Fachwerk-Kleinod im Stadtzentrum
Schwalmstadt. Fachwerkhäuser sind Kulturschätze, die es verdienen, erhalten zu bleiben. So sieht es nicht nur die Arbeitsgemeinschaft Deutsche Fachwerkstädte (ADF), die aus diesem Grund zur Erhaltung des kulturellen Erbes beiträgt.
Hochwertige Fachwerksanierung
Seit 2000 lobt sie alle fünf Jahre den Deutschen Fachwerkpreis aus. Wegen der außerordentlichen Qualität der Fachwerksanierung empfahl die Jury neben den drei Hauptpreisen und den Auszeichnungen, auch Sonderpreise zu verleihen. Über diesen freuen sich Georg Schlamann und Martina Raasch, der Eigentümer und die Besitzerin des Treysaer Altstadthotels. Sie nahmen die Ehrung am 14. Oktober 2020 im Propsteischloss Johannesberg in Fulda entgegen.
Warum das schmucke Altstadthotel mit diesem Sonderpreis bedacht wurde, ist schnell erklärt: Das einstige Ackerbürgerhaus in stadtbildprägender Lage ist vorbildlich saniert und mit großem Engagement umgestaltet worden, heißt es in der Urkunde.
Mit traditionellen Techniken hergerichtet
Etwa zwölf Jahre lang hatte das Fachwerkhaus an der Ecke Burggasse/Marktplatz leer gestanden. 2014 erwarb Georg Schlamann das Fachwerkhaus, das 1537 erbaut worden war. Martina Raasch verliebte sich auf den ersten Blick in das Objekt mit dem besonderen Etwas. So begannen die aufwendigen Sanierungsarbeiten. Das Fachwerkhaus wurde vor dem Verfall gerettet.
„Wir haben viel Eigenleistung eingebracht, aber auch Fachfirmen aus der Region eingesetzt“, erinnert sich Raasch. Am Ende der Akkordarbeiten erstrahlte das Haus von außen und innen in neuem Glanz. Das ehemalige Wohnhaus wurde unter Denkmalschutzbedingungen und mit traditionellen Techniken saniert. So wurden beispielsweise die Wände von innen mit Holzfaserplatten gedämmt und mit Lehm verputzt. Spezielle Kalkfarbe sorgt im Innern für ein gesundes Raumklima.
Historische Hingucker für alle
In Schwalmstadt ist man begeistert vom Ergebnis. Erster Stadtrat Lothar Ditter ist froh, dass Vorzeige-Objekte wie das Altstadthotel das Bild der größten Stadt im Kreis prägen: „Wir sind grundsätzlich stolz, so viele geschichtsträchtige Fachwerkbauten in unseren Stadtzentren Treysa und Ziegenhain zu haben. Wenn die mühevolle Arbeit, die hinter den historischen Hinguckern steckt, wie im Falle des Altstadthotels gewürdigt wird, dann ist das für Eigentümer, Nutzer und die gesamte Stadt eine tolle Sache.“
Kriterien erfüllt, von Jury bewertet
Insgesamt 18 Eigentümer aus 13 Fachwerkstädten waren für den Preis vorgeschlagen worden. Elf Objekte erfüllten alle Kriterien und wurden von der Jury bewertet. Das Altstadthotel setzte sich durch, weil es in Sachen Denkmalpflege, Energieeffizienz, Einfügung ins Stadtbild und Umnutzung herausragt.
Es gehörten neben dem Juryvorsitzenden und Präsidenten der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Fachwerkstädte (ADF), Prof. Manfred Gerner, ebenso Hans Benner, Bürgermeister a.D. und Vorstandsvorsitzender der ADF, Maren Sommer-Frohms, Geschäftsführerin der ADF, Gerwin Stein, Leiter der Beratungsstelle für Handwerk und Denkmalpflege, und Zimmermeister Ralf Birk dem Gremium an.
Infos zum Altstadthotel und Buchungsmöglichkeiten stehen auf www.altstadthotel-treysa.de.
(red)