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MT nach 17 Jahren wieder ins Final Four?

savas-karipidis130206Eisenach/Melsungen. Geschlagene 17 Jahre ist es jetzt her, dass der MT Melsungen als damaliger Zweitligist der Coup gelang, in die Phalanx der vier besten Pokalmannschaften Deutschlands einzubrechen. 1996 durften die Nordhessen nach drei aufeinanderfolgenden Siegen gegen Erstligisten in die Endrunde des DHB-Pokals nach Hamburg einziehen. Heute könnte es wieder soweit sein. Dabei stehen die Vorzeichen ungleich günstiger als damals. Denn inzwischen hat sich die MT in der Eliteliga etabliert und muss auf dem Weg nach Hamburg “lediglich” noch den Zweitligisten ThSV Eisenach aus dem Weg räumen. Zumindest vom Papier her scheint dies nur eine Formsache zu sein. Anwurf in der seit Wochen ausverkauften Eisenacher Werner-Aßmann-Halle ist um 19.30 Uhr. Die HNA plant per Internetradio eine Livereportage vom Spiel.

Für die Thüringer wäre es die gleiche Sensation, wie seinerzeit für die MT Melsungen. Auch sie ständen nach einem Sieg am Mittwochabend zum ersten Mal in ihrer Vereinsgeschichte in einem Pokalfinale. Bislang hat es für sie erst zweimal zum Erreichen eines Viertelfinales gereicht (1997 und 2002). Auch die Paarung “Melsungen – Eisenach” gab es schon als Pokalduell. In der Saison 1994/1995 siegten die Eisenacher in der ersten Hauptrunde im Heimspiel mit 24:19; in der Saison 2000/2001 “revanchierte” sich die MT im Achtelfinale in Melsungen mit einem 29:26. Darüber hinaus elektrisierten die Fans noch viele hessisch-thüringische Nachbarschaftsduelle in der gemeinsamen Zweitliga-Ära. 1997 war Melsungen sogar das Zünglein an der Waage, als Eisenach kurz vor dem Aufstieg ins Oberhaus stand Nur mit einem Sieg war der Sprung in die höchste Spielklasse möglich. Und weil sich damals die MT in der Werner-Aßmann-Halle als “fairer Gast” entpuppte, durften die Wartburgstädter nach dieser entscheidenden Partie jubeln. – Lang, lang ist’s her.

Die sportliche Rivalität von einst aber dürfte spätestens heute mit dem Anwurf in der “Katzenaue” wieder aufflammen. Dafür steht ja auch einiges auf dem Spiel. Wer es als Teilnehmer ins Final Four schafft, dem dürfte wie schon in den vergangenen Jahren erneut ein satter sechsstelliger Betrag winken. Von der zwar kleinen, aber doch möglichen Gelegenheit, anschließend von dort aus sogar die internationale Handballbühne betreten zu dürfen, ganz zu schweigen. Nun mag Letzteres für einen Zweitligisten nicht unbedingt der primäre Anreiz zu sein. Für Eisenach ist es einfach “das Spiel der Spiele”. So sieht es jedenfalls Adalsteinn Eyjolfsson: “Jeder meiner Spieler freut sich auf diese Aufgabe. Jeder weiß, es bietet sich für ihn die Chance, etwas ganz Großes zu erreichen“, erklärt Adalsteinn Eyjolfsson, der Coach der Wartburgstädter, auf der vereinseigenen Homepage.

Ansonsten sind die Hoffnungen der Thüringer auf die Sensation erwartungsgemäß gedämpft: “Wir wollen uns nur teuer verkaufen”, wird Karsten Wöhler in der HNA zitiert. Der heutige ThSV-Geschäftsführer spielte selbst von 2005 bis 2007 bei der MT und gehörte damit dem Aufstiegsteam in die erste Liga an. Genau wie übrigens Radek Musil. Der inzwischen 40jährige indes ist auch heute noch als Torwart aktiv, steht beim ThSV zwischen den Pfosten und freut sich auf das Duell mit seinem ehemaligen Club. Aus dem aktuellen MT-Team hat er immerhin noch mit Grigorios Sanikis zusammengespielt und mit seinem Landsmann Daniel Kubes, erst bei Dukla Prag und dann in der tschechischen Auswahl.

Für die MT bedeutet der Pokaleinsatz am Fuße der Wartburg der sechste Auftritt in einem Viertelfinale im nationalen Cupwettbewerb. Zu diesem Spiel werden die Nordhessen aller Voraussicht nach aber nicht ganz in voller Besetzung anreisen. Für die beiden Rekonvaleszenten Anton Mansson (Nasenbein) und Christian Zufelde (Schulter) kommt ein Einsatz wohl noch etwas zu früh. Dennoch werden die Rotweißen eindeutig die Rolle des Favoriten einnehmen. “Aber davor ist uns auch nicht bange”, so Michael Roth. “Wir haben mit der guten Entwicklung in der bisherigen Saison allen Grund, dort selbstbewusst aufzutreten”, so der MT-Coach. Was er keinesfalls als Sorglosigkeit interpretiert wissen möchte. “Dazu geht es für beide Mannschaften um zuviel. Und deshalb haben wir uns auch in der Vorbereitung auf dieses Spiel gewissenhaft mit dem ThSV auseinander gesetzt”, verrät Roth.

Nun sind die Spieler gefordert, den gewonnenen Erkenntnissen in der Aßmann-Halle Taten folgen zu lassen. Motivation und Einsatz werden sie alle mitbringen, daran besteht kein Zweifel. “Wir müssen konzentriert an diese Aufgabe herangehen und einfach nur das spielen, was wir können. Gelingt uns das, wird es reichen”, ist sich Savas Karipidis sicher. So cool, wie sich der 33jährige Rechtsaußen im Interview noch am Freitagabend beim Neujahrsempfang der MT in Kassel gab, wird er am heutigen Mittwoch in Eisenach ganz sicher nicht bleiben. Schließlich kann er genau wie seine beiden gleichaltrigen griechischen Landsleute im MT-Team, Grigorios Sanikis und Alexandros Vasilakis, mit dem Einzug ins Final Four seiner langen erfolgreichen Karriere noch ein besondere Highlight hinzufügen. (Bernd Kaiser)

Schiedsrichter in Eisenach:
Sebastian Grobe / Adrian Kinzel (Braunschweig), Spielaufsicht: DHB-Schiedsrichterwart Peter Rauchfuß

Die Viertelfinalspiele im DHB-Pokal:
Mo., 04.02.13.: HSV Hamburg – TSV Hannover-Burgdorf 33 : 31
Di., 05.02.13: SG Flensburg/Handwitt – Rhein-Neckar Löwen 24 : 20
Mi., 06.02.13, 19.30 Uhr, ThSV Eisenach – MT Melsungen
Mi., 06.02.13, 20.30 Uhr, GWD Minden – THW Kiel



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