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MT weiter im Hoch – erster Sieg gegen Gummersbach

schoengarth-dannerKassel/Melsungen. Nachdem die MT Melsungen alle bisherigen acht Spiele gegen den VfL Gummersbach verloren hatte, wurde am Samstag das Gesetz der Serie gebrochen. Die Nordhessen schlugen vor 2.363 Zuschauern in der Kasseler Rothenbach-Halle die Oberbergischen mit 34:31 (14:14). Mit dem geballten Selbstbewusstsein vom Befreiungsschlag vor Wochenfrist in Ostwestfalen bestimmten die Gastgeber von Beginn an mittels spielerischer Akzente die Partie. Zwar gab es einige Ballverluste durch das hohe Tempo, doch das ging Gummersbach nicht anders. So dauerte es knapp drei Minuten, bis Savas Karipidis nach einer mustergültigen Kombination der erste Treffer der Partie gelang. Vedran Zrnic konnte schnell ausgleichen.

Die Anfangsphase gehörte auch den Torhütern. Goran Stojanovic hatte auf Gummersbacher Seite den Vorzug gegenüber Nándor Fazekas erhalten und rechtfertigte das Vertrauen seines Trainers mit einer soliden Leistung. Allerdings stach ihn Mario Kelentric deutlich aus. Da wollten dessen Vorderleute nicht nachstehen. Savas Karipidis markierte aus unmöglichem Winkel das 2:1. Dann lochte Nenad Vuckovic binnen 60 Sekunden nach Alex Alvanos‘ 2:2-Ausgleich zweimal ein, Grund genug für Sead Hasanefendic für ein TimeOut nach nur 6:23 Minuten.

Wenn beim VfL in den ersten zehn Minuten etwas lief, dann über die rechte Seite. Im Gegensatz zum mangelhaften Zusammenspiel von Momir Ilic und Audray Tuzolana links klappte es bei Alex Alvanos und Vedran Zrnic wesentlich besser. Der quirlige Rechtsaußen war an praktisch jedem Gästetreffer zumindest beteiligt, und ließ sich auch von Misserfolgen nicht aus der Ruhe bringen. So wie in der neunten Minute. Daniel Valo hatte gerade vorher das 5:3 erzielt, als Zrnic erstmals an seinem Landsmann Kelentric scheiterte. Der Gegenzug über Nenad Vuckovic auf Thomas Klitgaard wurde Beute von Goran Stojanovic, das Leder wanderte sofort wieder nach vorn, erneut auf die rechte Seite. Und diesmal ging das innerkroatische Duell an den Feldspieler: nur noch 5:4. Drei Minuten später der nächste Versuch von Zrnic und wieder erfolgreich – 6:6 stand es inzwischen.

Immer wieder erarbeiteten die Kreisläufern auf beiden Seiten Wurfschneisen für ihren jeweiligen Rückraum. Im gleichen Zuge rückten die Keeper noch mehr in den Mittelpunkt – vor allem Mario Kelentric. In der 14. Minute, parierte er innerhalb von Sekunden erst gegen Momir Ilic, dann gegen Tuzolana von Außen. Vier Minuten später, entschärfte der Ex-Weltmeister eine Hundert-Prozent-Chance von Robert Gunnarsson.

Dann Aufregung in der 18. Minute. Savas Karipidis blieb nach einem Wurf angeschlagen im Torraum liegen. Das Spiel lief dennoch mit Ballbesitz Gummersbach weiter und die MT hatte Glück, dass Momir Ilic den Ball an den Pfosten setzte. Doch als Thomas Klitgaard im Gegenzug hätte unbedrängt aufs Tor gehen können, kam der Pfiff der Schiedsrichterinnen zur Behandlungspause für den immer noch am Boden liegenden Karipidis. Die Halle tobte, und mit ihr Robert Hedin an der Linie. Gelb für den Coach war die Folge. Daniel Valo’s Treffer zum 8:7 ließ wieder Gerechtigkeit walten.

Nach 20 Minuten setzte Gummersbachs Torjäger Ilic zwar mit zwei Gewaltwürfen ein Zeichen, aber nachdem Kelentric gegen ihn im Siebenmeterduell Sieger blieb, musste er auf die Bank. Viktor Szylagyi übernahm die Mittelposition, Geoffroy Krantz rückte auf die Ilic-Position. Was auch zunächst zu funktionieren schien. Tuzolana und Gunnarsson glichen aus, und nach einer Auszeit von Robert Hedin und dem anschließenden Führungstreffer zum 12:11 durch Karipidis brachten Szylagyi und Zrnic die Gäste nach vorn. Sie profitierten von einer Zeitstrafe gegen Felix Danner, der Klitgaard phasenweise in der Innenverteidigung entlastete. Doch im Gegensatz zu anderen Spielen dieser Saison leistete sich Melsungen diesmal keinen Durchhänger. Dafür sorgte Savas Karipidis. Erst mogelte er sich – immer noch in Unterzahl – zentral an den Kreis durch, wo er von Vladica Stojanovic mustergültig bedient wurde. Dann netzte er – nach erneutem Führungstreffer des VfL durch Zrnic – per Sprungwurf von der Spielmacherposition aus zum Pausenstand von 14:14 ein.

Auch nach dem Wechsel war kein Unterschied zwischen beiden Teams zu sehen. Die Begegnung blieb auf einem hohen Niveau und auch völlig offen. Nur dass sich das Bild aus dem ersten Durchgang zunächst umkehrte. Nun war es Gummersbach, das immer einen Treffer vorlegte, denn Melsungen anschließend ausglich. Sead Hasanefendic hatte seine Abwehr offensiver gestellt, was die MT aber unbeeindruckt ließ. Tuzolana spielte vorgezogen gegen Vladica Stojanovic und nahm ihn etwas aus dem Spiel. Das passte Nenad Vuckovic in die Karten, der bis dahin schon in der Defensive eine Klassepartie gegen Alex Alvanos abgeliefert hatte, und jetzt von der Halbposition aus das Kommando übernahm. Er nutzte die entstandenen Freiräume weidlich aus und traf auch selbst zum 18:18. Sogar Daniel Valo, sonst immer mit Respektabstand zur Deckung, tauchte vollkommen frei am Kreis auf und bekam prompt das Zuspiel von Stojanovic, das zum 19. Tor der Hausherren führte. So ging es also auch nicht gegen die famos aufspielenden Melsunger, die auf jede taktische Herausforderung von Hasanefendic sofort die adäquate Antwort fanden.

valoEin Wechselfehler von Felix Danner eröffnete den Gästen die Chance wegzuziehen. Alvanos brachte die Oberbergischen wieder in Führung. Doch in Unterzahl gab Jens Schöngarth, kurz vorher für den nach hervorragenden 40 Minuten ausgepumpten Daniel Valo gekommen, einen ersten Nachweis seiner Klasse. Seinen frechen Pass an den Kreis hatte niemand erwartet – außer Thomas Klitgaard, der eiskalt einlochte. Gummersbach behielt trotzdem Oberwasser. Ein Stürmerfoul von Alvanos blieb ungestraft, stattdessen zählte sein Tor zum 22:23. Außerdem musste Franck Junillon noch raus, also sogar doppelte Unterzahl der MT. Keine 15 Sekunden hatte Rot-Weiß den Ball, da gingen die Arme der Schiedsrichterinnen schon hoch und zeigten passives Spiel an. Keine Chance zum Wurf. Tuzolana holte sich den Ball, bediente im gemeinsam gelaufenen Tempogegenstoß Vedran Zrnic, und Gummersbach war erstmals mit zwei Toren vorn. Eine Situation, in der die Nordhessen schon mehrfach in dieser Saison eingebrochen waren.

Diesmal nicht. Noch in Unterzahl lief Vladica Stojanovic, der bis dahin schon ein überragendes Spiel als Regisseur und Anspieler abgeliefert hatte, richtig heiß. Sein Anschlusstor war der Auftakt einer furiosen Schlussviertelstunde, wie sie die Rothenbach-Halle bisher kaum gesehen hatte. Und mittendrin neben dem immer besser werdenden Vladica Stojanovic auch Jens Schöngarth. Er fügte sich in die Mannschaft, als wäre er seit Ewigkeiten schon dabei und strotzte vor Selbstbewusstsein. Nach genau 46 Minuten und 58 Sekunden rauschte sein Schlagwurf aus zehn Metern am verdutzten Nándor Fazekas vorbei ins lange Eck – das erste Bundesligator des 2,01m grossen Halbrechten. Und als Mario Kelentric im Gegenzug gleich zweimal reaktionsschnell parierte, erreichte die Stimmung auf den Rängen neue Höhen. Die wurden sogar noch übertroffen, als die MT, endgültig im Rausch, innerhalb nur drei Minuten auf 30:26 davonzog. Die Hauptdarsteller dabei: Vladica Stojanovic mit zwei herrlichen Toren und Jens Schöngarth, der erst Nenad Vuckovic mustergültig bediente und anschließend noch den nächsten fulminanten Hammer genau ins Dreieck des Gummersbacher Gehäuses folgen ließ. Die Vorentscheidung sieben Minuten vor Schluss?

stojanovicNein. Gummersbach schlug zurück, wenn auch etwas begünstigt durch mehrere strittige Entscheidungen der Schiedsrichterinnen. Sead Hasanefendic befahl die totale Offensive. Zrnic nahm Vuckovic in Manndeckung, alle anderen kamen mindestens einen Schritt nach vorn und machten die Räume eng. Melsungen mit Ballverlusten, Gummersbach mit Glück. Alex Alvanos traf, obwohl Kelentric noch dran war. Savas Karipidis wurde Abwehr durch den Kreis unterstellt: Siebenmeter, den Ilic zum 30:28 verwandelte. Vuckovic bekam ein Stürmerfoul gepfiffen, der VfL im Gegenzug den nächsten Siebenmeter und Jens Schöngarth zwei Minuten aufgebrummt. Alex Fölker beschwerte sich an der Außenlinie lautstark und bekam gleich noch zwei dazu. Der Strafwurf von Ilic war wieder drin, so wie auch der nächste Angriff über Drago Vukovic. Erneut ein kritischer Moment für die Nordhessen, der einmal mehr Vladica Stojanovic als Sieger sah. Denn der setzte sich in doppelter Unterzahl durch und brachte sein Team wieder in Führung. Mehr noch. Kaum wieder komplett spielte sich die MT, nach spektakulärer Parade von Kelentric gegen Zrnic wieder in Ballbesitz, vor der Abwehr fest und drohte den Ball durch passives Spiel zu verlieren. Stojanovic nahm sich den Wurf und traf – auf den Rängen hielt es niemanden mehr auf dem Sitz. Ein letztes kurzes Aufbäumen noch der Gäste durch Ilic, dann machten Thomas Klitgaard, natürlich auf Zuspiel des endlich wieder einmal überragenden Vladica Stojanovic, und Nenad Vuckovic den ersten Sieg der MT Melsungen über den VfL Gummersbach unter ohrenbetäubendem Lärm und Freudengesängen der Fans perfekt.

Trainerstimmen zum Spiel
Sead Hasanefendic:
Hier herrschte heute eine Super-Atmosphäre mit tollen Zuschauern und einer gut spielenden MT Melsungen, die verdient gewonnen hat. Wir haben den Gegner zwar nicht unterschätzt, hätten aber viel mehr Einsatz zeigen müssen. Es hat bei uns einfach der letzte Biss gefehlt. Im Angriff wurde oft die Verantwortung von Spieler zu Spieler weitergegeben, außerdem hatten wir zu wenig Geduld. Melsungen wird in dieser Form sich noch weitere Spiele gewinnen.

Robert Hedin: Wir haben zum ersten Mal gegen den VfL gewonnen und ich bin natürlich sehr zufrieden. Unser Respekt vor diesem Gegner war groß, aber wir wollten an das gute Spiel in Minden anknüpfen. Unser Ziel war es, Gummersbach mit einer engagierten Abwehr entgegen zu treten und unsere Stärken, die erste und zweite Welle, anzubringen. Beides ist uns recht gut gelungen. Positiv war auch, dass wir uns bei Rückständen nicht aus der Ruhe haben bringen lassen. Ein Sonderlob hat sich – neben Mario Kelentric – auch heute wieder Vladica Stojanovic verdient. Er hat das Spiel gelenkt und ist in entscheidenden Momenten als Torschütze aufgetreten.

Statistik

MT Melsungen – VfL Gummersbach 34:31 (14:14)

MT Melsungen: Kelentric (25 P.), Herold (n.e.); Schöngarth 2, Junillon, Orzlowski (n.e.), Klitgaard 3, Valo 7, Tellander 2, Tzimourtos (n.e.), Stojanovic 6, Danner, Karipidis 8/1, Vuckovic 6.

VfL Gummersbach: Stojanovic (10 P.), Fazekas (2 P.); Krantz 1, Vukovic 1, Ilic 9/4, Lützelberger (n.e.), Eisenkrätzer (n.e.), Gunnarsson 4, Alvanos 6, Szilagyi 1/1, Pfahl (n.e.), Rahmel (n.e.), Zrnic 7, Tuzolana 2.

SR: Jutta Ehrmann-Wolf (Odenthal) / Susanne Künzig (Karlsruhe).

Zeitstrafen: 10 – 4 (Danner 25:34 41:39, Junillon 43:04, Schöngarth 54:51, Bank 54:51 – Fazekas 44:59, Zrnic 58:48)

Strafwürfe: 1/1 – 7/5: Ilic wirft an die Latte (07:31); Ilic scheitert an Kelentric (21:56).

Zuschauer: 2.363 in der Rothenbach-Halle, Kassel

Spielfilm: 1:1 (3.), 3:2 (6.), 6:5 (9.), 7:6 (12.), 7:7 (15.), 8:7 (18.), 9:8 (21.), 11:10 (24.), 13:13 (27.), 14:14 (HZ), 15:15 (33.), 16:17 (36.), 19:19 (39.), 21:21 (42.), 23:24 (45.), 25:25 (48.), 28:26 (51.), 30:27 (54.), 30:30 (57.), 34:31 (EN)



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