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André im Kugelstoßen mit 16,90m auf Rang 4

Halle. Um bei den deutschen Winterwurfmeisterschaften in Halle den Athleten die Möglichkeit eines Doppelstarts auch im Kugelstoßen zu bieten, fanden neben Diskus-, Hammer- und Speerwerfen auch die deutschen Hallenmeisterschaften im Kugelstoßen in der Geburtsstadt von Georg Friedrich Händel statt.

Was im Training so vielversprechend geklappt hat, wollte Luis André im Wettkampf nicht gelingen. Der junge MT-Athlet scheiterte an Technik und Nervosität. Fotos: N.N. | Alwin Wagner

Die Entscheidung im Kugelstoßen der U20 versprach nach dem glänzenden Saison-Auftakt in Rochlitz Spitzenleistungen und Spannung.

Enttäuschungen und Herausforderungen

Auch Luis André (MT Melsungen) reiste nach seinen beiden Wettkämpfen mit Resultaten über der 17m-Marke mit Medaillenhoffnungen nach Halle. Aber zum vierten Mal hintereinander scheiterte er an der 17m-Linie und belegte mit einer Weite von 16,90 Metern „nur“ den vierten Platz. Damit blieb der Saisonabschluss mit einer ersehnten Medaille und einer Kugelstoßweite nahe der 18m-Marke aus.

Der DLV-Kaderathlet zog nach Beendigung der Hallensaison nach seiner langen Verletzungspause trotz des Titels als U20-Landesmeister und der Aufstellung von zwei Methusalemrekorden auf Kreis- und Bezirksebene eine gemischte Bilanz. Diese hatte bei den DLV-Testwettkämpfen sowohl positive als auch negative Aspekte und war vorwiegend von Enttäuschungen und Herausforderungen geprägt.

Opfer der eigenen Nerven

„Ich bin mit der Erwartung nach Halle gefahren, eine Medaille zu gewinnen, denn die letzte Trainingseinheit in Chemnitz machte mir Hoffnung. Mehrfach stieß ich die Kugel an die 18m-Marke. Aber auch technisch lief es ganz gut“, sagte der 19-Jährige, für den diese Titelkämpfe ein Fingerzeig werden sollten, wohin es im Sommer gehen soll. Aber wieder einmal wurde Luis André ein Opfer seiner Nerven und kam, wie in den meisten Wettkämpfen davor, nicht gut in den Wettbewerb rein.

Während er in der Startliste weit hinten aufgeführt war und deshalb lange Zeit auf seinen ersten Versuch warten musste, begann der Weltbeste Georg Harpf (München), der mit einer Bestleistung von 20,61 Metern nach Halle kam, mit 19,08 Meter.

Unmittelbar danach verbesserte sich Diskuswerfer Kelson De Carvalho (LG Steinlach-Zollern) auf großartige 18,12 m und zeigte damit nicht nur, dass er den Dreh nicht nur im Diskuswerfen heraus hatte, sondern auch die Drehstoßtechnik beherrschte. Vor allem aber machte er Luis André unsicher und nervös.

Auch Theodor Eltz, der Lokalmatador aus Halle hatte einen starken Einstieg und unterstrich mit 16,73 m, dass seine 17,01 m von Rochlitz keine Eintagsfliege waren.

Schon Schlimmes befürchtet

Hoch motiviert betrat Luis André im ersten Durchgang den Kreis und versuchte die Beschleunigung seiner 105 kg auf die 6kg-Kugel so zu übertragen, dass er sie mit einer 1 ½-Drehung in kürzester Zeit über die 17 Meter stoßen konnte. Aber schon beim Eindrehen sahen die Fachleute, das es kein guter Stoß werden würde. Luis drehte viel zu passiv an und kam nur auf 14,79 Meter, womit er nach dem ersten Durchgang nur auf Rang sieben lag.

Im zweiten Versuch kratzte der Georg Harpf mit 19,83 m an der 20m-Marke. Maximilian Neukirchen (Uerdingen) verbesserte sich auf 16,74 Meter und lag damit als Dritter einen Zentimeter vor Theodor Eltz. Da sich Shaun Paul Fritzsche (Zwickau) und auch Tim Weller (München) auf 15,88 Meter verbesserten, fiel Luis auf Rang neun zurück. Man befürchtete schon Schlimmes, aber der 19-Jährige rückte 15,85 Meter und wieder auf Rang sieben vor.

Jeder Teilimpuls entscheidet

Da der Ablauf bei der Drehstoßtechnik vom Eindrehen bis zum Abstoß aufeinander aufgebaut sein muss, sind die technischen Anforderungen äußerst anspruchsvoll. Jeder Teilimpuls entscheidet über die Weite und somit auch über den Erfolg oder Misserfolg. Und da Luis im dritten Versuch die Kugel beim Abstoß besser traf, fand er sich nach dem Vorkampf plötzlich mit 16,81 Metern auf einem Medaillenplatz wieder.

Da keimte wieder Hoffnung auf, zumal er sich im vierten Durchgang auf 16,90 Meter verbesserte. Dieser Stoß hätte jedoch wesentlich weiter sein können, aber der DLV-Kaderathlet versäumte es, nach dem Aufsetzen seines Fußes in der Kreismitte sofort mit dem rechten Fuß weiterzudrehen. Bei seinen beiden letzten Versuchen wollte er diesen Fehler korrigieren. Doch dann kam ihm der Zwickauer Fritzsche in die Quere, der bis dahin mit 15,88 m in der Liste geführt wurde. Der Zwickauer wuchtete im fünften Durchgang die Kugel auf 17,68 Meter und schob sich mit diesem Weite vom sechsten Platz auf den Bronzerang vor und verdrängte Luis auf Rang vier.

André sehr enttäuscht

Anstelle einer erneuten Gegenreaktion setzte Luis seine beiden letzten Versuche in den Sand. „Im Training lief es deutlich besser, aber ich konnte es wieder einmal nicht im Wettkampf umsetzen“, sagte der deutsche U18-Vizemeister des Jahres 2022 nach dem Finale, in dem der die eigenen Erwartungen wieder nicht erfüllen konnte. Auf die Frage eines Journalisten, ob er enttäuscht sei, antwortete der 19-Jährige, der in neun Wochen sein Abitur in Chemnitz ablegt: „Ich bin sehr enttäuscht“.

(Alwin Wagner | red)



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