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Rund 650 Zuschauer bei Zirkusprojekt Hephatas

zapp-zarap1Schwalmstadt-Treysa. „Ich hätte selber nicht gedacht, dass ich das kann“, sagt Stefan Nitsche nach der letzten von zwei Vorstellungen. Er ist müde, aber auch stolz, dabei gewesen zu sein. Nach einer Woche Training mit Mitarbeitern des pädagogischen Zirkus’ ZappZarap präsentierten am vergangenen Samstag 120 Artisten und 40 Assistenten auf dem Hephata-Gelände in Schwalmstadt-Treysa ihr Können. Beide Vorstellungen waren mit rund 650 Zuschauern ausverkauft.

Eigene Grenzen überwinden, Neues ausprobieren, mit einander Spaß haben, das waren die Ziele des Zirkusprojektes der Behindertenhilfe Hephata. Mit Hilfe eines pädagogischen Zirkus wurden diese Wirklichkeit: ZappZarap hatte für eine Woche sein professionelles Zelt hinter der Förderschule Hephata, Hermann-Schuchard-Schule, aufgeschlagen, Kostüme, Requisiten und Fachleute mitgebracht. Diese zeigten den angehenden Artisten – 120 Bewohner und Beschäftigte Hephatas mit teils starken Beeinträchtigungen sowie Schüler der Melanchthon-Schule – was es braucht, um in der Manege bestehen zu können. Deren Assistenten – 40 Mitarbeitende der Behindertenhilfe, Studierende der Hephata Akademie für soziale Berufe und Auszubildende der Fachschule Ziegenhain, zeigten sie, welche Hilfestellungen dabei gegeben werden müssen. Den Abschluss der Projektwoche bildeten zwei Vorstellungen, die am vergangenen Samstag rund 650 Zuschauer sehen wollten.

Das alles ist Zirkus
zapp-zarap2Was gehört zu einem Zirkus? Auf jeden Fall Clowns. Bei den verzweifelten Versuchen, eine Wasserflasche auf einem Besenstiel zu balancieren, hatten sie die Lacher klar auf ihrer Seite. Und die taten dem Publikum merklich gut, denn das ein oder andere Mal hielt es gespannt den Atem an. Denn natürlich gehören zu einem Zirkus auch Feuerschlucker, die in diesem Fall mit Fackeln und überdimensionalen Streichhölzern spielten. Artverwandt, weil ebenfalls nicht zur Nachahmung empfohlen, die Fakire: Der Sprung in einen Glasscherbenhaufen schadete ihren Füßen genauso wenig wie die Nägel ihrem Rücken oder Bauch. Nicht ganz so gefährlich und trotzdem spannend waren die Zauberkunststücke: Wie kann eine leere Sektflasche an einem geraden Seil hängenbleiben? Und wie können Tücher, die einzeln in einen Sack geworfen werden, als Tücherkette wieder herauskommen? In ganz anderen Sphären schwebten die Trapezkünstler, die teilweise zu sechst an der Metallstange über den Köpfen der Zuschauer hingen. Ebenfalls hoch hinaus wollten ihre Kollegen, die als lebende Verbindungsstücke auf und zwischen die Sprossen von drei Leitern standen und zu einem Balanceakt aus Holz und Mensch verschwammen. Zwischen Himmel und Erde wirbelten auch Jongleure ihre Bälle und Diaboli, schwangen Seilspringer mehrere Seile gleichzeitig und bildeten Turner ein mehrstöckiges Dreieck.

Spaß an der Freude
Zu einem guten Zirkus gehört aber auch der Spaß an der Freude. Und den hatten alle Akteure sichtlich. Das Zelt war dunkel, die Manege von Doppelscheinwerfern hell erleuchtet. Wer sich hier rein traute, der hatte was zu zeigen. Die Bewegungen passend zur Musik, die einstudierten Kommandos, das Verbeugen als Dankeschön ans Publikum – die Artisten wussten, was sie zu tun hatten. Selbst ein vorübergehender Stromausfall und Dauerregen konnten daran nichts ändern. Wie hatte Geschäftsbereichsleiterin Behindertenhilfe, Anne Dorothee Wippermann, zu Beginn der ersten Veranstaltung gesagt: Einige Bewohner und Beschäftigte hätten bei den Trainings Nerven aus Drahtseil gezeigt. Am Samstag zeigten diese alle Artisten und verlangten gleiches von den Zuschauern. „Mensch, Herr Nitsche, nicht schlecht!“ (me)



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