Gegen Hochwasser: Umbau des Einlaufs
Gudensberg. Innerhalb weniger Wochen war der Gudensberger Stadtteil Maden zweimal von Hochwasser betroffen. Starkregen und Hagel führten zu Schäden im Bereich der Neuen Straße.
Ortstermin mit Bürgern und Behörde
Der Goldbach, der über seine Ufer trat, löste das Hochwasser aus, weil er die plötzlich auftretenden Wassermassen nicht aufnehmen konnte und sich zudem das Einlaufbauwerk verstopfte. Die Stadt Gudensberg rüstet nun dieses Einlaufbauwerk technisch um, damit das Wasser künftig besser abfließen kann.
6.500 € werden dafür investiert. Stabile Grob- und Feinrechen aus Metall sollen den Zulauf stärker sichern und besser zu umspülen sein. Ein neues Rückhaltegitter wurde auf Empfehlung der Wasserbehörde keilförmig installiert. Auf diese Weise drückt der Wasserstrom Treibholz nach oben, damit es von einem Podest aus entfernt werden kann.
Am Donnerstag, 24. Oktober 2019, findet ab 15.30 Uhr (Treffpunkt Feuerwehrhaus) ein Ortstermin mit Bürgermeister Frank Börner und der fachlich zuständigen Unteren Wasserbehörde statt. Interessierte Bürger können teilnehmen.
Gitter öffnen verboten
Die bestehende Anlage wurde 1966 von der Wasserbehörde des Kreises genehmigt und eingetragen. Eine rechtliche Verpflichtung zur Baumaßnahme bestand nicht. Ebenso hat die Stadt weder die Pflicht noch das Recht, das Gitter bei Hochwasser zu öffnen, so wie es Anwohner im Juli von der Feuerwehr gefordert hatten. Nach einer Ortsbesichtigung machte die Wasserbehörde deutlich, dass dies nicht gestattet sei. Das Gitter war seinerzeit eingebaut worden, nachdem ein Kind bei Hochwasser in den verrohrten Goldbach geraten war und nur durch den selbstlosen Einsatz eines Bürgers gerettet werden konnte. Außerdem verhindert das Gitter Verstopfungen im Inneren der Rohre. Eine Haftpflicht der Stadt Gudensberg bei Überschwemmungsschäden besteht nicht.
Neubauten sind zuflussneutral
Bürgermeister Frank Börner kündigte in einer Sitzung des Madener Ortsbeirates weitere Maßnahmen an. Es werde geprüft, ob oberhalb des Goldbaches ein Regenrückhaltebecken gebaut werden kann. Die Stadt bemühe sich um den Erwerb eines geeigneten Grundstücks.
Auch die Vorschläge von Anliegern zur Beseitigung von Abflusshemmnissen in der Ortslage würden geprüft. „Neue Baugebiete erhöhen den Wasserzufluss übrigens nicht. Sie werden mit Blick auf die Zuflussmenge neutral geplant“, erläuterte der Bürgermeister. „Regenrückhaltebecken und Zisternen mit gedrosseltem Abfluss sorgen im Neubaugebiet zwischen Gudensberg und Maden für eine gleichbleibende Abflussmenge.“
(red)