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MT gewinnt Heimspiel gegen Lübbecke

Beim Melsunger Bundesligisten glänzte Nebojsa Simic im Tor mit sechs schönen Paraden. Das Heimspiel gegen TuS N-Lübbecke ging zurecht als ihr erster Saisonsieg an die MT. Foto: Heinz Hartung

Kassel. Die MT Melsungen hat im ersten Spiel nach der Beurlaubung ihres bisherigen Chefcoaches unter der Leitung von Arjan Haenen an der Linie den ersten Sieg der Saison eingefahren!

Zuschauer standen stets hinterm Team

Denkbar knapp, aber dennoch verdient, gewannen die Nordhessen gegen den TuS N-Lübbecke mit 23:22 (10:7) und verhinderten damit vor dem nächsten schweren Spiel schon am kommenden Donnerstag gegen den SC Magdeburg den kompletten Fehlstart. Mit einer grandiosen kämpferischen Leistung gerade in der Schlussphase trotzen die Rot-Weißen allen Unkenrufen, zeigten Charakter und bedankten sich damit bei 2.240 Zuschauern in der Rothenbach-Halle, die trotz mehrfacher Rückstände immer hinter ihrer Mannschaft standen und sie unermüdlich nach vorn trieben. Mit neun Treffern, davon drei Siebenmeter, war Timo Kastening bester Torschütze des Tages. Sechsmal war Valentin Spohn für die Gäste erfolgreich.

Schwer bezwingbare Lübbecker Abwehr

Spiel eins nach der Ära Gudmundsson war, zumindest mit Blick auf die Startformation kein neues Bild der MT. Zwar bekam diesmal Silvio Heinevetter den Vorzug von Arjan Haenen gegenüber Nebojsa Simic, aber sonst begann die gewohnte Formation. Also mit Julius Kühn, Elvar Örn Jonsson und Kai Häfner im Rückraum, Michael Allendorf und Timo Kastening auf Außen sowie Arnar Freyr Arnarsson am Kreis. Die tat sich allerdings nach gutem Beginn und dem ersten Tor durch Julius Kühn nach nur 34 gespielten Sekunden sehr schwer mit der beweglichen Lübbecker Abwehr.

Tore blieben Mangelware

Was allerdings auf der Gegenseite ebenso galt. Da fehlte auch dem TuS einiges an Durchschlagskraft gegen stabil stehende Melsunger, die sich zudem auf ihren Schlussmann verlassen konnten. Es dauerte knappe fünf Minuten, bis Tom Skroblien zum 2:2 ausgleichen konnte. Und es sollte das letzte Gästetor für eine lange Zeit sein. Denn obwohl weiter einige Unsicherheiten im Melsunger Spiel waren, machten sie es partiell besser als ihre Gegner. Weil vor allem die rechte Angriffsseite funktionierte und Timo Kastening sowie zweimal Kai Häfner auf 5:2 stellten (13.). Dazwischen lag noch ein gehaltener Strafwurf Heinevetters gegen Tom Skroblien.

Tore blieben Mangelware im Spiel, Torhüterparaden gerieten dagegen zur Normalität in kurzer Taktung. Unglaublich, was Silvio Heinevetter und sein Gegenüber Aljosa Rezar alles entschärften. Dennoch fand Lübbecke langsam besser ins Spiel, verkürzte per Siebenmeter von Skroblien erst auf 5:4 (15) und schaffte durch Florian Baumgärtner gar den 6:6-Ausgleich (18.). Und das, obwohl der MT-Abwehrriegel stand und Marino Maric mit Arnar Freyr Arnarsson das Zentrum gut abriegelte.

Mit drei Treffern Vorsprung in die Kabine

Arjan Haenen reagierte auf die Angriffsflaute, brachte Domagoj Pavlovic und schickte erstmals Neuzugang Andre Gomes auf die Platte. Mit prompten Erfolg, denn der Kroate tankte sich sofort bis an den Kreis durch und markierte das 8:6 (22.). Nun reagierte auch Emir Kurtagic und befahl eine ganz offene Deckung gegen den MT-Rückraum. Tin Kontrec pflückte sich auch sogleich einen Ball heraus und lief den Konter erfolgreich zum 8:7 (24.). Es sollte jedoch wieder das letzte Erfolgserlebnis für länger sein, denn bis zur Pause traf nur noch Timo Kastening. Das gleich doppelt, so dass es mit einem Vorsprung von drei Treffern für die Hausherren in die Kabinen ging.

Sehenswerte Offensive

Den besseren Neustart nach der Halbzeit erwischte dann jedoch der TuS. Gleich viermal in direkter Folge netzte Valentin Spohn, auf der anderen Seite bekam Kastening den Ball im Wurfversuch aus der Hand gespielt und scheiterte Häfner ebenso wie Jonsson an Aljosa Rezar. Arjan Haenen musste früh die Grüne Karte zur Auszeit legen, nachdem der treffsichere Lübbecker sein Team erstmals in Führung gebracht hatte (35.). Absolut sehenswert war dann die erste Offensivaktion nach der Unterbrechung: Elvar Örn Jonsson ging zentral in die Deckung, narrte seinen Gegenspieler mit einer formvollendeten Pirouette und zog dann durch die selbst kreierte Lücke unhaltbar für Rezar ab: 11:11 (36.).

Lübbecke blieb in Vorlage, Melsungen hechelte hinterher. Durchaus mit Ideen und auch Spielwitz, aber immer wieder mit Endstation Aljosa Rezar, der seine Form des ersten Durchgangs konserviert hatte. Im Gegensatz zu Silvio Heinevetter, der nach Wiederbeginn überhaupt keine Hand mehr an den Ball brachte, zweimal aber auch Pech mit abgefälschten Würfen hatte. Als Valentin Spohn zum fünften Mal innerhalb von nur elf Minuten zum 13:14 traf, winkte Arjen Haenen seinen Keeper vom Feld und schickte Nebojsa Simic ins Rennen (41.).

Simic heiß aufs Spiel im Tor

Ein echter Glücksgriff, denn der Montenegriner, schon auf der Bank zuvor ständig in Bewegung, war heiß und direkt im Spiel. Zwei gehaltene Bälle ermöglichten die nächste Wende im Spiel, denn Timo Kastening und Elvar Örn Jonsson nutzten ihre Möglichkeiten zum Führungswechsel, Julius Kühn erhöhte gar wieder auf 16:14 (44.). Kurze Zeit später, nachdem Tin Kontrec eine Strafe kassiert hatte, setzte Arnar Freyr Arnarsson mit dem 18:15 einen drauf und unter frenetischen „Simo, Simo“ Anfeuerungsrufen nach dessen fünfter Parade überwand Timo Kastening den so lange fast unüberwindbar scheinenden Rezar zum 19:15 (47.).

Mit jeder Minute intensiver

Die Ostwestfalen kämpften, bekamen ihre Chance durch eine Strafe gegen Pavlovic und verkürzten durch Peter Strosack und Valentin Spohn bis auf 19:18 (51.). Kaum war Pavlovic wieder da, gingen auf der anderen Seite erst Marek Nissen, dann Leos Petrovsky. Wieder eine neue Situation, genutzt von Timo Kastening mit zwei Siebenmetern, nachdem er vorher gerade einen nicht über die Linie gebracht hatte: 21:19 (53.). Die Partie wurde mit jeder Minute intensiver, von irgendeiner Entscheidung war gar nichts zu sehen oder auch nur zu spüren. Zwar liefen die Gäste einmal mehr hinterher, gaben aber nicht auf. Im Gegenteil gelang Dominik Ebner mit dem 21:21 sogar wieder der Gleichstand (56.).

Häfner stellt erneut auf Remis

Und es wurde noch bitterer für die Gastgeber, als vorn kein Durchkommen war, Jonssons Pass an den Kreis bei angezeigtem passivem Spiel keinen Abnehmer fand und Tom Skroblien den Gegenstoß erfolgreich zum 21:22 abschloss. Schon viereinhalb Minuten vor Schluss nahm Arjan Haenen seine letzte Auszeit. Und prompt stellte Kai Häfner erst abermals auf Remis, dann holte er nach einem technischen Fehler der Gäste sogar den Vorteil zurück. Noch genau 100 Sekunden waren auf der Uhr. Deren 41 blieben, als Emir Kurtagic die finale Auszeit nahm. Die letzten 20 Sekunden ging der TuS-Coach gar aufs Ganze, schickte den siebten Feldspieler auf die Platte. Aber es half nichts, denn in Vorbereitung auf den finalen Wurf bekam Dominik Ebner das Leder nicht unter Kontrolle, Nordhessen durfte jubeln.

Stimmen zum Spiel

Arjan Haenen: „Ich muss meiner Mannschaft ein ganz großes Kompliment machen. Wir haben über 60 Minuten wirklich großen Kampf gesehen. Lübbecke stellt eine sehr gute, aggressive Abwehr. Das hat man in der ersten Hälfte gesehen, in der wir nur zehn Tore machen konnten. Aber wir haben auch selbst eine sehr gute Abwehr gestellt mit einem überragenden Heinevetter dahinter. In die zweite Hälfte sind wir dann nicht gut hineingekommen, so etwas darf uns normalerweise nicht passieren. Auch als es 19:15 stand, mussten wir das Spiel entscheiden, haben aber den Gegner wieder herankommen lassen. Aber nochmal: es war ein großer Kampf der Mannschaft, der am Ende zum Erfolg geführt hat.“

Emir Kurtagic: „Glückwunsch an die MT und an Arjan zu den zwei Punkten. Es ist schwer, jetzt so kurz nach dem Spiel schon Analysen zu machen. Unser Matchplan ist eigentlich fast perfekt aufgegangen, aber unser Spiel in den letzten Minuten und das Ende kann uns natürlich nicht zufrieden stellen. Ich bin sehr enttäuscht, weil hier was drin war für uns. Ich werde trotzdem nicht ungerechtfertigt Kritik üben und es an den Spielern festmachen. Insgesamt hat uns heute ein ganz klein wenig am Gegner gefehlt und das müssen wir so akzeptieren.“

Statistik

○ MT Melsungen: Heinevetter (9 Paraden / 14 Gegentore), Simic (6 P. / 8 G.); Maric, Kühn 4, Lemke, Reichmann, Kunkel, Jonsson 2, Arnarsson 2, Allendorf 1 , Gomes, Häfner 4, Petersson, Kastening 9/3, Pavlovic 1 – Trainer Arjan Haenen.
○ TuS N-Lübbecke: Rezar (14 P. / 22 G.), Rezar (bei einem Siebenmeter, 0 P. / 1 G.); Heiny, Baumgärtner 3, Ebner 1, Petreikis 2, Strosack 1, Mundus, Dräger, Kontrec 2, Mrakovcic 1, Spohn 6, Nissen, Petrovsky 1, Skroblien 5/3 – Trainer Emir Kurtagic.
○ Schiedsrichter: Colin Hartmann (Magdeburg) / Stefan Schneider (Irxleben)
○ Zeitstrafen: 6 – 8 (Maric 10:35 24:39, Pavlovic 47:51 – Nissen 27:19 49:55, Kontrec 43:51, Petrovsky 51:05)
○ Strafwürfe: 4/3 – 4/3 (Skroblien scheitert an Heinevetter 10:35, Kastening scheitert an Rezar 49:58)
○ Zuschauer: 2.240 in der Rothenbach-Halle, Kassel.

Das nächste Spiel

Do., 30.09.21, 19:05 Uhr, MT Melsungen – SC Magdeburg

(red)



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