Chancen auf Gold und Silber für MT-Athleten
Frankfurt. Am kommenden Wochenende finden in Kalbach die U20-Landesmeisterschaften statt. Die Veranstaltung vereint eine breite Palette an Talenten, darunter erfahrene Spitzenathleten, die bereits Deutschland bei Welt- bzw. Europameisterschaften vertreten haben, sowie aufstrebende U18-Athleten, die ebenfalls einmal an einer internationalen Meisterschaften teilnehmen möchten.
Während über 200 Meter der 18-jährige Niclas Dittmar eine Zeit um 23 Sekunden anpeilt und damit auf eine TOP-TEN-Platzierung hofft, wurden von der Melsunger Turngemeinde mit Kugelstoßer Luis André und 800m-Läufer Laurens Albers zwei potentielle Medaillenanwärter gemeldet.
Favoriten im Rennen
Im Sprint bleibt die Qualität trotz der Abwesenheit von Tyrese Stewart (Viernheim), der mit seiner Zeit von 6,99 Sekunden zurzeit schnellster Jugendsprinter Hessens ist, unbestreitbar hoch. Elias Stork führt mit seiner Vorjahreszeit von 6,99 Sekunden die Sprintliste an. Aber der Wiesbadener konnte diese beeindruckende Zeit in dieser Hallensaison noch nicht bestätigen. Daher gelten die beiden Frankfurter U20-Sprinter Matteo Redinger und Julian Holuschek sowie Julian Rubel (Königstein) als Favoriten, da sie ebenfalls Zeiten um sieben Sekunden laufen können. Chancen auf den Einzug ins Finale rechnen sich auch Aleksander Illmer (Wiesbaden, 7,10), Ruben Heinzel (Odenwald, 7,12) sowie die beiden Darmstädter Philip Schneider (7,12) und Philip Stroh (7,16) aus.
Nordhessens schnellster Jugendsprinter, Dion Hähner aus Heiligenrode, hat sich im Bereich von 7,30 Sekunden eingependelt und war vor zwei Wochen in Frankfurt 0,16 Sekunden schneller als Niclas Dittmar. „Ich hoffe, dass ich am Start gut reagiere und besser in die Beschleunigungsphase komme. Dann sollte eine Zeit unter 7,40 Sekunden wieder möglich sein“, sagte Niclas, der aber seinen Fokus auf die 200 Meter gelegt hat.
Dittmar muss auf der Straße trainieren
Wenn es auf dieser Strecke am Sonntagnachmittag um die Medaillen geht, sind erneut die starken südhessischen Sprinter unter sich. Angeführt von Julian Rubel (21,80) folgen Elias Ehrmann (Dornburg, 22,24), Laurin Hanke (22,26) und Matteo Redinger (beide Frankfurt, 22,52).
Um seine Sprintausdauer zu verbessern, muss Niclas Dittmar sein Training auf der Straße absolvieren. Das ging bis November gut, denn er startete am 11.11.23 in Erfurt mit 22,92 Sekunden hoffnungsvoll in die Hallensaison. „Im Oktober und November konnte man bei milden Temperaturen noch auf der Straße laufen“, sagte die Melsunger Sprinthoffnung, aber ab Dezember war kein Langsprinttraining und somit keine Vorbereitung auf die Hallensaison mehr möglich. Deshalb war seine 200m-Zeit am 07.01.24 in Hannover nicht enttäuschend, als er mit 23,56 Sekunden fast eine Sekunden langsamer war als in der Freiluftsaison 2023, wo er in Bebra die halbe Stadionrunde bei Windstille in 22,3 Sekunden zurücklegte.
Pech bei Regen und Kälte
Dank der verbesserten Wetterbedingungen – kaltes, aber trockenes Wetter – konnte er seit dem 22.01. erneut Langsprints auf der Straße absolvieren. Dies trug dazu bei, dass seine Leistungskurve wieder nach oben zeigte und er vor zwei Wochen in Frankfurt bereits wieder mit 23,23 Sekunden gestoppt wurde. Leider machte ihm das regnerische und kalte Wetter in dieser Woche wieder einen Strich durch die Rechnung. Aber Niclas Dittmar ist zuversichtlich und hofft bei den U20-Meisterschaften auf eine weitere Steigerung sowie eine Platzierung unter den Top Ten.
Melsungens Mittelstrecken-Ass
Mit seinen 1:51,91 Minuten, die Andrii Shymchuk (Königstein) im Sommer 2023 in Pfungstadt lief, führt der junge Ukraniner die Meldeliste über 800 Meter an. Wer sollte dem 17-Jährigen Paroli bieten, zumal mit dem DLV-Jahresbesten Louis Buschbeck (Königstein, 1:51,59), Joel und Luis Börkey (Wiesbaden, beide unter 1:56) und Tom Stöber (Wetzlar), der deutsche 800m-Meister von Ulm, nicht gemeldet haben.
Melsungens Mittelstrecken-Ass, Laurens Albers, beeindruckte bei den Landesmeisterschaften der Männer über die vier Hallenrunden und verfehlte als Achter mit der imponierenden Zeit von 1:59.66 Minuten nur um 0,46 Sekunden die Norm für die deutschen U20-Hallenmeisterschaften in Dortmund. Im Kampf um die Silbermedaille gegen Leon Brinkmann (Mengerskirchen) sollte er nicht nur auf seine Endspurtqualitäten vertrauen, sondern sich das Rennen so einteilen, dass er unter der DLV-Norm bleibt.
André stößt unerreichbare Weiten
Luis André, die Melsunger Goldhoffnung, kehrte erst vor drei Wochen nach einer 16-monatigen Verletzungspause wieder auf die Wettkampfbühne zurück. Er ist im Kugelstoßen eine feste Größe, denn seine Weiten von 17 Meter und mehr scheinen für seine Konkurrenten derzeit unerreichbar zu sein. Daher werden sich Noah Bornmann (Bad Nauheim, 14,66 m) und Cedric Engler (Wiesbaden, 13,47 m) voraussichtlich mit Silber und Bronze zufrieden geben müssen. Es sei denn, dass der große Favorit bei keinem seiner Stöße sich im Kreis halten kann und sechsmal die rote Fahne zu sehen bekommt.
(ajw | red)