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Hella Böker gewinnt dreimal Gold in Rüsselsheim

Rüsselsheim/Melsungen. Nicht in allen Bereichen brachten die hessischen Seniorenmeisterschaften Aufschlüsse für die nationalen Titelkämpfe, die vom 13. bis 15. Juli in Erfurt stattfinden. So gab es in Rüsselsheim herrliche Momente mit großartigen Leistungen, aber man sah auch schwache Teilnehmerfelder mit kaum erwähnenswerten Leistungen. Dennoch, die Ergebnisse der Landes-Seniorenmeisterschaften zeigen, dass sportlicher Ehrgeiz und der Spaß der Teilnehmer meist in der Balance war. Auch die Atmosphäre war sportlich und familiär zugleich.  Und genau das schätzen die älteren Aktiven, denn Wettkämpfe allein, bei denen man nur sein Pensum „herunterkurbelt“, genügen nicht mehr.

Nach der verletzungsbedingten Absage von Harry Geier und Roland Wex schickte die MT 1861 Melsungen nur noch Hella Böker zu diesen Meisterschaften nach Südhessen. Aber wie erhofft und erwartet, stach dieser Trumpf. Die mehrfache Senioren Welt- und Europameisterin konnte in Rüsselsheim das fortsetzen, was sie bei den deutschen Winterwurfmeisterschaften in Erfurt mit drei Siegen eingeleitet hatte.

Die Meisterschaften wurden mit dem Diskuswerfen aller Altersklassen der W50 und älter eröffnet. Schon beim Einwerfen konnte man sehen, dass die 34-fache deutsche Seniorenmeisterin mit einer guten Form nach Südhessen angereist war. Technisch sauber drehend, erwischte sie beim Abwurf den Diskus immer im richtigen Augenblick und ließ ihn weit über die 25 Meter-Marke segeln. Mit Wettkampfbeginn fing es zu regnen an. Der Kreis wurde hinten beim Eindrehen glatt und vorne beim Abwurf rutschig.

Hella Böker wollte gleich mit ihrem ersten Wurf ein Zeichen setzen. Aber es klappt nicht. Sie rutschte beim Abwurf mit dem linken Fuß weg und fiel der Länge nach hin. Was zunächst recht schlimm aussah, entpuppte sich hinterher als harmloser Sturz. Hella Böker konnte im zweiten Durchgang den Wettbewerb wieder aufnehmen und setzte trotz vorsichtiger Drehung und verhaltenem Abwurf mit 26,91 Meter das Maß für die gesamte Konkurrenz: Es war für diese Witterungsverhältnisse ein Super-Wurf, der vom Beifall der Konkurrentinnen begleitet wurde. Mit dieser Weite  verbesserte sie ihre eigene deutsche Jahresbestleistung, die sie am 28. April in Borken mit 26,86 Meter aufgestellt hatte, um fünf Zentimeter.

Angesichts der hundsmiserablen Wettkampfbedingungen, die eigentlich über die Grenze des Zumutbaren hinaus gingen, brach der Wettkampfleiter nach dem zweiten Durchgang diesen Wettbewerb ab.  Hella Böker verzichtete auf ihre weiteren Würfe. Die geschah nicht aus einem Gefühl der Überlegenheit heraus, sondern wegen der bestehenden Verletzungsgefahr. Obwohl alle anderen Werferinnen den Wettbewerb nach eine viertelstündigen Unterbrechung wieder aufnahmen, übertraf keine der Athletinnen ihre vorgelegte Weite von 26,91 Meter.

Die 21 Jahre jüngere Birgit Wielitsch aus Bad Nauheim kam ihr mit 26,70 Meter in der W50 noch am nächsten. In der W55 siegte Barbara Schlosser aus Wiesbaden mit 26,38 Meter. In der W60 setzte sich Irene Drayß-Bitsch aus Heppenheim mit 21,30 Meter durch und Ute Mackenroth aus Bebra siegte in der W65 mit 18,27 Meter. Mit ihrer Siegerweite von 26,91 Meter, die bei guten Bedingungen gut und gerne zwei Meter weiter gewesen wäre,  bewies Hella Böker erneut ihre Sonderklasse und fährt damit als Favoritin zu den deutschen Meisterschaften nach Erfurt.

Auch im Kugelstoßen setzte die Favoritin sofort das Maß der Dinge, denn kaum stand sie im Kugelstoßring, da war die erste und, wie sich später zeigen sollte, auch die beste Leistung der gesamten Konkurrenz mit 9,07 Meter schon fällig gewesen. Die siebenfache deutsche Seniorenmeisterin im Kugelstoßen hatte noch 8,93 sowie 8,80,  8,76 und 8,63 Meter in ihrer Serie. Ishild Müller aus Niederrodenbach (6,92 Meter) sowie Hannelore Hanschke (6,52 Meter) und Ingrid Schäfer, beide von der  LG Main Taunus West, mit 6,05 Meter hatten auf den Titelgewinn keinen Einfluss. Mit jedem ihrer fünf gültigen Stöße hätte die Athletin aus Fuldabrück mit mehr als 1,50 Meter gewonnen. Sie war somit auch im zweiten Wettbewerb eine souveräne Beherrscherin der Konkurrenz.

Im abschließenden Speerwerfen klärte Hella Böker gleich im ersten Durchgang die Fronten und bot mit 27,45 Meter nicht nur eine hervorragende Leistung, sondern schockte erneut mit ihrem ersten Versuch die gesamte Konkurrenz. Damit setzte sie sich zum Schluss als abschließende Krönung selbst die Krone auf und verfehlte ihren Landesrekord, den sie bei der Winterwurf-WM in Finnland mit 28,55 Meter aufgestellt hatte, nur um 1,10 Meter. (ajw)



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