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Dachdecker-Innung: Dachbeschichtungen nutzen wenig

Dachbeschichtungen nutzen wenig. Foto: nhKassel. Die Dachdecker-Innung Kassel warnt vor übertriebenen Hoffnungen bei Dachbeschichtungen, so Obermeister Horst Wagner (Seigertshausen). In Zeitschriftenannoncen und manchmal auch auf Regionalmessen wird für das Beschichten von Dachziegeln und Dachsteinen geworben. Auch werben dubiose Firmen an der Haustür mit angeblich kostengünstigen Beschichtungen der Dachflächen und versprechen schnelle Erfolge. Den erfahrenen Dachdeckermeistern stoßen diese Versprechungen zunehmend auf.

„Hier wird Wunderheilung für wenig Geld nahegelegt“, sagte Obermeister Wagner zu den schier unglaublichen Angeboten. Der Verbraucher sollte das kritisch hinterfragen. Als erstes Argument wird von den Anbietern der günstige Preis ins Feld geführt. Damit wird die Beschichtung für den Bauherrn interessant. Häufig werden die Beschichtungen nur deshalb günstiger angeboten, weil auf die vorgeschriebenen Gerüste und gesicherte Arbeitsplätze verzichtet wird. Wird aber ein Gerüst, wie vorgeschrieben, aufgebaut, schmilzt der Preisvorteil merklich und die Frage, ob nicht eine Neueindeckung besser wäre, tritt in den Blickpunkt. Die Spezialisten für das Dach, nämlich die Hersteller von Dachziegeln und Dachsteinen und die Dachdecker sind sich einig. Eine Beschichtung von Dachziegeln und Dachsteinen ist wenig sinnvoll und kann letztendlich mehr schaden als nutzen.

Eine Beschichtung kann immer nur die Oberfläche eines Dachziegels oder eines Dachsteins erreichen. Die Überdeckungsbereiche, die Verfalzungen, also damit die kritischen Bereiche und die für die Regensicherheit maßgeblichen Teile des Daches können durch eine Beschichtung nicht erreicht werden und sind dementsprechend nach der Beschichtung noch genauso wie vor der Beschichtung. Das Ziegel- oder Dachsteindach besteht aus einer Vielzahl einzelner Elemente, die sich überlappen. Gerade dadurch wird die Regensicherheit gewährleistet. Ein Dichten der Fugen und Überlappungen durch ein Beschichtungsmittel sind nicht möglich, da durch Wind, Erschütterungen und sonstige Bewegungen sich die Fugen immer wieder verändern, öffnen und schließen, argumentieren die Hersteller und Dachdecker.

„Die teure Kosmetik rettet das schadhafte Dach nicht“, zieht Obermeister Wagner Bilanz. Auch unter Umweltaspekten ist die Beschichtung sehr fragwürdig. Üblicherweise müssen die Ziegeln mit Hochdruck und/oder Chemikalien gereinigt werden, damit eine Beschichtung möglich wird. Diese Chemikalien laufen dann über die Dachentwässerung in die Kanalisation bzw. werden z. B. bei Regenwassersammlung unmittelbar auf Pflanzen und Erdreich verteilt und gelangen so in den Trinkwasserkreislauf. Gleiches gilt auch für pestizide Bestandteile der Acrylatbeschichtungen, die durch den Regen aus der Beschichtung gewaschen werden können.

Weitere Informationen unter www.dachdecker-innung-kassel.de. (red)



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