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Den eigenen Weg suchen

Pilgergruppe startet am 7. Juli von Hephata aus in Richtung Thüringen

hephata130620Schwalmstadt-Treysa. „Das Kreuz zieht, die Gruppe trägt“, unter diesem Motto machen sich am 7. Juli 62 Pilgerinnen und Pilger von der Hermann-Schuchard-Schule (HSS) Hephatas aus auf den Weg zum Franziskanerkloster Hülfensberg in Thüringen. 150 Kilometer legen sie zurück. Frauen und Männer, evangelisch, katholisch und ohne Glaubensbekenntnis, Pfarrer und Laien, aus Ost und West. Diplom-Motologin Gabriele Lippek (56), Mitarbeiterin der Behindertenhilfe aus Zimmersrode, ist eine davon.

Einmal im Jahr begeben sich die Pilger zwischen 50 und 70 Jahren für eine Woche auf Pilgerschaft. Die Gruppe gibt es bereits seit 1997. Das Ziel ist immer das Franziskanerkloster Hülfensberg. „Wir laufen dorthin keine vorgegebenen Pilgerwege, sondern suchen uns zwischen Nordhessen und Thüringen eigene“, sagt Gabriele Lippek. Der Weg führt in diesem Jahr von Hephata aus über Zimmersrode, Fritzlar, Melsungen, Hessisch-Lichtenau, Kloster Germerode und Wanfried bis hin zum Hülfensberg. Doch nicht nur die Strecke ist wichtig. Zum Weg gehört auch der tägliche geistliche Impuls. Diesen gibt es in Form einer Andacht oder eines Gottesdienstes. Danach schweigen die Pilger für eine knappe Stunde, um sich anschließend auszutauschen. Die Nacht verbringen die Frauen und Männer im Schweigen, das erst zum Frühstück beendet wird. „Für mich bedeutet das, Glauben mit Freunden zu leben“, sagt Gabriele Lippek. „In der Pilgergruppe finde ich das, was meine Seele braucht, Gottvertrauen und Spiritualität.“ Die Suche danach habe bei jedem einen anderen Grund. „Jeder, der sich so auf den Weg macht, tut das nicht umsonst, sondern hat ein Päckchen. Ich bin durch die Trennung vom Vater meiner Kinder zu der Gruppe gekommen“, sagt die 56-Jährige. Heute helfe ihr das Pilgern auch bei der Verarbeitung von Erlebnissen, die sie als ehrenamtliche Sterbebegleiterin im Marburger Hospiz mache. „Jeder in der Pilgergruppe nimmt auf einem Zettel ein Gebetsanliegen mit, der am Ende der Strecke verbrannt wird.“ Auf dem Weg trägt jeweils der Pilger die Gebetsabliegen der Gruppe in einer Tasche mit sich, der an diesem Tag auch das Holzkreuz vorneweg trägt. Am Ende der Gruppe geht wiederum ein anderer Pilger mit einer kleinen roten Holzlaterne am Rucksack, damit niemand verloren geht. Wer bewusst hinter die Laterne geht, signalisiert den Anderen, dass er Bedarf an einem Gespräch mit einem Theologen hat.

Die Gruppe läuft im Schnitt zwischen 20 und 25 Kilometern am Tag. Aufstehen ist um 6 Uhr, Frühstück um 7 Uhr, losgelaufen wird um 8 Uhr. Geschlafen wird in Schlafsäcken und auf Luftmatratzen in Gemeindehäusern oder Turnhallen. Viele Gemeinden auf der Strecke nehmen die Pilger als Gäste auf, sorgen für eine Suppe und Unterkunft. Die Pilger nehmen jedoch nicht nur, sondern geben auch: Auf ihrer Wanderung sammeln sie Spenden für ein indisches Gesundheitsprojekt. „Wir verbreiten den Pilgervirus“, sagt Lippek. „In der Oberflächlichkeit der Welt kommen oft die Themen zu kurz, die das Leben wirklich ausmachen.“

Hephata-Pfarrer Dr. Johannes Altmann hält am Samstag, 6. Juli, ab 19 Uhr in der Hephata-Kirche einen Aussendungsgottesdienst für die Pilger, zu dem alle Interessierten willkommen sind. Tages­pilger sind der Gruppe ebenfalls willkommen. Infos gibt es unter (06693) 204678. (red)



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