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MT holt Fahlgren-Ersatz: Heiko Grimm hilft bis Juni aus

Heiko Grimm. Foto: HC Kriens-Luzern / Fabienne KrummenacherMelsungen. Für Handball-Bundesligist MT Melsungen geht die Saison auf die Zielgerade – noch sechs Spiele sind zu absolvieren. Dabei haben sich die Nordhessen mit Platz fünf noch ein richtig großes Ziel vorgenommen. Unglücklich nur, dass ausgerechnet jetzt aufgrund der Verletzung von Patrik Fahlgren nur noch ein Spielmacher zur Verfügung steht. Um Nenad Vuckovic ab und an Verschnaufpausen zu gönnen, hat die MT für den Ligaendspurt bis zum Saisonende den ehemaligen Großwallstädter Spieler und jetzigen Trainer des schweizerischen Erstligisten HC Kriens-Luzern, Heiko Grimm, als Ersatz für Fahlgren verpflichtet.

Nach dem unglücklichen Aus im Europapokal – gegen die Dänen von Skjern Handbold fehlte am Sonntag im EHF Cup-Rückspiel nur einziges Tor – gilt jetzt die volle Konzentration der restlichen Ligasaison. Und da will die MT nichts unversucht lassen, um noch den fünften Tabellenplatz zu erreichen. Der würde nämlich die sichere Teilnahme am kommenden europäischen Wettbewerb garantieren. Bei drei Punkten Rückstand und einem Spiel weniger gegenüber dem derzeitigen Fünften Göppingen ist dies ein durchaus realistisches Ziel, zumal die Schwaben noch bei der MT antreten müssen.

Weil Stammregisseur Patrik Fahlgren aufgrund eines Kreuz- und Aussenbandrisses ausgefallen ist und mit Nenad Vuckovic nur noch ein gelernter Spielmacher zur Verfügung steht, hat sich die MT kurzfristig die Dienste von Heiko Grimm gesichert. Der 37-jährige ist seit 2009 in der Schweiz tätig, zunächst bei Amicitia Zürich und Pfadi Winterthur als Spielertrainer und seit 2013 als Trainer beim HC Kriens-Luzern, wo er gerade seinen Vertrag bis 2018 verlängert hat.

“Wir wollen in der jetzigen wichtigen Saisonphase die gegebenen Möglichkeiten ausschöpfen, um unser Ziel zu erreichen. Dazu gehört auch, dass wir gerade auf Rückraum Mitte-Position durchschlagskräftig bleiben. Nenad Vuckovic macht dort seine Sache sehr gut, aber es ist notwendig, dass wir den Gegner im Verlauf der 60 Minuten auch mal mit einem anderen Spielmachertypen konfrontieren. Zudem müssen wir gewappnet sein, falls sich Nenad verletzen sollte, was wir natürlich nicht hoffen”, erklärt Trainer Michael Roth.

Heiko Grimm war einer seiner Zöglinge beim TV Großwallstadt, half dort im Jahr 2000 den europäischen City-Cup zu gewinnen. Der gebürtige Miltenberger kam vom TV Kirchzell zu den Mainfranken, bei denen er dann bis auf einen halbjährigen Abstecher zu SG wallau/Massenheim 11 Jahre lang spielte. Seine letzte Bundesligasaison vor seinem Wechsel in die Schweiz bestritt er allerdings beim HSV in Hamburg. Zu den herausragenden Erfolgen des 48-fachen Nationalspielers gehören der Vizeweltmeistertitel 2003 und der Gewinn der Europameisterschaft 2004. Mit seinem derzeitigen Verein, dem schweizerischen Erstligisten HC Kriens-Luzern, hat er gerade die Saison beendet, der Einzug ins Halbfinale der Meisterschafts-Playoffs wurde knapp verpasst.

“Wir sind den Verantwortlichen des HC Kriens-Luzern dankbar, dass sie ihrem Trainer so schnell und unbürokratisch die Freigabe für den zeitlich befristeten Einsatz bei uns erteilt haben. Schließlich musste dort eigens zu diesem Zweck die Trainingsleitung umorganisiert werden”, freut sich MT-Vorstand über die kollegiale Unterstützung seines schweizer Kollegen Nick Christen, der beim NLA-Team als CEO fungiert.

“Wenn so ein Anruf aus der Bundesliga kommt, fühlt man sich natürlich geschmeichelt. Ich finde es sehr reizvoll, noch einmal als Spieler nach Deutschland zurück zu kehren, das motiviert mich unglaublich”, gibt Heiko Grimm zu. Aber er hat noch weitere Motive bei der MT bis zum Saisonende auszuhelfen” “Ich kenne natürlich bestens Michael Roth, der mein Trainer in Großwallstadt war und ich freue mich auch darauf, die Müller-Zwillinge wiederzutreffen. Die kamen damals als junge Burschen zum TVG und ich habe mit ihnen dort zwei Jahre lang zusammen gespielt”.

Heiko Grimm ist sich sicher, dass er auch mit seinen 37 Jahren körperlich in der höchsten Liga noch mithalten kann: “Ich habe in letzter Zeit zwar nicht systematisch trainiert, aber mich durch Laufen und Krafttraining weitestgehend fit gehalten. Seit der Anruf kam, habe ich das Pensum wieder etwas erhöht. Wenn ich bei der MT zum Einsatz komme, werde ich sicher nicht in jedem Angriff den Zweikampf suchen. Mit Erfahrung und einer gewissen Routine kann man aber sicher einiges wettmachen.” In seiner Bundesligakarriere hat Grimm 342 Spiele absolviert und 953 Tore erzielt.

Der Wahlschweizer wird nächste Woche die ersten Trainingseinheiten mit dem MT-Team absolvieren und dann zum ersten Spiel nach der kurzen Ligapause am 8. Mai mit den Rotweissen in Minden auflaufen. Grimm lebt derzeit mit seiner langjährigen Freundin Carolin in Luzern. Als zweites berufliches Standbein leitet er als geschäftsführender Gesellschafter die Filiale des Aschaffenburger Unternehmens Maxi-Sport GmbH in der Schweiz. (Bernd Kaiser)



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