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Magdeburg kommt – Roth: Wir werden kämpfen wie die Löwen

Foto: Alibek Käsler

Foto: Alibek Käsler

Kassel. Nur vier Tage nach dem Aus im Achtelfinale des DHB-Pokals will die MT Melsungen in die bisher recht erfolgreiche Spur in der DKB Handball-Bundesliga zurückkehren. Dabei wartet am Sonntag auf die Nordhessen eine noch schwerere Aufgabe als am Mittwoch gegen Leipzig. Schließlich kommt mit dem SC Magdeburg der aktuelle Tabellendritte nach Kassel. Anwurf in der Rothenbach-Halle ist um 12.30 Uhr. Es gibt noch Karten im Vorverkauf und am Spieltag an der ab 11 Uhr geöffneten Hallenkasse.

Die Frage ist: Wie gut gelingt es der MT Melsungen, sich nach der herben Enttäuschung im DHB-Pokal wieder zu berappeln, um am Sonntag dem “Shootingstar der Liga”, dem SC Magdeburg, die Stirn zu bieten? Die 22:27-Schmach im Achtelfinale am Mittwoch gegen den SC DHfK Leipzig war nicht so einfach zu verdauen. Vor allem weil man erkennen musste, dem Gegner an diesem Tage wenig Widerstand entgegen gebracht zu haben. “Wir waren heute praktisch in allen Bereichen schlechter als der Gegner und hatten deshalb auch keine echte Chance, das Spiel zu gewinnen”, brachte es ein enttäuschter Lasse Mikkelsen nach dem Abpfiff auf den Punkt. Um aber sogleich wieder den Blick nach vorn zu richten: “Wir müssen es am Sonntag gegen Magdeburg viel besser machen, wobei erschwerend hinzu kommt, dass der Gegner sicherlich noch stärker sein wird”, so der MT-Regisseur.

Auch dessen Mannschaftskamerad Felix Danner mochte sich nach dem Abpfiff gegen Leipzig nicht lange mit irgendwelchen Grübeleien aufhalten. Seine persönliche Art, die schmerzliche Niederlage zu verarbeiten: “Meine Familie hilft mir sehr gut, mich davon abzulenken. Und am Sonntag gegen Magdeburg gilt dann die Devise Neues Spiel, neues Glück”, so der MT-Kreisläufer.

Ob allerdings Felix Danner und Lasse Mikkelsen am Sonntag mitmischen können, wird sich erst kurzfristig entscheiden. Während der Kreisläufer das vorbereitende Training krankheitsbedingt gänzlich absagen musste, knickte der Regisseur im Freitagstraining um und musste sich zur Untersuchung zu Mannschaftsarzt Dr. Rauch begeben.

Trainer Michael Roth und seine Schützlinge haben nach der obligatorischen Analyse das Spiel gegen Leipzig abgehakt, um sich schnell auf Magdeburg zu konzentrierten. “Man hat angesichts der kurzen Abfolge der Spieltermine als Trainer ja kaum Möglichkeiten, zwischendrin elementare Dinge zu ändern. Fakt ist, die Trainingsarbeit folgt einem System, welches im Juli gestartet wird, mit dem Ziel, den Kader gemäß der vorhandenen Spielertypen möglichst optimal auf die Saison vorzubereiten. Dieses System ist durch unsere Verletztenmisere abrupt unterbrochen worden. Und dennoch haben wir die schwierige personelle Situation sehr gut gemeistert. Das ist eine Leistung, auf die wir schon sehr stolz sein dürfen. Das habe ich der Mannschaft nochmals deutlich gemacht, und auch, dass jeder einzelne sich seine Stärken immer wieder bewusst machen muss. Wir haben allen Grund, am Sonntag sehr mutig gegen Magdeburg aufzutreten. Auf alle Fälle werden wir kämpfen wie die Löwen”, verspricht der MT-Coach.

Zum Beispiel so, wie vor gut zwei Wochen gegen Hannover, als der Tabellenzweite in der Rothenbach-Halle mit einem immensen Siegeswille niedergerungen wurde. Die Fans flippten in dem Spiel mehrfach zu Recht aus und trieben ihre Lieblinge so zu Höchstleistungen an. Die wiederum überzeugten mit einer robusten Abwehr, mit hellwachen Keepern, erkämpften hinten Bälle, nutzten die postwendend zu Kontern und erzielten damit so genannte “einfache Tore”. Und genau dieses Potenzial kann ja nicht in so kurzer Zeit verschütt gegangen sein.

Als Tabellenfünfter braucht sich die MT in der Tat nicht vor dem Dritten SCM zu verstecken. Vor eigenem Publikum schon gar nicht. Zumal der Abstand zum Kontrahenten so gering ist, dass die Nordhessen mit einem Sieg sogar an den Bördeländern vorbeiziehen würden. Nach neun Spielen steht die MT mit 13:5 Punkten ziemlich gut da – auch im Verhältnis zum SC Magdeburg, der nach zehn Spielen 14:6 Zähler bilanziert. Gelingt ein Coup am Sonntag, hätten Sjöstrand, Kühn & Co vier Ligasiege in Folge gelandet und damit den Oktober im wahrsten Sinne vergoldet.

Zugegeben, die Mehrzahl der bisherigen Ligavergleiche hat der Traditionsclub aus Sachsen-Anhalt zu seinen Gunsten entschieden, und zwar 16 der 24 Spiele, u.a. auch die beiden in der letzten Saison. Nur viermal hatte die MT die Nase vorn, vier weitere Male trennten sich die Teams jeweils unentschieden.

Die Voraussetzungen, diese Statistik zu verbessern, sind auf Seiten der MT durchaus gegeben – vorausgesetzt, die Fragezeichen hinter Danner und Mikkelsen lösen ich auf. In der Abwehr hat Trainer Roth mit dem auskurierten Philipp Müller wieder eine zusätzlich Option, ebenso im Angriff durch den genesenen Timm Schneider. Wobei er beiden zugesteht, dass sie nach ihren verletzungsbedingten Ausfällen erst noch einige Zeit brauchen, um in den vollen Wettkampfmodus hinein zu kommen. Also wird die größte Last zunächst noch auf den Schultern derer liegen, die sich in enger Besetzung durch die letzten Wochen manövrieren mussten. “Und das unter den gegebenen Voraussetzungen insgesamt auch sehr gut gelöst haben”, wie Michael Roth immer wieder betont.

Die Magdeburger dürfen derzeit getrost als “Shootingstars der Liga” angesehen werden. Die Art und Weise etwa wie sie zuletzt eben jenen SC DHfK Leipzig in die Schranken gewiesen haben, gegen den die MT gerade das Nachsehen hatte, war schon beeindruckend. Mit dem 37:31 im prestigeträchtigen Ostderby erklommen die Bördeländer Platz 3 in der Tabelle, mit vier Punkten Abstand auf die Rhein-Neckar Löwen und die Berliner Füchse.

Trainer Bennet Wiegert, mit 35 Jahren einer der jüngsten in diesem Metier, macht offenbar vieles richtig und weiß seine hochkarätig besetzte Crew gut zu steuern. Dabei kann er nahezu auf jeder Position bedenkenlos wechseln ohne Qualitätseinbußen befürchten zu müssen. Neben dem Torhütergespann Dario Quenstedt/Jannick Green – aus dem der Däne derzeit mit serienweisen Topleistungen heraussticht – bieten auch die Positionen Rückraum, Aussen und Kreis jeweils Highlights. Wie etwas die Flügelzange Robert Weber und Matthias Musche oder am Kreis Gleb Kalarash und – wenn er wieder fit ist, Zeljko Musa, oder im Aufbau Michael Damgaard, Marko Bezjak und Mads Christiansen.

Einer im MT-Team freut sich natürlich ganz besonders auf das Treffen mit dem SCM: Finn Lemke hat zwei Jahre lang das Trikot der Grünroten getragen, ehe er im Sommer nach Nordhessen wechselte. Zwei Herzen schlagen in seiner Brust am Sonntag aber nicht. Denn inzwischen fühlt er sich schließlich ganz und gar als MT’ler.

Schiedsrichter in Kassel:
Martin Thöne (Lilienthal) / Marijo Zupanovic (Berlin); DHB-Spielaufsicht: Nils Szuka.

Bisherige Ligabegegnungen zwischen MT und SCM:
16 Siege SCM, 4 Siege MT, 4 Remis.
Letzte Saison:
08.03.2017, MT Melsungen – SC Magdeburg 21:27
21.12.2016, SC Magdeburg – MT Melsungen 27:26

Berichterstattung:
• Live auf SKY, Vorberichterstattung ab 12:00 Uhr, Kommentator Dennis Baier.
• Zwischenstände auf Hitradio FFH, Kommentator Patrick Schuhmacher.
• Liveradio auf mixlr.com/radiohna ab 12:30 Uhr, Kommentator Jens Nähler.

(Bernd Kaiser)



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