Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes (ZDB). Diese sehen Steigerungen im privaten Wohnungsbau von fünf Prozent, im Wirtschaftsbau von 2,5 Prozent und dem öffentlichen Bau von 3,5 Prozent vorher. Obermeister Dittmar rechnet aber mit großen regionalen Unterschieden bei diesen Prognosen. Wachstumstreiber sind die insgesamt gestiegene Nachfrage und die energetische Gebäudesanierung. Besonders die Nachfrage der Eigenheimbesitzer sei weiterhin gegeben, sagte Dittmar. Zu schaffen macht den Betrieben dagegen die schlechte Zahlungsmoral insbesondere die der öffentlichen Hand. (red)



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