Das Leben der Henriette Keller-Jordan
Schrecksbach. Am Sonntag, 29. Januar, startet das Schwälmer Dorfmuseum Holzburg um 16 Uhr im „Blauen Saal“ mit der „Literatur zur Blauen Stunde“ ins neue Jahr. Vorgestellt wird die Biografie der Henriette Keller-Jordan.
Die Veranstalter beginnen ihre Literaturreihe mit Henriette Keller-Jordan (*04.06.1835 in Marburg, †09.02.1909 in München), einer fast vergessenen Poetin, die u.a. eine Weile in der Lose-Mühle in Schrecksbach gelebt hat. Ihr Vater, Sylvester Jordan – Vater der Kurhessischen Verfassung von 1831 – war ein berühmter Mann. Ihr Großvater Paul Wigand – nicht weniger berühmt – war ein Freund der Brüder Grimm. Er hatte mit ihnen zusammen bei Friedrich Carl von Savigny in Marburg studiert.
In Mexiko den Mann verlassen
1854 heiratete die gebildete und begabte Professorentochter Henriette den Schrecksbacher Bauernsohn und Kaufmann Eckhard Keller und wanderte mit ihm nach Mexiko aus. Schnell stellte sich heraus, dass die Ehe scheitern musste. Aber erst 1876 traute sich Henriette, den ungeliebten Mann zu verlassen und sich ein eigenes Leben als Schriftstellerin aufzubauen. Nach zehn Jahren in Mexiko ein mutiger und befreiender Schritt für die mehrfache Mutter. Und sie hatte Erfolg. Mit ihren Romanen und Erzählungen konnte sich Henriette Keller-Jordan einen bescheidenen Lebensunterhalt sichern.
Berndt Schulz und Heidrun Merk porträtieren eine Frau, die lange Zeit in einer unglücklichen Ehe verharrte, bevor sie allen Mut zusammennahm und sich traute, ein eigenständiges und selbst bestimmtes Leben zu führen. Heute ist ihr Werk fast vollkommen vergessen.
Kurzinfo
Eintritt 6.- Euro inkl. Tee und Gebäck. Keine Anmeldung erforderlich.
► www.dorfmuseum-holzburg.de, Tel.: 06698 25 09 91 5
(red)