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Knackende Äste und fliegender Matsch

Alexander Worreschke geht beim Bilstein-Bike-Marathon an den Start

Unterwegs: Alexander Worreschke (30) auf seinem Mountainbike. Foto: meGroßalmerode/Treysa. Äste, die knacken. Schotter, der knirscht. Matsch, der fliegt. Wenn Alexander Worreschke mit seinem Mountainbike unterwegs ist, gibt es Natur pur. Und Geschwindigkeit. Der 30-jährige Beschäftigte der Hephata-Werkstätten für Menschen mit Behinderungen (WfbM) fuhr beim Kellerwald Bikemarathon Gilserberg auf den dritten Platz der Handicap-Wertung. Jetzt peilt er den zweiten Lauf zum Nordhessen-Cup, den Bilstein-Bike-Marathon in Großalmerode, am 30. Juni an.

Eine Stunde, 56 Minuten und 52 Sekunden – so lang brauchte Alexander Worreschke für die 40 Kilometer lange Strecke querfeldein um Gilserberg, mit 1000 Höhenmetern. In der Gesamtwertung wurde er damit 180. von 422 Startern. „Mein Ziel für Großalmerode ist es jetzt, die Strecke in 1:45 Stunden zu schaffen, Bestzeit zu fahren.“ Das ist nicht unrealistisch, glaubt Diplom-Sozialpädagoge Martin Reiss. Er arbeitet im Sozialdienst der WfbM mit Alexander Worreschke, fährt selbst Rad und unterstützt den 30-Jährigen bei seinem Hobby. „Wenn Alexander seine Trainingspläne optimiert, kann er noch mal einen Sprung nach vorn machen“, glaubt Reiss.

 

Worreschke wohnt mit seiner Verlobten im Wohnverbund Sonnenhof in Neukirchen. Zur WfbM in Treysa fährt er mit dem Rad, morgens

17 Kilometer und abends 17 Kilometer. Montags und dienstags arbeitet er bei Fischi‘s Bike Box (FBB), einem Fahrradfachgeschäft in Treysa. Dort absolviert er ein Betriebsintegriertes Praktikum.

Hobby und Beruf kamen in Einklang, nachdem Alexander Worreschke an einer organisierten Trainingsfahrt des Ladens teilgenommen hatte. „Nach der Trainingsfahrt habe ich gedacht, das macht Spaß. Dann habe ich einfach gefragt, ob sie auch einen Praktikanten nehmen“, erinnert sich der 30-Jährige. Das ist jetzt sieben Jahre her. Mittlerweile steht er nicht nur hinter dem Verkaufstresen, sondern geht auch für das Team des Ladens an den Start. Gemeinsam mit den Teamkollegen absolviert er Trainings, bekommt Tipps und technische Unterstützung. „Fahrrad­fahren ist einfach mein Hobby und meine Leidenschaft.“

Mit vier Jahren trat Alexander Worreschke das erste Mal in die Pedale, mit neun Jahren absolvierte er Rundkurse über 17 Kilometer, in 44 Minuten. Vor sechs Jahren dann der erste Start in Gilserberg. Dieses Jahr will er auch die beiden anderen Hobby-Cups in Großalmerode und Zierenberg angehen. „Wenn ich die sehr gut fahre, kann ich vielleicht bei der Hessischen Meisterschaft starten“, hofft er. Dafür müsste er sich um 30 Minuten verbessern. „Das hat er schon mal geschafft, früher ist er die 40 Kilometer in 2:27 Stunden gefahren“, sagt Reiss.

Bedingung dafür ist neben dem Training, dass er sich nicht ernsthaft verletzt. „Das ist zwar kein ungefährlicher Sport, aber richtig gestürzt bin ich noch nie.“ Obwohl er bei der ein oder anderen Extremabfahrt schon Respekt hat: „Manchmal stehe ich oben und denke, oh, Gott, hoffentlich komme ich da gut runter.“ Doch das gute Gefühl, die Strecke dann doch gemeistert zu haben, mache dies wett. „Beim Radfahren kann man Fitness und Ausdauer beweisen. Ich bin auf mich alleine gestellt. Ich muss selbst entscheiden, was ich mache. Das gefällt mir.“ (me)



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