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André wieder da: Kreisrekord!

Luis André holte sich im Diskuswerfen mit 49,93 m die Pole-Position der M14 in Deutschland zurück. Foto: nh
Luis André holte sich im Diskuswerfen mit 49,93 m die Pole-Position der M14 in Deutschland zurück. Foto: nh

Dietzhölztal. Nachdem sich Luis André im Ostertrainingslager des Hessischen Leichtathletik-Verbandes in Kienbaum schwer verletzt hatte, war seitdem an ein zielgerichtetes Training nicht mehr zu denken. Dennoch holte sich das Melsunger Aushängeschild im Kugelstoßen (14,57 m) und Diskuswerfen (45,29 m) die beiden Landestitel und gehörte zu den erfolgreichsten Athleten dieser Meisterschaft.

Nur 90 Prozent Leistungsfähigkeit

„Für mich ging es in erster Linie darum, wieder unter Wettkampfbedingungen anzutreten“, sagte der Melsunger Gesamtschüler, der wegen seiner Schulterschmerzen allerdings nur 90 Prozent seiner Leistungsfähigkeit abrufen konnte.

Auch bei den süddeutschen Meisterschaften, die drei Wochen später in Koblenz stattfanden, war er nicht zu bezwingen und verbesserte im Kugelstoßen der M14 die deutsche Jahresbestweite auf 15,70 Meter. Im Diskuswerfen spielte Luis André in Koblenz die Hauptrolle und holte sich nach seinem Auftaktwurf von 47,83 m und weiteren fünf Würfen an die 45m-Marke souverän den süddeutschen Meistertitel.

„Ich hätte gern den 21 Jahre alten Kreisrekord von 48,76 Meter verbessert, aber ich konnte in der Vorbereitungsphase auf diese Meisterschaft keine Würfe absolvieren“, sagte der im Schwalm-Eder-Kreis bislang erfolgreichste Leichtathlet 2019.

Luis André verbesserte nach einer Verletzungspause den 21 Jahre alten Kreisrekord im Diskuswerfen der M14 auf 49,93 m. Foto: nh
Luis André verbesserte nach einer Verletzungspause den 21 Jahre alten Kreisrekord im Diskuswerfen der M14 auf 49,93 m. Foto: nh

Schulter-OP vermieden

Da die Schmerzen nicht nachließen, wurde der renommierte Orthopäde und Sportarzt Dr. Gerd Rauch (Kassel) konsultiert, der nach einer Untersuchung eine Magnetresonanz-Tomografie veranlasste. Auf den MRT-Bildern konnte man einen Riss im Pfannenband der rechten Schulter erkennen. Durch konzentrische Übungen, die jeden Tag zweimal eine halbe Stunde unter der Anleitung von Physiotherapeut Gernot Weiß (Melsungen) ausgeführt wurden, sollte eine Schulter-OP vermieden werden. Bereits nach zwei Wochen konnte Luis André wieder den Diskus in die Hand nehmen, ohne einen Schmerz beim Abwurf zu spüren.

Paukenschlag im dritten Versuch

Da im Training die Scheibe über 45 Meter flog, nahm der zweifache Süddeutsche Meister nach 50 Tagen Wettkampfpause am Feriensportfest in Dietzhölztal teil. „Mein Trainer sagte, ich soll herausfinden, ob ich in der Lage sei, unter Wettkampfbedingungen anzutreten. Der sportliche Botschafter der Stadt Melsungen begann mit 45,38 m, steigerte sich im zweiten Durchgang auf 47,01 und sorgte im dritten Versuch für den Paukenschlag. Noch verhalten im Abwurf lag die 1kg-Scheibe gut in der Luft und schlug erst bei 49,93 m auf dem Boden auf.

Mehlberg vom Thron geworfen

Mit dieser Weite holte er sich nicht nur die „Pole-Position“ und damit den Ranglistenplatz eins in Deutschland zurück, den in der Zwischenzeit Ole Mehlberg von der Werferhochburg Neubrandenburg mit 48,24 m erobert hatte. Mit 49,93 Meter überbot Luis André auch den 21 Jahre alten Rekord für den Schwalm-Eder-Kreis, den Andreas Kutzner (TSV Geismar), der am 30.08.1998 in Twiste mit 48,76 m aufgestellt hatte.

Mit 48,50 m im letzten Durchgang, dem zweitbesten Ergebnis in seiner noch jungen Laufbahn, untermauerte Luis Andre seine gute Leistung nach einer fast zweimonatigen Wettkampfpause.

Deutlich über 50 Meter im Visier

„Das Zutrauen für einen schmerzfreien Abwurf war noch nicht so groß. Deshalb habe ich noch keine 100 Prozent gegeben, aber die Saison geht noch bis Anfang Oktober. Bis dahin müsste ich deutlich über die 50m-Marke werfen“, sagte der noch ungeschlagene Athlet bei der Siegerehrung, der sich auch im Kugelstoßen nach vorsichtigem Beginn über 14,56 und 14,77 mit 15,19 Meter klar durchsetzen konnte.

(ajw)



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