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Cool im Verein – Kindeswohl im Sport

Schwalm-Eder. Der Schwalm-Eder-Kreis ruft Vereine im Landkreis zur Teilnahme am Präventionskurs zum Kinder- und Jugendschutz auf. 60.000 Kindeswohlgefährdungen gab dem statistischen Bundesamt zufolge in 2020 – Tendenz steigend.

In der Regel guter Rückhalt

Die Dunkelziffer wird nach Annahme der Statistikerinnen und Statistiker höher liegen. Ein Teil der Gefährdungen passiert dabei auch in den Vereinen, in denen deutschlandweit viele Kinder und Jugendliche engagiert sind. Vereine bieten allerdings in der Regel einen guten Rückhalt für ihre Mitglieder, sind daher auch potenzielle Ansprechpartner für Betroffene.

Wechselnd Gesprächs- und Aktionsphasen

In den vergangenen Wochen konnten die ersten beiden Präventionskurse „Cool im Verein“ beim TuSpo Borken sowie bei der D-Jugend der Spielgemeinschaft Wernswig/Waßmuthshausen/Lenderscheid/Caßdorf (WeWaLeCa) angeboten werden. Das Angebot setzt sich aus abwechselnden Gesprächs- und Aktionsphasen zusammen. Diese Vorgehensweise eignet sich, um mit Kindern und Jugendlichen über Themen wie sexualisierte Gewalt und Grenzüberschreitung ins Gespräch zu kommen. Kleine Spiele schaffen einen niedrigschwelligen und lebensweltorientierten Zugang zur Thematik.

Erzwungene Geheimhaltung „knacken“

Während der Gesprächsphasen werden die Inhalte im geschützten Raum aufgearbeitet. Die selbstständig gebildeten Kleingruppen besprechen dabei zunächst unter sich verschiedene Beispiele – etwa der Grenzüberschreitung oder die Problematik von erzwungener Geheimhaltung – und können diese später der Gesamtgruppe vorstellen. Wortbeiträge und Ergebnisvorstellungen sind während der gesamten Veranstaltung freiwillig.

Kinder und Jugendliche werden so nicht mit teils „peinlichen“ Themen überfordert. Ziel ist es, eine offene Atmosphäre zu schaffen, mit den Teilnehmenden selbstreflektiert über schwierige Themen zu sprechen und ihnen zu vermitteln, dass sie sich stets Hilfe holen können.

Kinderschutz im Sport

So sahen es auch Teilnehmerinnen und Teilnehmer des TuSpo Borken: „Es war nicht unbedingt leicht über die Themen zu sprechen, aber es ist gut, so etwas mal anzusprechen. Dabei geht es nicht immer darum ein ‚Richtig‘ oder ‚Falsch‘ herauszustellen, denn auch individuelles Empfinden und Gefühle spielen eine wichtige Rolle für alle Beteiligten.“

Der Kurs ist Teil des Kreisprogramms „Kinderschutz im Sport“, das aus dem konstruktiven Dialog mit den Sportvereinen entstanden und durch den Jugendhilfeausschuss mit den Vereinbarungen nach §72a SGB VIII beschlossen wurde. Als Teil des präventiven Kinder- und Jugendschutzes ist das Angebot in der Jugendförderung verortet. Die Jugendförderung selbst ist Teil des Jugendamtes.

Kreiseigene Angebote kostenlos nutzen

Der Schwalm-Eder-Kreis ruft die Vereine auf, neben den Trainerinnen und Trainern auch Kinder und Jugendliche zu sensibilisieren. Das Jugendamt unterstützt die Vereine dahingehend. Das kreiseigene Angebot ist für die Vereine kostenlos und in einer der normalen Trainingseinheiten umsetzbar. Es richtet sich an Kinder und Jugendliche von elf bis 17 Jahren und ist auf die jeweilige Gruppe anpassbar.

Bei Fragen und Anliegen zum Angebot sowie zur Umsetzung der Vereinbarung nach §72a SGB VIII mit Vereinen wenden sich Interessenten an die Jugendförderung des Schwalm-Eder-Kreises: 05681 775 / 585; lukas.heil@schwalm-eder-kreis.de.

(red)



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