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Groppe sprintet 100 m in unter 12 sek

Vivian Groppe feiert einen weiteren athletischen Erfolg: Erstmals seit drei Jahren lief sie die 100 Meter wieder unter 12 Sekunden. Foto: Andressa Cholodovskis

Vivian Groppe feiert einen weiteren athletischen Erfolg: Erstmals seit drei Jahren lief sie die 100 Meter wieder unter 12 Sekunden. Foto: Andressa Cholodovskis

Fresno. Im traditionsreichen Veterans Memorial Stadium von Fresno, jenem geschichtsträchtigen Ort, an dem einst der amerikanische 400-Meter-Olympiasieger von 1968, Lee Evans, trainierte und 1967 mit der US-Staffel den Weltrekord über 4×200 Yards aufstellte, setzte Vivian Groppe (MT Melsungen) am Wochenende beim Fresno State Invitational ihr nächstes sportliche Ausrufezeichen.

Die Sprint-Hoffnung aus dem Malsfelder Ortsteil Beiseförth ließ sich auch von einer Unwetter bedingten Unterbrechung nicht aus dem Konzept bringen und steigerte sowohl über 100 als auch 200 Meter ihre Saisonbestleistungen. Gleichzeitig erfüllte sie die B-Norm für die 125. Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften, die vom 31. Juli bis 3. August 2025 in Dresden ausgetragen werden.

Meilenstein in 11,91 Sekunden

Bereits zum Saisonauftakt hatte die 20-jährige Studentin in Sacramento mit 12,03 Sekunden die Qualifikation für die U23-DM in Ulm (04. – 06. Juli) souverän gemeistert. In Fresno folgte nun der nächste Schritt. Seit drei Jahren blieb sie bei regulärem Wind im 100m-Lauf erstmals wieder unter der magische Zeit von Zwölf-Sekunden und erreichte mit 11,91 einen bedeutenden Meilenstein nach zwei herausfordernden Jahren mit stark eingeschränkten Trainingsbedingungen. Im vergangenen Jahr erzielte sie bei den Nordhessenmeisterschaften in Wildeck mit 12,25 ihre Saisonbestzeit und beim letzten 100-Meter-Rennen auf deutschem Boden, am 16. Juni 2024, blieb sie mit 12,37 Sekunden erneut deutlich hinter ihrem eigentlichen Potenzial zurück.

Doch in Fresno präsentierte sie sich gut vorbereitet und fast wieder so stark wie in ihrer Jugendzeit, wo sie hinter Nakai Johnson (San Jose, 11,83) den zweiten Platz; hauchdünn vor Cadence Roy-William (Los Angeles, 11,93) belegte.

„Vielleicht knacke ich auch noch die A-Norm für Dresden“, sagte sie anschließend mit einem Lächeln. Diese liegt bei 11,75 Sekunden – ein ambitioniertes, aber in greifbare Nähe gerücktes Ziel.

Kurvenläuferin in der Staffel

Knapp eine Stunde zuvor war Vivian Groppe unmittelbar nach dem starken Unwetter als Kurvenläuferin in der 4x100m-Staffel der University of Nevada im Einsatz. Als dritte Läuferin trug sie mit einem starken Lauf durch die letzte Kurve dazu bei, dass ihr Team in 46,02 Sekunden einen respektablen vierten Platz belegen konnte. Diese Leistung ist deshalb beachtlich, weil Magdalene George, die in der Halle die 60 Meter unter 7,30 lief und über 200 Meter eine Bestzeit von 23,22 Sekunden vorweisen kann, nicht mitlaufen konnte. Durch eine Fußverletzung, die sich die schnelle Nigerianerin im Training zugezogen hatte, musste sie in den Staffelwettbewerben verletzungsbedingt passen.

Ein weiteres Ausrufezeichen setzte Vivian im 200-Meter-Lauf, wo sie einen couragierten sowie fast fehlerfreien Lauf zeigte und ihre Saisonbestleistung, die sie erst eine Woche zuvor im kalifornischen Walnut mit 24,63 Sekunden erzielt hatte, um neun Hundertstelsekunden unterbot. Damit festigte sie nicht nur ihren TOP-TEN-Platz unter den aktuell schnellsten deutschen 200m-Sprinterinnen in der U23-Bestenliste, sondern sammelte auch weiteres Selbstvertrauen für die Mountain West Conference (MWC) Championships 2025 in Fresno. Dort trifft sie in zwei Wochen auf die schnellsten Athletinnen aus den Bundesstaaten Kalifornien, Nevada, Utah, Colorado, New Mexico und Wyoming.

Gut durch den Tag gekämpft

Zum Abschluss dieser sechsstündigen Veranstaltung startete das MT-Aushängeschild noch in der 4x400m-Staffel und lief als Schlussläuferin nach 3:43,02 Minuten als Zweite ins Ziel.

„Es war heute ein harter, aber auch ein wichtiger Tag für mich. Die beiden Einzelläufe über 100 und 200 Meter sowie die zwei Staffeleinsätze forderten einiges an Energie, aber ich bin froh, dass ich mich so gut durch den Tag gekämpft habe. Die Jahresbestzeiten zeigen mir, dass ich auf einem guten Weg bin. Auch beide Staffeln haben Spaß gemacht, obwohl wir ohne Magdalene George auskommen mussten. Aber das Team hat gut zusammengearbeitet. Es war ein großartiger Test für die kommenden Meisterschaften. Jetzt heißt es, die Erfahrungen zu verarbeiten und mich auf den nächsten Wettkampf vorzubereiten. Ich habe noch einiges vor und freue mich auf die kommenden Herausforderungen, besonders die Mountain West Championships in Fresno“, sagte Vivian Groppe im Telefoninterview.

Alwin Wagner
red



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