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Dieter Posch eröffnet die 8. Kasseler Gesundheitstage

Kassel. „Der Gesundheitssektor ist eine besondere Stärke der Region Nordhessen. Er bildet daher eine wichtige Säule der nordhessischen Wirtschaft und stützt die gute Entwicklung Nordhessens. Dennoch wird der zunehmende  Ärztemangel auch in Nordhessen gerade in ländlichen Gebieten zum wachsenden Problem. Dagegen gibt es kein Patentrezept. Um negative Auswirkungen auf die Gesundheitswirtschaft in Nordhessen langfristig abzuwenden, wird kein Antibiotikum als Heilmittel benötigt, sondern vielmehr verschiedene prophylaktische Maßnahmen“, sagte Wirtschaftsminister Dieter Posch am Donnerstag in Kassel bei der Eröffnung der 8. Kasseler Gesundheitstage.

Zu den prophylaktischen Maßnahmen gehört eine auf die ärztliche Versorgung abgestimmte Wirtschaftsförderung. Bereits Ende letzten Jahres wurde das Bürgschaftsprogramm innerhalb der bestehenden Regularien für Investitionen in Ärztehäuser – auch für Vermietungsobjekte – sowie für Mietgarantien geöffnet. Bislang waren Bürgschaften für solche Projekte nur möglich, wenn Investor und Nutzer identisch waren.

Ebenso wurde bereits zum 1. Juni 2010 das Programm Gründungs- und Wachstumsfinanzierung (GuW) Hessen, im Rahmen dessen zinsverbilligte Darlehen beantragt werden können, erweitert. Dadurch ist der Bau und Kauf von Immobilien mit anschließender Vermietung oder Verpachtung an Dritte möglich. Der Darlehenshöchstbetrag wurde ebenfalls zum 1. Juni 2010 erhöht und beträgt seither zwei Millionen Euro. Unverändert förderfähig sind die Gründung, Übernahme und Erweiterung von Arztpraxen und anderen sozialen Einrichtungen.

Die Gesundheitswirtschaft ist insgesamt allerdings ein bedeutender Wirtschaftsfaktor und ein Wachstumsmarkt mit Beschäftigungspotenzialen. In Hessen sind rund 345.000 Personen in der Gesundheitswirtschaft entweder als Angestellte oder selbständig tätig. Der Anteil der hessischen Gesundheitswirtschaft an der Gesamtbeschäftigung in Hessen liegt bei 14,5 Prozent. Auffällig ist die starke Bedeutung der Gesundheitswirtschaft in Nordhessen. Etwa 18 Prozent beziehungsweise nahezu jeder fünfte Beschäftigte ist hier in der Gesundheitswirtschaft tätig. Im Regierungsbezirk Darmstadt beträgt der Anteil dagegen nur rund 13 Prozent. „Das zeigt, dass Nordhessen im Gesundheitssektor gut aufgestellt ist“, so der Minister.

In Nordhessen befinden sich zwölf der 30 hessischen Heilbäder und Kurorte, über 100 Klinikeinrichtungen und 1.500 Praxen. Sie beschäftigen zusammen rund 65.000 Menschen. Der Gesundheitssektor in Nordhessen erwirtschaftet einen jährlichen Umsatz von schätzungsweise fünf Milliarden Euro.

Die günstige wirtschaftliche Entwicklung der Region in den letzten zehn Jahren geht vor allem auch auf die Nutzung der Potenziale in der Gesundheitswirtschaft zurück. Hierbei spielt die enge Zusammenarbeit von Unternehmen und Einrichtungen eine große Rolle. Zunehmende Bedeutung haben Netzwerke und Cluster. Posch: „Clusternetzwerke sind hervorragende Werkzeuge, um die in der Region vorhandenen Stärken zu erkennen und zu nutzen und dadurch zukunftsfähige Arbeitsplätze zu schaffen.“ Nordhessen sei beim Aufbau von Clustern Vorreiter. Dazu gehörten MoWIN.net für die nordhessische Mobilitäts- und Logistikwirtschaft, deENet für die erneuerbare Energietechnik in Nordhessen, das Clusternetzwerk „Tourismusoffensive Nordhessen“ und das Clusternetzwerk „Gesundheitsregion Nordhessen“.

Das Hessische Wirtschaftsministerium unterstützt den Cluster „Gesundheit“ mit EFRE-Mitteln in Höhe von 500.000 Euro (2004 bis 2011). Schwerpunkte dieses Clusters sind unter anderem die Schaffung von Wettbewerbsfähigkeit durch Qualitätssicherung, das Angebot von Weiterbildungs- und Trainingsmaßnahmen im Bereich Gesundheitsmarketing sowie die Entwicklung von Projekten und Produkten mit regionaler und überregionaler Präsentation.

„Insgesamt sind auch zukünftig in der hessischen Gesundheitswirtschaft überdurchschnittliche Wachstums- und Beschäftigungspotenziale zu erwarten. So ergeben sich weitere Wachstumsimpulse aus der demografischen Entwicklung, dem steigenden Gesundheitsbewusstsein der Bevölkerung und dem medizinischen und technologischen Fortschritt“, so Posch abschließend. (red)



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