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Zurück in der Erfolgsspur: MT schlägt Stuttgart 33:24

Mit acht Toren avancierte Julius Kühn zum besten Torschützen der MT Melsungen. Foto: Heinz Hartung

Mit acht Toren avancierte Julius Kühn zum besten Torschützen der MT Melsungen. Foto: Heinz Hartung

Kassel/Melsungen. Nur vier Tage nach der ernüchternden Niederlage gegen Göppingen zeigte die MT Melsungen beim 33:24 (18:10) gegen den TVB 1898 Stuttgart wieder ihr freundliches Gesicht. Von Beginn an dominierten die Nordhessen vor 4.158 Zuschauern in der Kasseler Rothenbach-Halle ihren Gegner und hatten schon zur Pause die Weichen auf Erfolg gestellt. Mit acht Toren avancierte Julius Kühn zum besten Torschützen beim Sieger, für Stuttgart traf Bobby Schagen genauso oft, davon zweimal von der Siebenmeterlinie.

Die Gastgeber starteten mit der vollen Besetzung in die Rückrunde, die Gäste dagegen ohne die Routiniers Johannes Bitter im Tor und Michael Kraus im Spielaufbau sowie weiteren Ausfällen in stark ausgedünnten Kader. Klar verteilte Rollen also, die sich so auch in der Anfangsphase manifestierten. Stuttgart mit provokant in die Länge gezogenen Angriffen und fast ständig am Rande des passiven Spiels wandelnd, Melsungen zielstrebig und mit Druck, der zuletzt gegen Göppingen schmerzlich vermisst wurde. Folgerichtig prangte nach sieben Minuten eine 5:1-Führung des Favoriten auf dem Anzeigewürfel.

Dieser Anfangsschwung war jedoch schnell wieder dahin. Weil sich die MT zu wenig Zeit gönnte, um sichere Abschlüsse zu nehmen und auf der anderen Seite Michael Schweikardt das Spiel geschickt lenkte. Zweimal Marian Orlowski aus dem Rückraum sowie Bobby Schagen über Rechtsaußen verkürzten folgerichtig auf 5:4 und nahmen ihren Trainer Markus Baur die Sorgenfalten erst einmal wieder von der Stirn (11.).

Die kehrten jedoch umgehend zurück. Weil Julius Kühn seine Treffsicherheit wieder gefunden hatte, die langen Pässe nach vorn nach Ballgewinnen ankamen und die Abstimmung zwischen Johan Sjöstrand, der diesmal beginnen durfte, und seiner Abwehr stimmte. So war nicht nur der alte Abstand nach Tobias Reichmanns Tempogegenstoß zum 8:4 wieder hergestellt (14.), sondern nach Arjan Haenens zweitem Treffer sogar auf 11:4 ausgebaut (17.).

Markus Baur reagierte, brachte mit Dominik Weiß, Felix Lobedank und Manuel Späth neues Personal. Was ebenso wenig an der Melsunger Dominanz änderte wie der Wechsel von Jonas Maier auf Nick Lehmann im Tor nach Philipp Müllers 15:7 (23.). Allein Marian Orlowski strahlte Torgefahr aus und erzielte allein sechs Tore und damit mehr als die Hälfte aller TVB-Tore vor der Pause. Genauso viele vor auf der anderen Seite Julius Kühn, dessen Gewaltwurf zum möglichen siebten Erfolg kurz vor der Halbzeitsirene an die Unterkante der Latte krachte und von dort ins Feld zurück sprang.

Auch im zweiten Durchgang setzten die Gäste konsequent auf endlos lang angelegte Angriffe. Was als taktisches Mittel zwar reichte zum 18:11 durch Bobby Schagen, im Anschluss aber ebenso schnell verpuffte wie zu Spielbeginn. Melsungen zog das Spiel clever in die Breite, traf von allen Positionen und schraubte den Vorsprung durch Michael Allendorf, Michael Müller, Lasse Mikkelsen, Johannes Golla und Tobias Reichmann auf 23:12 nach oben (38.). Nicht, dass Stuttgarts Trainer Markus Baur nicht was versucht hätte. Während der Wechsel von Schagen von Rechtsaußen in die Rückraummitte noch verpuffte, zeigte der Einsatz eines siebten Feldspielers Wirkung. Stefan Salger verkürzte auf 24:16 (43.).

Kurzzeitig ging den Hausherren auch die Spannung etwas verloren. Timm Schneider kam als neuer Spielmacher, Jeffrey Boomhouwer und Arjan Haenen auf den Außenpositionen. Was das eigene Spiel zwar wieder stabilisierte, aber nicht zur ursprünglichen Dominanz zurückführte. Zwischenzeitlich verkürzten die Schwaben sogar durch Michael Schweikardt bis auf 27:21. Ein Warnschuss, der Wirkung zeigte. Vor allem in der Abwehr war fortan wieder Zug drin und vorn sorgte Marino Maric, der unter tosendem Jubel von den Rängen nicht nur sein Comeback nach langer Verletzung feierte, sondern auch gleich zum 30:22 traf (54.), für Stimmung. So dass es am Ende zwar „nur“ neun Tore Differenz waren statt zwölf im vergangenen Jahr, was der guten vorweihnachtlichen Stimmung nach diesem sicher herausgespielten Sieg jedoch keinen Abbruch tat.

Stimmen zum Spiel
Michael Roth: Ich möchte heute zum Spiel gar nicht so viel sagen. Nur dass wir heute eine Reaktion auf das Spiel gegen Göppingen sehen wollten, und die ist gekommen. Wenn wir den Verlauf der Hinrunde anschauen, haben uns diese zwei verpassten Punkte sehr wehgetan. Heute haben wir es zwar besser gemacht, dürfen jetzt aber nicht zu überschwänglich sein. Ich möchte die Gelegenheit hier nutzen, um allen ein frohes Weihnachtsfest und ein paar ruhige Tage zu wünschen. Insbesondere unseren Zuschauern und Fans, den Journalisten, die uns ebenfalls immer begleiten, den Menschen im Vereinsumfeld und unseren Partnern, die das alles erst möglich machen. Wir feiern jetzt auch Weihnachten und haben einen freien Heiligabend, denn den lassen wir uns trotz des nächsten Spieles am zweiten Feiertag in Gummersbach nicht nehmen.

Markus Baur: Glückwunsch an Michael, Axel und die MT zum hoch verdienten Sieg. So wie wir angefangen haben macht man es nicht, wenn man Erfolg haben will. In der Abwehr haben wir keinen Zugriff bekommen. Melsungen kam durch einfache Tore gut ins Spiel, auch wenn wir nochmal kurz wieder ran gekommen sind. Dann haben wir aber vorn zu viele Bälle leichtfertig weggeworfen und sind in Gegenstöße reingelaufen. Das darf man gerade hier in Melsungen natürlich nicht zulassen. In der zweiten Hälfte haben wir es geschafft, das mit dem Mittel des siebten Feldspielers besser zu machen, doch dann ging es doch wieder in die andere Richtung. Man hat gemerkt, dass die MT den Kader hat, um in den einstelligen Tabellenplätzen mitzuspielen, wir eben nicht.

Axel Geerken: Wir stehen immer noch alle unter dem Eindruck des Spieles gegen Göppingen vor wenigen Tagen. Für heute hatten wir uns eine andere Leistung erhofft, erwartet und auch gesehen. Sicher hätten wir aus der Hinrunde gern drei oder vier Punkte mehr gehabt, dann könnten wir voll zufrieden sein. So sind wir nur zufrieden. In jedem Fall haben wir die Perspektive, es in der Rückrunde besser zu machen. Den Wünschen unseres Trainers an Fans, Medienvertreter, Verein und Partner kann ich mich nur anschließen.

Statistik
MT Melsungen: Sjöstrand (15 Paraden / 23 Gegentore), Simic (bei einem Siebenmeter, 0 P. / 1 G.); Maric 1, Kühn 8, Lemke 2, Golla 5, Reichmann 4/1, Mikkelsen 2, Danner, P. Müller 1, Boomhouwer, Schneider 1, Allendorf 2, Jaanimaa, M. Müller 4, Haenen 3 – Trainer Michael Roth.

TVB 1898 Stuttgart: Maier (5 P. / 31 G.), Lehmann (1 P. / 3 G.); Schimmelbauer 1, Lobedank, Salger 2, Weiß, Schagen 8/2, Schweikardt 4, Späth 1, Baumgarten, Röthlisberger 1, Burmeister, Kretschmer, Orlowski 6, Pfattheicher 1 – Trainer: Markus Baur.

Schiedsrichter: Fabian Baumgart (Neuried) / Sascha Wild (Offenburg)

Zeitstrafen: 0 – 2 Minuten (Salger 48:18)

Strafwürfe: 1/1 – 2/2

Zuschauer: 4.158 in der Rothenbach-Halle, Kassel

Die beiden nächsten Spiele:

Di., 26.12.17, 17:00 Uhr: VfL Gummersbach – MT Melsungen, Schwalbe Arena Gummersbach
So., 11.02.18, 15:00 Uhr: MT Melsungen – SC DHfK Leipzig, Rothenbach-Halle Kassel

(Bernd Kaiser)



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