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FWG in Sorge um Nordhessens Wälder

Der Zustand des Waldes ist so dramatisch, dass jede Art von öffentlicher Diskussion dringend notwendig ist. Foto: Helmut Mutschler
Der Zustand des Waldes ist so dramatisch, dass jede Art von öffentlicher Diskussion dringend notwendig ist. Foto: Helmut Mutschler

Region. Die Sorge um die nordhessischen Wälder war jüngst der Anlass für ein Gespräch der Kreistagsfraktion der Freien Wählergemeinschaft (FWG) mit Frank Wiegand, Vorsitzender der hessischen Landesgruppe der Waldbesitzer.

Massive Schäden auch im Mischwald

Bei dem Treffen im Gasthaus Lingemann in Bischhausen schilderte Wiegand die Situation des Waldes, der durch die aktuellen Klimaveränderungen bedroht ist. Während gemeinhin Monokulturen als besonders anfällig betrachtet werden müsse man inzwischen auch im nordhessischen Mischwald massive Schäden feststellen, so Wiegand.
Durch die beiden vergangenen trockenen Jahre würde nach wie vor im Bereich einer Wurzeltiefe von 40 bis 180 cm Tiefe Wasser fehlen. Hinzu komme je nach Baumart massiver Befall von Ungeziefer.

Wertverlust für die Holzwirtschaft

Frank Wiegand schilderte den FWG-Kreistagsabgeordneten den enormen Aufwand, den die Entfernung des Schadholzes bedeutet. Auch die verkäuflichen Holzbestände hätten massiv an Wert verloren. Kurzfristig notwendige Investitionen zur Beräumung des Waldes würden sich für Lohnunternehmer langfristig nicht lohnen, da, wenn der Wald einmal beräumt ist, bald für lange Zeit die Arbeit fehle.

Helmut Mutschler, FWG, Amtsleiter für Energie und Klimaschutz beim Schwalm-Eder-Kreis. Foto: nh
Helmut Mutschler, FWG, Amtsleiter für Energie und Klimaschutz beim Schwalm-Eder-Kreis. Foto: nh

Gesamtgesellschaftliche Folgen

Wiegand machte auch auf die gesamtgesellschaftlichen Folgen aufmerksam: Durch die Waldschäden gehe massiv CO2-Speicher verloren. Mittelfristig werde Fichtenholz in der Bauindustrie fehlen, welches dann aus Mittel- und Osteuropa importiert werden müsse, was dann wiederum zu Preiserhöhungen und zu erhöhter Umweltbelastung durch die Transporte führt. Für die Zukunft würden (südeuropäische) klimastabile Baumarten benötigt, deren Auswirkung auf die heimische Flora und Fauna noch gar nicht untersucht ist.

FWG vermutet, bei Förderung wird gemogelt

Ausführlich diskutiert wurde über einen 12-Punkte Plan des Landes Hessen, dessen Wirkung aber noch nicht absehbar sei. Von den 200 Millionen Euro Fördergeldern, die das Land für die Rettung des Waldes vorgesehen hat, würden 150 Millionen direkt an den landeseigenen Hessenforst umgeleitet. Den privaten und kommunalen Waldbesitzern bleiben dann 50 Millionen Euro. Die Fraktion der FWG war sich einig, dass solch ein Programm eine Mogelpackung sei, wenn vor allem staatliche, nicht aber die zahlreichen kleinen kommunalen und privaten Besitzer davon profitieren.

Projekte zur Aufforstung

Durch die Berichte von Frank Wiegand sah sich die FWG-Fraktion in ihren eigenen Initiativen bestärkt. Klimaschutz des Kreises und der Kommunen müsse konsequent gestärkt werden. Projekte wie etwa Waldpflanzungen durch Schulen, die durch das Klimaschutzreferat des Kreises mit Dezernent Helmut Mutschler (FWG) im Oktober organisiert wurden, sollen wiederholt werden. „Solche Projekte tragen vielleicht nur zu einem kleinen Teil zur Aufforstung bei“, so Mutschler, „sie leisten aber einen wichtigen Beitrag und stärken aber bei allen Beteiligten das Bewusstsein, wie wichtig und dringend der Schutz des Waldes ist.“

(red)



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