Belgische Delegation informiert sich über Holzfeueranlagen
Schwalm-Eder. Eine Delegation des belgischen gemeinnützigen Unternehmens Aralea aus Brasschaat und aus Vertretern der Stadt Brasschaat hat den Schwalm-Eder-Kreis besucht, um Informationen zur Logistik und dem Betrieb von Holzfeuerungsanlagen zu erhalten. Aralea hat eine Klientel von etwa 250 benachteiligten Arbeitnehmern und beabsichtigt, ein derzeit im Bau befindliches städtisches Projekt mit Holzhackschnitzeln zu heizen und dabei die Hackschnitzel mit den eigenen Arbeitskräften selbst zu produzieren.
Am Homberger Holzhof wurden die belgische Delegation vom ehrenamtlichen Kreisbeigeordneten Helmut Mutschler begrüßt und von Geschäftsführer Möller-Sauter über die Beschaffung und die Verarbeitung des Holzes sowie den Vertrieb der Holzprodukte informiert. Das bot die Gelegenheit konkrete Arbeitsabläufe vor Ort zu verfolgen.
Besonderes Interesse bestand zu Ausbildungsvoraussetzungen und Qualifizierungen der Arbeitnehmer auf dem Holzhof in Homberg. Die belgischen Arbeitnehmer, die von Aralea betreut werden sind eher gering qualifiziert, sodass über Fort- und Ausbildungen nachgedacht werden muss.
Christian Seeger aus Melsungen, Chef des Ingenieurbüros IDEE Seeger, führte die Gruppe nach dem Besuch des Holzhofes zur Pelletanlage am Behördenzentrum. Die Anlage wurde durch sein Büro geplant und projektiert. Er demonstrierte dabei die Bedeutung des hydraulischen Abgleichs von Heizungsanlagen für ihre Effizienz und Sparsamkeit.
Die Heizungsanlagen der Erich-Kästner-Schule in Homberg und der König-Heinrich-Schule in Fritzlar, die beide mit Hackschnitzeln betrieben werden, wurden ebenfalls von Christian Seeger vorgestellt, der dabei zahlreiche Fragen der Delegation zu beantworten hatte. Die Gäste wollten beispielsweise konkrete Informationen zur Abgasqualität und zu eventueller Feinstaubbelastung haben, da dies in Belgien derzeit lebhaft diskutiert wird und in manchen Städten bereits zu einem Verbot von Holzfeuerungsanlagen geführt hat.
Ingenieur Seeger betonte die Sauberkeit und Unbedenklichkeit der Anlagen, die selbstverständlich allen gesetzlichen Ansprüchen gerecht werden.
Letztes Ziel der Besichtigungstour war der Recycling- und Umweltdienst RU in Borken. Das breite Aufgabenspektrum, was vom Einsammeln und Zerlegen von Elektroschrott bis zu gartenpflegerischen Tätigkeiten reicht, stieß auf großes Interesse bei der Delegation. Die belgischen Gäste sind aktuell dabei nach weiteren Tätigkeitsfeldern für ihr gemeinnütziges Unternehmen zu schauen und konnten so später die Heimreise mit vielen Anregungen und Ideen aus dem Schwalm-Eder-Kreis antreten. (red)