Franziska Ebert läuft 200 Meter unter 27 Sekunden
Baunatal/Melsungen. Beim 47. nationalen Baunataler Pfingstsportfest gaben sich nordhessische Spitzenathleten bei heißem Wetter und teilweise starkem Regen ein Stelldichein. Die wenigen Zuschauer auf der Tribüne konnten einige erfreuliche Leistungen sehen. Aus Melsunger Sicht standen die Läufe im Mittelpunkt, wo sich vor allen Dingen Franziska Ebert für die Landesmeisterschaften gerüstet zeigte. Eine Woche nach ihrem 400-Meter-Sieg bei den Regionalmeisterschaften in 60,28 Sekunden lieferte die 17-Jährige eine imposante Demonstration ihrer Leistungsfähigkeit auch im Langsprint ab. In einem furiosen 200-Meter-Lauf verbesserte sie sich auf beachtliche 26,95 Sekunden und war damit 1,14 Sekunden schneller als im Vorjahr.
Bei einem kaum spürbaren Rückenwind von 0,1 Meter pro Sekunde setzte sich erwartungsgemäß Merle Hinz (LAV Kassel) in 26,88 Sekunden durch, aber die Jugendliche aus Guxhagen musste schon Bestzeit laufen, um den Angriff von Franziska Ebert abzuwehren. Imke Hofmann, die im Vorjahr noch fast eine halbe Sekunde schneller als die Jugendliche aus Röhrenfurth war, musste mit den dritten Platz in 27,30 Sekunden vorlieb nehmen. Bei der Bahneröffnung am 29. April in Bebra konnte die schnelle Sprinterin aus Remsfeld das Duell mit Franziska mit 27,43 zu 27,63 noch deutlich für sich entscheiden. „Eine Zeit mit einer 26 vor dem Komma scheint in absehbarer Zeit möglich“, sagte Alwin Wagner nach ihren guten Trainingseindrücken vor zwei Wochen. Jetzt hofft der Trainer, dass sein Schützling die 400 Meter bei den Landesmeisterschaften am 24. Juni in Gelnhausen zum ersten Mal unter einer Minute laufen wird. Vorher startet sie noch bei den deutschen U23-Meisterschaften in der 4x400m-Staffel.
Gespannt war man auch auf das Auftreten von Vivian Groppe, die sich am 26. Mai beim TFG-Sprint-Cup-Finale im Kasseler Auestadion gegen die schnellsten Sprinterinnen aller nordhessischen Talent-Fördergruppen mit 10,24 Sekunden durchgesetzt hatte. Kraftvoll schnellte sie auch im Parkstadion aus dem Startblock und lag bereits zu Beginn der Beschleunigungsphase in Führung. Obwohl Arzu Yaftali (Baunatal) und Linnea Hinz (LAV Kassel) zum Schluss des Rennens noch bedrohlich aufkamen, siegte die Melsunger Gesamtschülerin bei leichtem Gegenwind in 10,59 vor Arzu Yaftali (10,62) und Linnea Hinz (10,69). Damit setzte sie ihre Siegesserie auf den nordhessischen Laufbahnen eindrucksvoll fort. Noch fehlt ihr die Lockerheit, aber in ihr steckt viel Potenzial. Wenn sie in den kommenden Wochen ihre Zeit von 10,24 Sekunden untermauert und zudem im Wettkampf andere Klassesprinterinnen in ihre Schranken verweist, dann wird man sie mit ihrem Leistungsniveau in die Reihe der schnellsten U14-Schülerinnen Hessens einstufen dürfen. Im Moment begehrt sie erst Einlass…
Für einen weiteren Sieg sorgte Pia Gille, die jüngste Melsunger Starterin in Baunatal. Die Elfjährige hatte sich bei den Kreismeisterschaften in Felsberg den Titel über 800 Meter der W12 mit persönlicher Bestzeit von 2:50,76 Minuten geholt. Im Baunataler Parkstadion demonstrierte sie eindrucksvoll ihre verbesserte Kraft und Spurtschnelligkeit und steigerte sich auf 2:48,06 Minuten. Das bedeutete den Sieg vor Anna-Lena Lenz (2:55,55) und Laura Weiershäuser (3:07,94), beide vom TSV Niederelsungen. (red)