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MT vor wegweisendem Duell mit Tabellennachbar Berlin

Johannes Sellin. Foto: Heinz HartungKassel/Melsungen. Nach dem erfolgreiche Abschluss der Gruppenphase im EHF-Pokal am Samstag gegen RK Nexe wartet nun am Mittwoch, 25. März 2015, in der DKB Handball-Bundesliga ein etwas größeres Kaliber auf die MT Melsungen. Um 19 Uhr wird in der Kasseler Rothenbach-Halle das richtungsweisende Spiel gegen Tabellennachbar Füchse Berlin angepfiffen. Tickets gibt es noch in den bekannten Vorverkaufsstellen und am Spieltag an der ab 17.30 Uhr geöffneten Hallenkasse.

Tempo, Spielfreude, Tore am Fließband und immer wieder Szenenapplaus von den Rängen. Das war Spitzenhandball mit hohem Unterhaltungswert, den die MT, wie versprochen, am Samstag ihren Fans beim letzten Spiel in der Gruppenphase des EHF-Cups gegen den RK Nexe offerierte. Das Selbstvertrauen – vor allem auch bei den Akteuren, die in diesem Spiel mehr Einsatzzeiten als sonst erhielten – dürfte dadurch gewachsen sein. Aber auch insgesamt, und das war Michael Roth besonders wichtig, wurden mit diesem klaren 34:26-Sieg gegen den kroatischen Vertreter Rhythmus und Spannung gehalten. “Denn ein wenig haben wir das EHF-Cup-Spiel auch schon als Vorbereitung auf die Bundesligabegegnung am Mittwoch mit den Füchsen Berlin angesehen”, gibt der MT-Trainer zu.

Aber, so muss man es objektiv sehen, Nexe ist nicht Berlin. Denn erfahrungsgemäß sind die Mannschaften der Bundesliga, noch dazu, wenn sie im oberen Tabellendrittel angesiedelt sind, stärker einzuschätzen, als viele ähnlich platzierte Teams aus anderen europäischen Ligen. “Die Bundesliga wird nicht von ungefähr als die stärkste Liga der Welt bezeichnet”, erklärt Michael Roth, “hier haben wir ständig Spiele, in denen jeder jeden schlagen kann. Diese Klasse ist sehr viel ausgeglichener besetzt, als dies in den anderen Ländern der Fall ist, wo oft nur zwei, drei Clubs die jeweilige Liga dominieren”.

Anwartschaft auf Platz 5 untermauern
Am Mittwoch herrscht also wieder harter Bundesliga-Alltag in Nordhessen. Mit den Füchsen aus Berlin geht es gegen einen direkten Tabellennachbarn. Derzeit sind die auf Platz sechs bzw. sieben liegenden Kontrahenten nur einen einzigen Zähler voneinander getrennt und müssen wohl – neben dem aktuellen Fünften Göppingen – als heißeste Anwärter auf einen erneuten internationalen Startplatz angesehen werden.

Schon vor der wettkampfintensiven Phase Februar/ März, mit Sage und Schreibe 13 Spielen innerhalb von nur 45 Tagen, hatte der MT-Coach deutlich gemacht, dass man vor allem die Heimspiele gewinnen müsse, wenn man die gesteckten Ziele erreichen will.

Ein Etappenziel, nämlich das Viertelfinale im EHF-Cup, hat die MT souverän realisiert. “Aber”, so Roth, “unser Fokus liegt, trotz dieses schönen Teilerfolgs auf internationaler Ebene, nach wie vor auf der Bundesliga. Wollen wir uns dort gegenüber dem Vorjahr verbessern, müssen wir ein Spiel, wie das gegen Berlin, was übrigens für beide ein Schlüsselspiel ist, unbedingt gewinnen!”

Berlin ist nicht Nexe
Also heißt es für die MT gegenüber letztem Samstag nochmal einen Gang zuzulegen. Denn, wie gesagt, Berlin ist nicht Nexe. Die Füchse, ebenfalls souverän durch die Gruppenphase des EHF-Pokals gegangen, bekommen als Ausrichter des FinalFours das Viertelfinale dieses Wettbewerbs erlassen und greifen somit vor heimischer Kulisse erst wieder im Halbfinale ins Geschehen ein. Auch sie wissen, dass der Weg zu Platz fünf in der Liga mit dem Spiel gegen die MT seinen Anfang nehmen kann.

“In der Tabelle ist die Mathematik einfach, jetzt ist Melsungen der erste Schritt. Dann können wir hoffentlich weiter nach oben schauen”, erklärte Konstantin Igropulo in einem dpa-Interview. Der Füchse-Halbrechte mit dem mächtigen Armzug, der in der kommenden Saison ins dänische Kolding wechseln wird, hat der MT-Abwehr im Hinspiel einige Probleme bereitet. Ende Oktober hatten die Nordhessen in Berlin mit 24:27 das Nachsehen, wobei sie zur Halbzeit noch mit 15:13 vorne lagen.

Sellin: Spiel auf Augenhöhe, aber heimische Kulisse ist ein Vorteil
Johannes Sellin blickt dem wichtigen Spiel relativ unaufgeregt entgegen. Der MT-Rechtsaussen trifft mit Berlin auf den Club, in dem er praktisch vom Nachwuchs- zum Bundesligaspieler reifte und mit dem er auch internationale Erfahrungen sammelte. “Sicher ist es interessant, gegen seinen ehemaligen Verein zu spielen. Aber letzt- lich ist dieses Spiel doch auch nur ein ganz normales Bundesligaspiel, in dem es um zwei Punkte geht. Nicht mehr und nicht weniger”, erklärt der 24-jährige nüchtern. Wohlwissend, dass die Emotionen noch früh genug aufkommen werden und es auf dem Spielfeld keine Rolle mehr spielt, wie gut man sich gegenseitig versteht.

Bezüglich der Leistungsstärke beider Kontrahenten ist sich der MT-Linkshänder sicher, dass sich hier zwei Mannschaften auf Augenhöhe gegenüber stehen werden. “Beide versuchen, aus einer möglichst starken Abwehr ein schnelles Spiel nach vorne aufzuziehen. Ich sehe hier keine grundsätzlichen Vor- oder Nachteile des einen gegenüber dem anderen. Ein Plus – und das sollte am Ende vielleicht auch den Ausschlag geben – ist die Tatsache, dass wir zuhause spielen”.

Auf die Frage, ob er in dieser Saison noch gerne ein drittes Mal gegen seinen Ex-Club spielen würde, kommt von Sellin eine schnelle Antwort: “Na klar, wenn es im Europapokal der Fall sein sollte, gerne. Wir wollen im EHF-Cup ganz weit kommen und wer sich uns dabei in den Weg stellt, muss eben ausgeschaltet werden”. Doch zunächst heisst es für die MT, die Füchse am Mittwoch im Zaum zu halten.

Sogenannte “Zweite Reihe” hat sich empfohlen
Zu dem Zweck werden die Gastgeber aller Voraussicht nach wieder den kompletten Kader aufbieten können. Dabei lässt der letzte Auftritt am Samstag gegen Nexe besonders hoffnungsvoll nach vorne schauen. Michael Roth liess allen Spielern ausreichend Einsatzzeiten zuteil werden und gab damit auch den Akteuren Möglichkeiten sich für das Match gegen die Füchse zu empfehlen, die ansonsten eher weniger im Fokus stehen. Genutzt haben diese Chancen zum Beispiel Malte Schröder, Jeffrey Boomhouwer, Per Sandström oder auch Christian Hildebrand. Die haben am Samstag keinerlei Unterschied zur sogenannten “Starting Seven” erkennen lassen. Was Michael Roth in seiner Auffassung einmal mehr bestätigte: “Jeder in diesem Team ist zu jeder Zeit bereit, seine Leistung zu bringen, so muss es im Profisport einfach sein”.

Ausländische Stars dominieren den Kader der Hauptstädter
Was sich sein Pendant auf Seiten der Füchse, Dagur Sigurdsson, in Personalunion auch noch Bundestrainer, taktisch gegen die MT einfallen lassen wird, ist nicht bekannt. Worauf er sich aber personell verlassen wird, schon eher. Denn die Leistungsträger im illustren Hauptstadt-Kader sind schnell identifiziert: Die Bandbreite reicht von den Spielern aus dem Kreis der deutschen Nationalmannschaft, Silvio Heinevetter (Tor), Paul Drux (RL) und Evgeni Pevnov (Kreis), über die ausländischen Stars Konstantin Igropulo (RUS, RR), Petar Nenadic (SRB, RM), Petr Stochl (CZE, Tor), Iker Romero (ESP, RM), Pavel Horak (CZE, RL), Fredrik Petersen (SWE; LA), Jesper Nielsen (SWE, Kreis) und Mattias Zachrisson (SWE, Kreis), bis hin zu den deutschen Nachwuchskräften Willy Weyhrauch (RA) und Fabian Wiede (RR).

Bilanz aufbessern
Keine Frage, angesichts dieser starken Besetzung wird es für die MT kein einfaches Unterfangen, den Berlinern beide Punkte abzuknöpfen. Motivationssteigernd sollte da die Tatsache wirken, dass das Spiel am Mittwoch ein weitere Chance bietet, die bislang magere Bilanz gegen die Füchse aufzubessern, vor allem aber, sich für eine besonders ärgerliche Niederlage vor knapp einem Jahr zu revanchieren. Als es die MT gerade zum zweiten Mal in Folge ins DHB FinalFour geschafft hatte, wurde ihre der durchaus mögliche Weg ins Endspiel von den Hauptstädtern mit einer Zwei-Tore-Niederlage verbaut. (Bernd Kaiser)

Schiedsrichter in Kassel: Holger Fleisch ( Nellingen) / Jürgen Rieber (Nürtingen); DHB-Aufsicht: Lars Schaller.

Bisherige Vergleiche: 16 Spiele (inkl. einem DHB-Pokalspiel), 11 Siege Berlin, 2 Siege MT, 3 Remis; Hinspiel: 27:24-Sieg für Berlin



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