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Mit KOMPASS sind die Bürger sicherer

Homberg (Efze). Am Mittwoch wurde dem Bürgermeister der Stadt Homberg (Efze), Dr. Nico Ritz, durch den Landespolizeipräsidenten Robert Schäfer das Sicherheitssiegel der Initiative KOMPASS (KOMmunalProgrAmmSicherheitsSiegel) des Landes Hessen überreicht. Seit Frühjahr 2019 nimmt Homberg (Efze) erfolgreich an KOMPASS teil.

Der Landespolizeipräsident Robert Schäfer überreicht dem Bürgermeister Dr. Nico Ritz das KOMPASS Sicherheitssiegel. Foto: Uwe Dittmer

Nun hat die Stadt das Siegel als Ausdruck für das erfolgreiche Engagement für ein Mehr an Sicherheit und ein höheres Sicherheitsgefühl erhalten.

Beiträg zu höherer Lebensqualität

Landespolizeipräsident Robert Schäfer betonte in seiner Rede: „Eine hohe Lebensqualität erzielt man dadurch, dass sich die Menschen an ihrem Wohnort sicher fühlen. Dazu muss man von ihnen erfahren, welche Sorgen sie haben und was ihr Sicherheitsgefühl individuell beeinträchtigt. Der Stadt Homberg (Efze) liegt das Sicherheitsempfinden ihrer Bürgerinnen und Bürger sehr am Herzen, was die Teilnahme und das gezeigte Engagement im KOMPASS-Prozess eindrücklich zeigt. Mit der Verleihung des Sicherheitssiegels wird dies nun auch nach außen hin sichtbar. Es ist ein Beitrag für eine noch höhere Lebensqualität in einer ohnehin schon sicheren Stadt.“

Furcht vor Pöbelei, Einbruch und Sachbeschädigung

Bereits kurz nach der Überreichung des Begrüßungsschildes an die Stadt Homberg im März 2019 folgte die 1. Sicherheitskonferenz mit allen kommunalen Akteuren. Auch die Bürgerbefragung, unter Beteiligung der Justus-Liebig-Universität Gießen, wurde zeitnah organisiert. Gerade dabei wurden die Bürger aktiv in den Prozess einbezogen und hatten die Möglichkeit, konkrete Problemstellungen aus ihrer Sicht zu benennen.

Im Ergebnis stellte sich heraus, dass zum einen das Sicherheitsgefühl der Teilnehmenden bezogen auf das gesamte Stadtgebiet Homberg in den Nachtstunden deutlich abnimmt. Darüber hinaus gab es Befürchtungen, angepöbelt (23,3 Prozent), Opfer eines Einbruchs (27,4 Prozent) oder einer Sachbeschädigung (28,3 Prozent) zu werden. Die große Mehrheit der Teilnehmerinnen und Teilnehmer hielten jedoch eine eigene Opferwerdung für eher unwahrscheinlich.

Unangenehme Orte wegen Alkohol und Drogen

Beim Thema Sicherheit gaben 56 Prozent an, dass sich die Sicherheit in Homberg in den letzten beiden Jahren vor der Bürgerbefragung nicht verändert hat. 24,7 Prozent der Teilnehmenden antworteten, dass sich die Sicherheit ihrer Einschätzung nach eher verschlechtert hat. Demnach gebe es Orte im Stadtgebiet von Homberg, die bewusst gemieden würden. Die genannten Orte werden als unangenehm empfunden, weil es sich um Treffpunkte junger Männer handelt, die teilweise durch übermäßigen Alkohol- und Drogenkonsum negativ auffallen. Ein weiteres Ergebnis der Befragung war, dass sich über die Hälfte der Teilnehmenden mehr Freizeitaktivitäten sowie Treffpunkte für Jugendliche wünschen würden.

Im weiteren Verlauf des KOMPASS-Prozesses wurden in dem gemeinsamen Arbeitsgremium von Polizei und Kommune im Hinblick auf die erkannten Problemstellungen detaillierte Maßnahmen zielgerichtet erarbeitet. Konzeptionell kommt hierbei dem Bereich der Prävention ein großer Anteil zu.

Einfache Maßnahmen umgesetzt

Zu den nachfolgenden Problemfeldern wurden Maßnahmen entwickelt und mit ersten Erfolgen bereits umgesetzt: Ruhestörungen und Auseinandersetzungen zwischen Personen rund um eine ortsansässige Spielothek im Innenstadtbereich und dem gegenüberliegenden Stadtpark in Homberg sorgten immer wieder für Probleme. Durch Gespräche mit dem Betreiber der Spielothek und einer Veränderung der lokalen Sperrzeit, konnte eine deutliche Entspannung der Situation an den betreffenden Örtlichkeiten erzielt werden.

Auch die Sauberkeit der Innenstadt insgesamt erzeugte großen Unmut und wurde immer wieder durch die Bürger bemängelt. Durch die Schaffung zweier neuer Stellen im städtischen Bauhof und durch neue Konzepte der Müllentsorgung konnte auch hier eine Verbesserung erzielt werden.

Auch die Einrichtung eines Arbeitskreises Jugend und Schule unter Beteiligung der Schulleitungen, Stadtjugendpflege, Schulsozialarbeit des Landkreises, Jugendhilfeeinrichtungen sowie polizeilicher Akteure der verschiedenen Fachbereiche stellt eine weitere Maßnahme dar, um die Bedarfe und Förderungsmöglichkeiten von Kindern und Jugendlichen zu erarbeiten und zielgerichtet Lösungsansätze umzusetzen.

Sicher, weltoffen und lebenswert

„Durch die Teilnahme der Stadt Homberg an der Sicherheitsinitiative KOMPASS wird die bereits enge Verzahnung von Kommune, Bürgern und Polizei noch weiter gestärkt. Mit viel Kreativität und Engagement wurden Ideen entwickelt und umgesetzt, um die Lebensqualität in Homberg nochmals zu erhöhen. Auch nach der Siegelverleihung bleiben meine Beamtinnen und Beamte im engen Austausch mit der Gemeindeverwaltung und dem Präventionsrat, um mit Rat und Tat dabei zu unterstützen, dass Homberg weiterhin eine so sichere, weltoffene und lebenswerte Stadt bleibt“, sagte Polizeipräsident Konrad Stelzenbach im Rahmen der Veranstaltung.

Schlüssel zur sicheren Stadt

Bürgermeister Dr. Nico Ritz fand ebenfalls wohlwollende Worte und freute sich über das bisher erreichte: „In enger Abstimmung und Zusammenarbeit mit der Polizei und allen Kooperationspartnern haben wir sinnvolle und wichtige Maßnahmen auf den Weg gebracht. Sie sind ein wichtiger Schlüssel, um unsere Stadt sicherer zu machen. Wir werden weiter an dem Thema ‚Sicherheit‘ arbeiten, Defizite beseitigen und auf die Bedürfnisse unserer Bürgerinnen und Bürger eingehen. Wir verlieren diese wichtige Aufgabe nicht aus den Augen, damit sich alle sicherer fühlen und unsere Stadt lebenswert bleibt.“

KOMPASS und das Sicherheitsportal

Mit dem 2017 initiierten KOMPASSprogramm (KOMmunalProgrAmmSicherheitsSiegel) hat das Hessische Innenministerium ein Angebot für Städte und Gemeinden oder auch Stadtteile eingerichtet, mit dem sie ihre Sicherheitsarchitektur entwickeln können. Vor allem das Sicherheitsempfinden der Bürger soll verbessert werden. Auf Grundlage bestehender Präventionsangebote und der objektiven Sicherheitslage sowie einer Bürgerbefragung werden Lösungsvorschläge für die Sicherheit vor Ort erarbeitet.

Mittlerweile nehmen 154 hessische Kommunen an dem bundesweit einmaligen Landesprogramm KOMPASS teil, 5 Kommunen befinden sich derzeit im Bewerberstatus und 40 weitere haben Interesse bekundet.

Die Sicherheitsangebote des Landes Hessen sind seit Anfang vorigen Jahres unter dem Dach von »Gemeinsam Sicher in Hessen« gebündelt und online über das »Sicherheitsportal Hessen« zugänglich. Es vereint die Meldestelle »HessenGegenHetze«, die Onlinewache der hessischen Polizei und den neuen landesweiten Mängel- und Angstraummelder.

Die Stadt Homberg (Efze) hat sich zeitnah nach Einführung des Sicherheitsportals Hessen im Februar 2023 dazu entschieden, sich dem landesweiten Mängel- und Angstraummelder anzuschließen. Die dort gemeldeten Mängel werden in der Stadtverwaltung geprüft und je nach Schadensumfang unverzüglich beseitigt oder instandgesetzt.

Angsträume melden

Eine besondere Funktion des Mängelmelders ist die Möglichkeit, sogenannte Angsträume in den Kommunen zu melden. Diese Orte, an denen sich Menschen weniger sicher fühlen, werden an die hessische Polizei zur Prüfung von Maßnahmen zur Stärkung des Sicherheitsgefühls übermittelt. Um passgenaue polizeiliche Maßnahmen aus den gewonnenen Erkenntnissen einleiten zu können, werden die eingegangenen Meldungen von den örtlich zuständigen Polizeidirektionen und Polizeibeamten mit Ortskenntnis bewertet und dann gemeinsam mit den Kommunen entsprechende Maßnahmen abgeleitet.

Am hessenweiten Mängelmelder sind gegenwärtig mehr als 340 von 421 hessischen Kommunen beteiligt.

https://sicherheitsportal.hessen.de/

(ots | red)



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