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Jäger demonstrierten in Wiesbaden

Die Teilnehmer des KJV Hubertus Ziegenhain e.V . bei der Demonstration in Wiesbaden. Foto: nhWiesbaden/Ziegenhain. Viele der nach Wiesbaden angereisten Jägerinnen und Jäger feierten in gewisser Weise ein Debüt, denn nie zuvor waren bis dato in jagdlichen Angelegenheiten auf die Straße gegangen. Die Zeiten, in denen man sich in Jägerkreisen auf die CDU als verlässlichen Partner im Hinblick auf das immer wieder gelobte beste Jagdgesetz Deutschlands glaubte verlassen zu können, scheine jedoch „auf dem Koalitionsaltar geopfert“ zu werden. Mit der geplanten Jagdverordnung drohe das Hessische Jagdgesetz auf dem Verordnungsweg von urbanen Schreibtisch-Ideologen ausgehebelt zu werden.

Jägerinnen und Jäger aus ganz Hessen machten sich daher aus gutem Grund am vergangenen Samstag auf den Weg in die Landeshauptstadt, um in bis dahin nie dagewesener Vehemenz gegen diese Pläne zu demonstrieren. An der Demonstration unter dem Motto „Hände weg vom Jagdrecht“ nahm auch der Kreisjagdverein Hubertus Ziegenhain e.V. mit einem vollbesetzten Reisebus teil.

„Die in Hessen geplanten extrem kurzen Jagdzeiten für Fuchs, Steinmarder, Rabenkrähe und Elster sind sachlich nicht gerechtfertigt und wissenschaftlich nicht begründet.“ Der Präsident des Landesjagdverbandes Hessen (LJV), Dr. Jürgen Ellenberger, hat am Samstag in Wiesbaden die geplante Jagdverordnung des hessischen Umweltministeriums scharf kritisiert. Auf der Kundgebung mit rund 3.500 Jägern, Landwirten und Anglern warnte Ellenberger vor den verheerenden Folgen einer Verordnung, „die deutlich die jagdfeindliche Handschrift des NABU trägt“. Die Artenvielfalt werde in Feld und Flur weiter sinken, wenn die Jagd auf räuberische Arten drastisch eingeschränkt werde.

Der Jagdverordnungsentwurf sei „völlig realitätsfremd“, so der forstpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Heinz Lotz. Er stelle die Jägerinnen und Jäger als „schießwütige Truppe“ dar und ignoriere völlig „ihre wichtige Rolle für den Naturschutz“. Die Verordnung dürfe den Jägern nicht von den Grünen „übergestülpt werden“.

„Eine Handvoll Jagdgegner will die Grünen motivieren, eine Jagdverordnung zu erlassen, die das hessische Jagdgesetz auf den Kopf stellt“, kritisierte der parlamentarische Geschäftsführer der FDP-Landtagsfraktion, Renè Rock. Die Grünen scheuten die Debatte im Landtag und wollten ihre Politik „durch die Hintertür durchsetzen“. SPD und FDP wollen deshalb in dieser Woche eine öffentliche Anhörung zur Jagdverordnung im Umweltausschuss beantragen.

„Die Grünen testen in einigen Bundesländern aus, wie weit sie bei der Abschaffung der Jagd gehen können“, kritisierte der Präsident des Deutschen Jagdverbandes (DJV), Hartwig Fischer. Der DJV-Präsident appellierte an den CDU-Jagdpolitiker Arnold: „Lassen Sie sich nicht von den Grünen am Nasenring durch die Kulturlandschaft ziehen.“

Folgerichtig gingen die Worte der tier- und naturschutzpolitischen Sprecherin der grünen Landtagsfraktion, Ursula Hammann, völlig im Pfeifkonzert der Demonstranten unter. Die Jäger werfen Hammann vor, dass sie mit der Jagdverordnung speziell die urbane Klientel der Grünen im Natur- und extremen Tierschutz befriedigen wolle. Hammann erklärte unterdessen in einer Pressemitteilung, dass auch die Stellungnahmen der Jäger zur geplanten Jagdverordnung „gründlich ausgewertet“ würden.

Bleibe zu hoffen, dass das als Reaktion auf die unerwartet starken Proteste signalisierte Zugehen auf die Jägerschaft von Seiten der CDU als stärkerer Partner in der Koalition nicht nur leere Worte sind.



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