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DIHK-Umfrage: Steigende Rohstoffpreise kosten der deutsche Wirtschaft 30 Milliarden

Im Kammerbezirk sieht jedes zweite Unternehmen die Gefahr

Kassel. Preissprünge und Zugangsschwierigkeiten machen die Rohstoffversorgung für die Unternehmen zum Nadelöhr. Das geht aus einer aktuellen Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) hervor. Neun von zehn Industrieunternehmen leiden unter den steigenden Rohstoffpreisen. Mehr als jedes zweite Industrieunternehmen befürchtet sogar, die erforderlichen Rohstoffe überhaupt nicht mehr zu erhalten. In der jüngsten Konjunkturumfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) Kassel machten 53,8 Prozent der antwortenden Unternehmen aus Nordhessen und dem Altkreis Marburg die Energie- und Rohstoffpreise als größte Gefahren bei der wirtschaftlichen Entwicklung ihrer Unternehmen in den nächsten Monaten aus (Jahresbeginn 2010: 46,1 Prozent). 350 Unternehmen hatten an der Umfrage teilgenommen.

„Die Rohstoffrechnung fällt für die deutsche Wirtschaft im Jahr 2010 allein schon aufgrund der Preissprünge um rund 30 Milliarden Euro höher aus als im Vorjahr. Im kommenden Jahr rechne ich mit einem weiteren kräftigen Anstieg der Rohstoffausgaben, da nicht nur die Preise weiter steigen, sondern auch die Nachfragemenge wegen der weiteren konjunkturellen Verbesserung eher noch zunehmen dürfte“, warnt DIHK-Präsident Hans Heinrich Driftmann. Die Rohstoffversorgung entwickelt sich damit zu einem immer größeren wirtschaftlichen Risiko – obwohl die deutsche Industrie im internationalen Vergleich besonders ressourceneffizient produziert.

Die sich abzeichnende Rohstoffklemme erzeugt in der Wirtschaft einen hohen Handlungsdruck. Insbesondere die Industrieunternehmen setzen alle Hebel in Bewegung, um ihre Rohstoffversorgung abzusichern. Über 70 Prozent der Industrieunternehmen nehmen ihr Ressourcenmanagement unter die Lupe. Sie suchen nach Optimierungsmöglichkeiten – und zwar von der Beschaffung bis zum Absatz. Die Hälfte der Industriebetriebe verstärkt zudem seine Anstrengungen für Forschung und Entwicklung, um den Ressourceneinsatz im Unternehmen weiter zu optimieren.

Darüber hinaus benötigen die Unternehmen von der Politik flankierende Maßnahmen. „Unterstützung bei Forschung und Entwicklung im Rohstoffbereich sowie eine handelspolitische Absicherung haben Priorität. Faire Regelungen für alle Export- und Importländer von Rohstoffen sind unabdingbar. Der freie Rohstoffzugang muss fester Bestandteil internationaler Handelsabkommen werden“, unterstreicht Driftmann. Hingegen sollte die Politik alles unterlassen, was in dieser schwierigen Situation die Unternehmen zusätzlich belastet. Aber gerade das wäre bei Regulierungen wie zum Beispiel höheren Recyclingquoten die Folge.

Die steigenden Rohstoffpreise sind nur zum Teil Zeichen einer wiederbelebten Weltkonjunktur und des Ressourcenhungers der Schwellenländer. Preistreibend wirken schlechte Ernten bei regenerativen Rohstoffen und Angebotsverknappungen durch Länder mit Ressourcenvorkommen. „Erschwerend kommt für die deutschen Unternehmen hinzu, dass immer mehr Rohstoffanbieter Verträge für kürzere Zeiträume abschließen – zulasten der Planungssicherheit der Unternehmen“, beklagt Driftmann. Über die Hälfte der Industrieunternehmen berichten bereits über zunehmende Probleme bei der Vertragssicherheit. (red)



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