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Klimarat Homberg regt Zwischenbericht an

Homberg (Efze). Die jährliche Haushaltsdebatte zur Einbringung des neuen Haushaltsplanes ist die wichtigste politische Debatte des Parlaments im Jahresverlauf. Es werden nicht nur die strategischen und finanziellen Weichen für das neue Wirtschaftsjahr gestellt, sondern auch Bilanz gezogen über das Vergangene.

Der Homberger Klimarat, ein überparteilicher und generationenübergreifender Bürgertreff, der sich einmal im Monat in Homberg trifft, möchte den Blick lenken auf das Querschnittsthema Klimaschutz.

Dietmar Groß – ehemaliger Stadtverordneter und Mitinitiator des Homberger Klimaschutzkonzepts–  schreibt dazu:

„Seit 2015 gibt es dazu ein Konzept, festgestellt durch einen einstimmigen StaVO-Beschluss, der eigentlich Bestandteil der jährlichen kommunalpolitischen Bilanz sein sollte: Wo steht Homberg mit seiner Selbstverpflichtung, den CO²- Ausstoß von 8,2 to pro Kopf (Daten von 2013) bis spätestens 2045 auf unter 1 to zu reduzieren?

Das hat das Stadtparlament im Jahr 2015 mit der Annahme des Klimaschutzkonzepts so beschlossen.Sicherlich ist es für eine kleine Stadt wie Homberg mit begrenzten Personalkapazitäten nicht so einfach, einen jährlichen Klimaschutzbericht vorzulegen. Städte wie Kassel oder Marburg machen das und wollen bereits 2030 klimaneutral sein.

Aber wenigstens 10 Jahre nach der Erarbeitung des Klimaschutzkonzepts sollte das Parlament und die interessierte Öffentlichkeit wissen, wo wir in Homberg faktisch stehen.

Dieses Thema ist auch deshalb wichtig, weil Populisten in diesem Lande den Klimaschutz brandmarken als Gefahr für Wirtschaft und Wohlstand und damit in dem Maße Erfolg haben, wie sich die anderen Parteien wegducken.

Es ist unsere Aufgabe, dafür Sorge zu tragen, dass dieses Thema nicht in der Versenkung verschwindet, sondern gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern in Verantwortung für die nächsten Generationen angepackt wird.

Seit 2024 taucht in der Struktur der Stadtverwaltung der Begriff ‚Kompetenzzentrum Klimaschutz‘ auf. Das weckt den Eindruck, dass innerhalb der Stadtverwaltung an diesem Thema mit besonderem Nachdruck gearbeitet werden soll. Dann sollte es auch möglich sein, die Stadtverordneten mit aufbereiteten Daten zu den Erfolgen auf dem Weg zur Klimaneutralität zu versorgen.

Fangen wir doch mit den einfachen Daten an, die wir dem Haushalt entnehmen können: Wie steht es mit den CO²-relevanten Verbräuchen im Verantwortungsbereich der Stadtverwaltung? Mit wenigen klicks sollten wir darüber belastbare Auskunft erhalten können: Hinter den Ordnungsnummern 6051000 bis 6055000 sind in den Teilhaushalten die städtischen Ausgaben für Strom, Gas, Heizöl, Treibstoffe usw. aufgeführt.

In EDV-gestützten Buchhaltungssystemen sollte es ein Leichtes sein, die Daten aus den verschiedenen Teilhaushalten zusammenzufassen. Mit der Klimaschutzsoftware, die die Stadt Homberg mit dem Beitritt zur Allianz der hessischen Klimaschutzkommunen im Jahr 2017 erhalten hat, sollte auch die Umrechnung im CO²-Äquivalente und damit auch Vergleiche mit den Vorjahren leicht möglich sein. Selbstverständlich müssen die städtischen Verbrauchszahlen politisch interpretiert werden.

Das kann man aber nur machen, wenn man sie kennt. Glauben und Vertrauen sind sicherlich notwendige Grundlagen einer verantwortungsbewussten Parlamentsarbeit; für rationale, faktenbasierte Entscheidungen aber nicht hinreichend. Und sicherlich machen städtischen CO²-Ausstösse auch nur einen kleinen Teil der kommunalen Emissionen aus. Insofern muss auch der private und gewerbliche Wärmeenergieverbrauch und der Verbrauch von Mobilitätsenergie betrachtet werden.

Der Klimarat möchte anregen, dass wir für 2025, 10 Jahre nach unserem Klimaschutzbeschluss eine Zwischenstands Bericht für die gesamte Kommune erstellen lassen mit dem Ziel, den politischen Verantwortungsträgern und den Bürgerinnen und Bürgern zu versichern, dass wir in Homberg auf einem guten Weg sind, um dem drohenden Klimakollaps wirksam entgegen zu treten.“

(Dietmar Groß | red)



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