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Nicht nur Arbeit, sondern Sinn

Ohne Gewindestangen aus den Hephata-Werkstätten könnte kein Auto fahren – das erfuhren LWV-Direktorin Susanne Selbert (Mitte) und ihr Referent Frank Nikutta (2.v.li) bei ihrem Besuch der Hephata Diakonie. Von links: Werkstattleiter Hans Günter Kripko, Direktorin Judith Hoffmann, Geschäftsbereichsleiterin Anne Wippermann, Produktmanager Markus Kläs, Direktor Maik Dietrich-Gibhardt und Detlef Schwierzeck, Leiter der Abteilung Technische Fertigung. Foto: Hephata
Ohne Gewindestangen aus den Hephata-Werkstätten könnte kein Auto fahren – das erfuhren LWV-Direktorin Susanne Selbert (Mitte) und ihr Referent Frank Nikutta (2.v.li) bei ihrem Besuch der Hephata Diakonie. Von links: Werkstattleiter Hans Günter Kripko, Direktorin Judith Hoffmann, Geschäftsbereichsleiterin Anne Wippermann, Produktmanager Markus Kläs, Direktor Maik Dietrich-Gibhardt und Detlef Schwierzeck, Leiter der Abteilung Technische Fertigung. Foto: Hephata

Ziegenhain. Wie die Hephata-Metallwerkstatt in Ziegenhain rund 130 Menschen mit Behinderung die Teilhabe am Arbeitsleben ermöglicht und berufliche Qualifizierung bietet, hat die Landesdirektorin des Landeswohlfahrtsverbandes, Susanne Selbert, bei einem Besuch vor Ort erfahren.

Berufliche Teilhabe und Qualifikation

Von niedrigschwelligen Arbeitsangeboten für Menschen mit intensivem Unterstützungsbedarf in den Tagesförderstätten über unterschiedlich komplexe Montage-Aufträge bis hin zur anspruchsvollen Bedienung moderner CNC-Fräsmaschinen und Arbeiten als Schweißer: Die Vielfalt und die Durchlässigkeit der Angebote für berufliche Teilhabe und Qualifizierung in der Metallwerkstatt der Hephata Diakonie in Ziegenhain hat die Landesdirektorin tief beeindruckt.

„Es ist einfach großartig zu sehen, wie sich Menschen mit Behinderungen innerhalb der unterschiedlichen Arbeitsbereiche der Hephata-Werkstätten und auch darüber hinaus bis hin zu Praktika und Beschäftigungsverhältnissen auf dem ersten Arbeitsmarkt entwickeln können“, lautete ihr Fazit des Besuchs, bei dem Frank Nikutta als persönlicher Referent und Regionalmanager sie begleitete.

Aufträge aus der regionalen Wirtschaft

In den unterschiedlichen Arbeitsgruppen hatte Selbert zuvor mehrere Beschäftigte kurz kennen gelernt und ihnen bei der Arbeit über die Schulter geschaut. Deutlich geworden ist dabei, dass es selbst bei den niedrigschwelligen Angeboten in den Tagesförderstätten darum geht, nicht nur Arbeit, sondern auch Sinn zu geben. „Unter entsprechender Anleitung gelingt es, dass alle Beschäftigten einen Beitrag zu unseren Aufträgen aus der regionalen Wirtschaft leisten können“, erklärte Werkstattleiter Hans Günter Kripko.

So gibt es beispielsweise für einige Klienten eine spezielle Vorrichtung, die es auch bei motorischen Einschränkungen ermöglicht, einzelne Schrauben und andere Kleinteile zu einem Montage-Set zusammen zu führen und in kleinen Tüten abzupacken. „Gleichzeitig bieten wir nur einen Flur weiter Arbeitsbedingungen, die sich auf den ersten Blick kaum vom ersten Arbeitsmarkt unterscheiden“, betont Kripko und meint damit die neue Werkstatt-Halle, in der sich moderne, CNC-gestützte Maschinen aneinander reihen.

Kein Motor ohne Hephata

Während die ebenfalls in dieser Halle hergestellten Hephata-Anhänger regional bekannt und auch der Landesdirektorin Selbert ein Begriff gewesen sind, sorgte die Arbeit an unzähligen Gewindestangen in der Schweißerei für Verblüffung: „Wussten Sie, dass ohne diese Stange kein Auto fahren kann?“, fragte Markus Kläs, Produktmanager der Hephata-Werkstätten, die Besucherin. „Nein, aber warum ist das so?“, wollte Selbert wissen. Die Erklärung: „Diese Stangen werden in der Autoindustrie eingesetzt, um die Gussformen von Motorblöcken zusammenzuhalten. Ohne die Stange würde der Motor vieler bekannter Automobilhersteller nicht funktionieren, da die Blöcke nicht sauber gegossen werden könnten und bei Inbetriebnahme auseinanderwandern würden. Das heißt: kein Motor ohne Hephata“, erklärte Kläs.

Weitere Besuchsstationen

Die Besichtigung der Metallwerkstätten war eine von insgesamt drei Stationen beim Besuch der Landesdirektorin Selbert in der Hephata Diakonie. Auf dem Stammgelände des diakonischen Unternehmens in Treysa hatte sie sich gemeinsam mit den Hephata-Vorständen Mai Dietrich-Gibhhardt und Judith Hoffmann vorher den Campus von Hephata-Akademie und Evangelischer Hochschule Darmstadt angeschaut.
Nach dem Besuch der Werkstätten ging es weiter nach Breitenbach am Herzberg, wo Selbert mit dem Herzberghaus und dem Haus im Burggarten zwei Wohneinrichtungen und mit der Schreinerei am Herzberg ein Arbeitsangebot für Menschen mit Sucht- und/oder psychischen Erkrankungen kennengelernt hat. Auch in der Schreinerei wurde unter anderem durch die dort hergestellten hochwertigen Gartenmöbel deutlich: Hephata-Werkstätten geben nicht nur Arbeit, sondern Sinn.

Stichwort: Landeswohlfahrtsverband

Der Landeswohlfahrtsverband (LWV) Hessen wird als landesweiter Kommunalverband getragen von den Landkreisen und kreisfreien Städten. In ihrem Auftrag finanziert er soziale Leistungen für behinderte, psychisch kranke sowie sozial benachteiligte Menschen und unterstützt diese in ihrem Alltag und im Beruf. Eine wachsende Zahl von behinderten Menschen – in 2019 sind es rund 59.100 – haben in Hessen Anspruch auf Unterstützung bei der Alltagsbewältigung. Nach dem Gesetz ist es Aufgabe des LWV, diese Unterstützung zu finanzieren. Dazu gehört zum Beispiel die Eingliederungshilfe, wie die Hephata Diakonie sie unter anderem an den von Landesdirektorin Selbert jetzt besuchten Standorten leistet.

(red)



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