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Hella Böker gewinnt Bronze im Kugelstoßen

Jyväskylä/Melsungen. Die 5. Senioren-Hallen- und Winterwurfmeisterschaften sind ab heute Geschichte. Aber für Hella Böker (MT 1861 Melsungen) waren sie bereits gestern nach der Beendigung ihres letztes Kugelstoßes zu Ende. Und dieser letzte Wettbewerb brachte für sie noch eine weitere Medaille, denn mit 9,25 Meter stand Hella Böker bei der Siegerehrung zum fünften Mal auf dem Siegerpodest und ließ sich die Bronzemedaille umhängen. Das Kugelstoßen der W70 war eine einseitige Angelegenheit als es um die Medaillen ging, denn Tamara Danilova aus Russland, die bereits am zweiten Tag dieser WM das Diskuswerfen gewonnen hatte, blieb mit ihren drei gültigen Stößen als einzige Teilnehmerin über der 10 Meter-Marke. Sie begann mit 10,17 Meter und ließ im zweiten Versuch 10,51 Meter folgen. Das war der weiteste Stoß in diesem Wettkampf. Im sechsten Durchgang erreichte sie 10,36 Meter, aber die Würfel waren bereits nach ihrem ersten Wettkampfstoß gefallen.

Evaun Williams aus Großbritannien, die vier Jahre vorher bei den ersten Hallenweltmeisterschaften in Clermont-Ferrand (Frankreich) mit 10,85 Meter den Weltrekord für diese Altersklasse aufgestellt hatte, begann mit 9,56 Meter und steigerte sich über 9,58, 9,66 und 9,96 auf 9,98 Meter, was am Ende zur ungefährdeten Silbermedaille reichte.

Hella Böker eröffnete ihren Wettkampf mit 8,98 Meter und verbesserte sich im dritten Durchgang auf 9,25 Meter, ihre zweitbeste Leistung in der Hallensaison 2012. Damit konnte sie auch leben, denn Karin Illgen, die Bronzemedaillengewinnerin im Diskuswerfen, stand bis zum fünften Durchgang nur mit 8,72 Meter in der Ergebnisliste. Aber dann verbesserte sie sich auf 9,08 Meter und machte den Wettbewerb im letzten Durchgang, was  zumindest die Bronzemedaille anging, noch einmal spannend. Hella Bökers Stoß wurde vom Kampfgericht ungültig gegeben, so dass es Karin Illgen in der Hand hatte, sich an ihrem 71. Geburtstag selbst die Bronzemedaille zu schenken und somit ihrer Freundin Hella das schon sicher geglaubte Edelmetall noch im letzten Augenblick zu entreißen. Es hätte schon alles klappen müssen, doch die Nervenbelastung war einfach zu groß. Ihre Kugel, die sie zu verkrampft abstieß, hatte bei 8,78 Meter wieder Bodenkontakt und somit waren die Medaillen vergeben.

Das Edelmetall in den fünf Wurfdisziplinen verteilte sich in der W70 auf drei Athletinnen. Die Russin Tamara Danilova sicherte sich im Kugelstoßen und Diskuswerfen die Goldmedaille,  Evaun B. Williams aus London gewann Gold im Speerwerfen und Gudrun Mellmann aus Hamburg ging als Siegerin aus dem Hammerwerfen und dem Gewichtwerfen hervor. Leider gab es bei diesen 5. Seniorenweltmeisterschaften keine Wertung im Werferfünfkampf, denn in diesem Wettbewerb wäre Hella Böker durch ihre Vielseitigkeit, die sie mit ihren drei zweiten und zwei dritten Plätzen in Jyväskylä eindrucksvoll bestätigte, die große Favoritin gewesen und wäre unter normalen Umständen als Werfer-Mehrkampfkönigin von Finnland gekürt worden.

Die Wettkämpfe, die bei Schnee und Kälte ausgetragen wurden, beeindruckten die erfolgreiche Athletin aus Fuldabrück zutiefst, denn die vorbildlich auftretende deutsche Mannschaft, die so erfolgreich kämpfte, konnte bisher 33 Gold- , 40 Silber- und 37 Bronzemedaillen erringen. Hella Böker, die mit drei Silber- und zwei Bronzemedaillen zu diesem ausgezeichneten Ergebnis beitrug, hatte nach ihren fünf Auftritten allen Grund zum Strahlen. Es wurde ihr aber nicht leicht gemacht, und es bedurfte großer Leistungen, um diese Medaillen zu gewinnen. Aber Hella Böker hatte, was die Finnen „Sisu“ nennen, jenen Kampfgeist, der ihre Kräfte in den entscheidenden Momenten verdoppelten – ihr neuer  Hessenrekord im Speerwerfen mit 28,55 Meter sei nur ein Beispiel dafür. Nicht nur ihre Freunde und Fans hatten die Vision auf Gold. Nach ihren erfolgreichen Auftreten bei den deutschen Winterwurfmeisterschaften konnte man sich vorstellen, dass Hella Böker im Kampf um die Goldmedaille ein Wort mitreden könnte.   Die 35-fache deutsche Seniorenmeisterin konnte das halten, was sie versprochen hatte.

Am Ende der 5. Senioren-WM waren die deutschen Athleten die zweite Kraft in der Nationenwertung. Mit 181 Medaillen führte Gastgeber Finnland diese Wertung an. Auf dem zweiten Platz lagen die Athleten des Deutschen Leichtathletik-Verband mit 110 Medaillen, gefolgt von Groß-Britannien (67), Frankreich (40),  Russland (36), USA (29), Niederlande (27), Australien (20) und Kanada (15). (ajw)



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