Mit Siebenschläfer und Co. auf Tuchfühlung
Gudensberg. Der Siebenschläfer schläft – wie der Name schon sagt – ganze sieben Monate. Im Moment hat er sich in Höhlen im Gudensberger Wald verkrochen, um dort seinen Winterschlaf zu verbringen. Wenn er im April oder Mai erwacht, ist das scheue Tier jedoch auch in der Kammerberg-Hütte zu finden.
Karl-Heinz Althans und Kurt Sprenger kümmern sich dort um das possierliche Nagetier. „Im Sommer sind dort auch mal zehn Siebenschläfer zu finden, die in der Hütte ihre Jungen großziehen“, erklären sie. Im Nebenraum haben sie daher extra Eimer mit Löchern angebracht, die die Siebenschläfer gern als Kobel nutzen. Da der Siebenschläfer sehr scheu ist, haben ihn die wenigsten Waldbesucher schon einmal gesehen. „Wir bekommen die Tiere öfter zu Gesicht“, freut sich Althans. Er selbst könne die Siebenschläfer, die übrigens zur Familie der Schlafmäuse gehören, mit auf einem Spieß aufgesteckten Äpfeln füttern. Manchmal hole er auch Wanderer vom Weg in die Hütte, wenn die Tiere sich mal wieder durch die Schutzhütte hangeln, sagt er verschmitzt.
Aber Althans und Sprenger kümmern sich nicht nur um die Siebenschläfer. Auch Vögel, Ameisen, Schmetterlinge und Rötelmäuse kann man in und um die Schutzhütte nicht nur beobachten, sondern findet dort auch reichlich Informationen über die unterschiedlichen Waldtiere. Das Highlight sei natürlich das kleine Schaufenster in der Hütte, so Althans. Wenn die Vögel den Futterplatz im Winter aufsuchen, können Vogelfans sie dadurch beobachten und fotografieren, betont er.
Nachfolger gesucht
Seit 30 Jahren kümmern sich Karl Heinz Althans und Kurt Sprenger um die Schutzhütte am Kammerberg. Früher ist die Hütte von Waldarbeitern als Pflanzhütte genutzt worden, bevor Althans die baufällige Hütte in liebevoller Kleinarbeit aufbaute und ein kleines Informationszentrum daraus machte. Heute soll sie zum einen Wanderern und Spaziergängern Schutz bieten und ein Ort für eine kleine Pause sein. Zum anderen soll die Kammerberg-Hütte ein Rückzugsort für Waldtiere sein, an dem sie Futter bekommen und dadurch beobachtet werden können – eine Win-Win-Situation für Mensch und Tier. Die beiden Ehrenamtlichen suchen dafür Unterstützung.
Interessenten können sich telefonisch bei Karl-Heinz Althans unter 05603/4692 oder bei Kurt Sprenger unter 05603/2233 melden.
(red)