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Roth: Konzentration und Kampf jetzt wichtig

MT-Trainer Michael Roth. Foto: HartungKassel/Melsungen. Nach den beiden unerwarteten Auftaktniederlagen gegen die Aufsteiger Coburg und Erlangen empfängt die MT Melsungen am dritten Spieltag der DKB Handball-Bundesliga den amtierenden Deutschen Meister Rhein-Neckar Löwen. Zu dem Knüller am Mittwoch, 19 Uhr, Rothenbach-Halle Messe Kassel, sind noch Tickets im Vorverkauf und an der ab 17.30 Uhr geöffneten Tageskasse erhältlich.

Gleich zum Start in die Saison setzte es für die MT eine 20:25-Heimpleite gegen Aufsteiger Coburg. Es wurden Konzentration und Verantwortung angemahnt, die Spieler selbst sahen sich in der Pflicht zur Wiedergutmachung und fuhren mit den besten Vorsätzen nach Erlangen, zum nächsten Aufsteiger. Aber die Kehrtwende gelang nicht. Auch hier dominierte der Außenseiter über den Favoriten, in diesem Fall mit 29:25. Der Fehlstart war perfekt.

“Ich habe nach diesem Spiel, bereits in der Kabine, einige Dinge die mir aufgefallen sind und die unbedingt abgestellt werden müssen, sehr, sehr deutlich angesprochen. Alles aber in sehr sachlichem Rahmen und ohne Geschrei”, verrät Axel Geerken. “Es war ein Mix zwischen persönlicher Ansprache und übergreifenden Handlungsempfehlungen”, so der MT-Vorstand. Einer der Punkte: “Wir müssen zu unserem Kollektivgedanken zurückfinden. Das, was uns bisher so stark gemacht hat. Wenn es insgesamt nicht läuft, will man als Spieler einerseits zu viel alleine machen und hadert andererseits oft auch noch mit der Spielweise seiner Mitspieler. Klar, man muss sich auf dem Platz auch mal energisch anfahren können. Das gehört in diesem Sport halt dazu. Aber dann muss man auch schnell wieder miteinander klar kommen und eine gemeinsam Linie finden”.

Mindestens das erwartet auch Michael Roth von seinen Schützlingen: “Nachdem es in den letzten Jahren immer nur bergauf ging, ist dieser Fehlstart ein echter Rückschlag, mit dem keiner rechnen musste. Aber so etwas gibt es im Sport. Viele werden sich noch an den unerklärlich verpatzten Auftakt von Borussia Dortmund  vor zwei Jahren erinnern. Wir müssen jetzt dort anfangen zu arbeiten wo wir gerade sind, nämlich ganz unten”, macht der MT-Coach ohne Umschweife deutlich. Dabei weist er aber auch darauf hin, dass dies selbst verschuldet sei, dass alle daran beteiligt sind und auch nur gemeinsam wieder aus dieser Lage herauskommen. “Wir haben die Zügel im Training deutlich angezogen. Ich werde jetzt sehr genau darauf achten, auf wen ich in puncto kämpferischer Einstellung und Leistungsbereitschaft zählen kann. Das bedeutet mir am Mittwoch gegen die Rhein-Neckar Löwen vielmehr als letztlich das Ergebnis”.

Michael Allendorf wieder an Bord
Dabei kann er aus dem Lager der Rekonvaleszenten höchstwahrscheinlich wieder auf Michael Allendorf zurückgreifen. Der Linksaußen hatte in Erlangen schon am Warm Up teilgenommen aber nicht gespielt. Etwas ungewisser ist die Lage hingegen bei Johan Sjöstrand und Marino Maric. Das sind Leistungsträger die der Mannschaft jetzt natürlich besonders fehlen. Johan als Torwart, der gut mit der Abwehr eingespielt ist und oft sogenannte Hundertprozentchancen zunichte macht, und Marino als weiterer Ruhepol neben Felix Danner in der Abwehr. Ebenfalls lässt sich noch nicht vorher sagen, wann Linkshänder Gabor Langhans in den Wettkampf einsteigen kann. Der Neuzugang vom TuS N-Lübbecke musste die Saisonvorbereitung aufgrund von Kniebeschwerden abbrechen und absolviert derzeit ein Rehaprogramm. Er wurde geholt, um Michael Müller im rechten Rückraum zu entlasten.

Spiel gegen die Löwen ist der Aufgalopp in die englische Woche
Das Spiel am kommenden Mittwoch bildet für die MT den Auftakt zu einer knallharten “englischen Woche”. Denn schon drei Tage später gastiert  der bislang noch verlustpunktfreie VfL Gummersbach, bevor es dann am darauffolgenden Mittwoch zum Vizemeister und derzeitigen Tabellenführer SG Flensburg-Handewitt geht. Die Rhein-Neckar Löwen kommen als amtiererender Deutscher Meister nach Kassel und mit der Empfehlung eines frischgebackenen Supercup-Titelträgers. Der Start der Kraichgauer in die Saison hätte besser nicht sein können. Mit dem Sieg über Pokalmeister Magdeburg ging es schon mal gut los. Es folgten der doppelte Punktgewinn gegen die Bördeländer und danach ein noch deutlicherer Erfolg beim Aufsteiger Coburg. Das war aufgrund der personell unvollständigen Vorbereitung nicht unbedingt zu erwarten, wie Trainer Nikolaj Jacobsen in einem vereinseigenen Interview verriet.

Der Meister ist exzellent besetzt reist aber mit Respekt vor der MT an
Auch nach dem Weggang von Nationalspieler Uwe Gensheimer haben die Löwen weiterhin eine hochwertige Besetzungsliste. Mit dem erfahrenen Rückkehrer Valur Sigurdsson, der schon von 2008 bis 2011 den Gelbhemden angehörte, und mit dem Mazedonier Dejan Manaskov wurden gleich zwei potente Nachfolger gefunden. Fürs Tor wurde hinter dem starken Ex-Melsunger Mikael Appelgren als “Nummer 2” Andreas Palicka geholt. Der Schwede hat schon mit Kiel die Champions League gewonnen und sich bei seiner letzten Station Aalborg nochmals weiter entwickelt. Ansonsten ist der Meisterkader zusammen geblieben. Im Angriff fungiert mit Andy Schmid als Denker, Lenker und Vollstrecker ein Regisseur der Extraklasse. Falls Bedarf besteht, wird er dort vom frischgebackenen dänischen Olympiasieger Mads Mensah Larsen vertreten. Links und rechts daneben agieren u.a. mit Kim Ekdahl du Rietz und Alexander Petersson zwei wurfstarke Halbspieler. Die Flügelzange wird in der Regel von den als sehr treffsicher geltenden Patrick Groetzki (rechts) und Manaskov, bzw. Sigurdsson gebildet. Am Kreis hat Trainer Jacobsen die freie Auswahl zwischen dem deutschen Nationalspieler Henrik Pekeler und den beiden spanischen Auswahlcracks Gedeon Guardiola und dem 130-Kilo-Mann Baena Gonzales.

Der Löwen Coach ordnet die beiden Begegnungen am Mittwoch gegen die MT in Kassel und darauf zuhause gegen Flensburg als “Woche der Wahrheit” ein. Oliver Roggisch, sportlicher Leiter erklärt den Respekt vor den Nordhessen genauer: „Melsungen gehört zu den besten Teams der Liga, besonders zu Hause können sie jede Mannschaft schlagen. Wir müssen deshalb schnell zu unserem Spiel finden, sicher in der Abwehr stehen, dann haben wir eine gute Chance auch dort zu punkten“, so Roggisch.

In der letzten Saison lieferten sich die beiden Kontrahenten bekanntlich gleich vier heiße Duelle, zweimal in der Liga, zweimal im DHB-Pokal, in dem es ein Wiederholungsspiel aufgrund einer Regelverletzung geben musste. Das Punktspiel in der Hinrunde, am 21.11.2015 in Kassel entschied das Roth-Team mit 25:23 zu seinen Gunsten. Während die beiden Kontrahenten damals in relativ enger Nachbarschaft in oberster Tabellenregion standen, sprechen die Vorzeichen für das kommende Duell eindeutig für die Gäste. Was im Umkehrschluss bedeutet, dass die MT ohne jeglichen Druck antreten kann. “Wir sind diesmal klarer Aussenseiter, und das kommt uns in der derzeitigen Situation nicht ganz ungelegen”, gesteht Michael Roth.

Schiedsrichter in Kassel: Christoph Immel (Tönnisvorst, NRW) / Ronald Klein (Ratingen, NRW); DHB-Aufsicht: Berndt Dugall.

Bisherige Ligavergleiche: 22 Spiele, davon 18 Siege RNL,  3 Siege MT, 1 Remis

Tickets: In den bekannten Vorverkaufsstellen und an der am Spieltag ab 17:30 Uhr geöffneten Tageskasse der Rothenbach-Halle.

(Bernd Kaiser)



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