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FREIE WÄHLER: Mehr Wertschätzung für Ausbildung

Von links: Martin Graefe, Engin Eroglu MdEP (Direktkandidaten der FREIE WÄHLER zur Landtagswahl), Wolfgang Scholz (GF Kreishandwerkerschaft), Frank Michel (Kreishandwerksmeister). Foto: FREIE WÄHLER

Homberg. Am vergangenen Freitag besuchte der Europaabgeordnete und Kreisvorsitzende der FREIE WÄHLER Schwalm-Eder, Engin Eroglu, gemeinsam mit Martin Graefe (Direktkandidat zur Landtagswahl) und Matthias Reuter vom Kreisvorstand der FREIE WÄHLER die Kreishandwerkerschaft.

Viele Schwerpunkte auf den Tisch gebracht

Die Politiker wollten hören, wo der Schuh drückt, damit sie die Forderungen und Wünsche der Handwerkerschaft als Grundlage politischer Diskussionen im Auge behalten können. Der gemeinsame Gedankenaustausch mit Kreishandwerksmeister Frank Michel und dem Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Wolfgang Scholz brachte viele Schwerpunkte zu diesem Thema für den Schwalm-Eder Kreis auf den Tisch.

Wie in ganz Deutschland sind auch in Nordhessen viele Handwerksbetriebe vom Fachkräfte- und Nachwuchsmangel betroffen. Eine Herausforderung, die aktives Handeln erfordert. „Bei der Suche nach neuen Mitarbeitenden muss man sich heute deutlich abheben“, weiß Kreishandwerksmeister Frank Michel, „so unterschiedlich die Herausforderungen in den vielen verschiedenen Handwerksgewerken auch sein mögen: Die Bekämpfung des Fachkräftemangels ist eine ganz zentrale Herausforderung für das Handwerk und betrifft alle Gewerke.“

Seltene Entscheidung fürs Handwerk

Geschäftsführer Scholz gab eine grundlegende Einordnung: „Der Fachkräftemangel ist eine der größten wirtschafts- und bildungspolitischen Herausforderungen unserer Zeit. Ein Satz, der mittlerweile kaum mehr wirkt, weil er so oft wiederholt wird. Ein Satz, der aber jetzt schon Auswirkungen auf unseren Alltag hat und in einigen Jahren noch wesentlich härter zu spüren sein wird. Trotz bester Einstellungs- und Karrieremöglichkeiten entscheiden sich junge, talentierte Menschen viel zu selten für eine solide Ausbildung im Handwerk. Gleichzeitig steigt die Zahl der Studenten. Um diesem Trend entgegenzuwirken, müssen wir ein stärkeres Bewusstsein für die Attraktivität des Handwerks schaffen.“

Hierauf ging Martin Graefe aus Guxhagen ein. Er machte deutlich, dass die Stärkung des dualen Ausbildungssystems der entscheidende Schlüssel sei, um die Fachkräfteproblematik in den Griff zu bekommen. Schulabsolventen müssten ausbildungsreif sein. Oftmals müssten die Betriebe nachschulen, bevor es an die Vermittlung von Fachwissen geht. Es müsse die Grundlagenvermittlung – angefangen in der Grundschule – besser werden. Im Bereich der Berufsschulen sowie der überbetrieblichen Ausbildungsstätten bedürfe es einer Modernisierungsoffensive.

Keine Wertigkeit im Bildungsstand

Alle brauchen nach Eroglus Worten Handwerker „und das tagtäglich“. Aber es fehle die Wertschätzung für diejenigen, die dafür bereitstehen. Der Landesvorsitzende der FREIE WÄHLER machte nochmals deutlich, dass es keinen Unterschied in der Wertigkeit der beruflichen und akademischen Bildung geben dürfe.

„Ein Meistertitel muss auf eine Stufe mit einem Master gestellt werden,“ so Eroglu „um sicherzustellen, dass auch Lehrer frühzeitig und angemessen die Möglichkeit haben, sich mit den Inhalten und Chancen einer dualen Ausbildung vertraut zu machen, möchten die FREIE WÄHLER, dass diese im Rahmen des Vorbereitungsdienstes für das Lehramt die Bildungszentren des Handwerks besuchen. Zudem ist uns ein Berufs- und Studienorientierungstag an den Schulen zu wenig. Dieses Format der Berufsorientierung muss ausgeweitet werden.“

Frühzeitig die Weichen stellen

Das Handwerk steht vor zwei großen Zukunftsaufgaben: Dies ist die Gewinnung von Fachkräften sowie die Umsetzung eines immensen technischen und digitalen Fortschritts. Mit Blick auf die junge Generation sollten diese Zukunftsaufgaben nicht als „Herausforderungen“, sondern als Chancen kommuniziert werden: Allein mit seinen 50 meisterpflichtigen Berufen bietet das Handwerk sehr vielfältige berufliche Entwicklungsmöglichkeiten für alle Talente sowie ein hohes Maß an Beschäftigungssicherheit, erklärt Scholz.

Deshalb müssen die Weichen bereits in Grund- und Mittelschulen gestellt werden. Wir müssen unseren Jüngsten zeigen, dass es sich lohnt, in diesem spannenden Berufsfeld zu arbeiten – und dass wir nicht nur immer mehr Akademiker, sondern vor allem auch Handwerker benötigen, so Matthias Reuter, Vorsitzender der FREIE WÄHLER Schwalmstadt.

Zentrale Säule des Mittelstandes

Ein Schwerpunkt des Gespräches war auch die Bewertung des Konzeptes „Zukunftsfähige Berufsschule“ und die Auswirkungen auf den Schwalm-Eder-Kreis. Die drei Berufsschulen sollen erhalten bleiben und der Organisationsprozess der Berufsschulen darf nicht zu Lasten der ländlichen Berufsschulen gehen, waren sich alle Beteiligten einig.

Die FREIE WÄHLER sichern der Kreishandwerkerschaft ihre Unterstützung zu: „Das Handwerk ist eine zentrale Säule des Mittelstands und Ausbilder Nummer Eins. Wir wollen unterstützen in Zeiten des Fachkräftemangels, der Digitalisierung und des Klimawandels, damit Sie ihre Betriebe fit für die Zukunft machen können. Politik muss die Bedingungen für den Mittelstand verbessern, damit die Arbeits- und Ausbildungsplätze nachhaltig gesichert werden. Wir wollen weniger staatliche Vorgaben und Kontrollen, weniger bürokratische Hürden und eine Entlastung für die Leistungsträger unserer Gesellschaft. Unsere Vision ist es zu ermutigen, statt zu erschweren,“ so Eroglu abschließend.

(red)



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