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Der Schimmel muss raus aus der Rokokoorgel

Der Schimmel hat der „Königin der Instrumente“ über die Jahrzehnte schwer zugesetzt. Nun bittet die Kirchengemeinde Wabern um Spenden, damit die schmucke Rokokoorgel wieder Herzen der Kirchenbesucher erfreuen kann. Foto: Thomas Schattner
Der Schimmel hat der „Königin der Instrumente“ über die Jahrzehnte schwer zugesetzt. Nun bittet die Kirchengemeinde Wabern um Spenden, damit die schmucke Rokokoorgel wieder Herzen der Kirchenbesucher erfreuen kann. Foto: Thomas Schattner

Wabern. Seit über 260 Jahren befindet sie sich in der Evangelisch-reformierten Waberner Kirche: Die Orgel. Seither werden darauf an allen Sonn- und Feiertagen die Musikstücke zur Liturgie gespielt.

Vom Töpfersohn, der Orgeln baute

Das könnte sich bald ändern, wenn dieses schmucke Instrument nicht demnächst fachgerecht restauriert wird. Der kürzlich konstatierte erhebliche Schimmelbefall macht eine Reinigung und Sanierung der Orgel dringend notwendig, um die Gesundheit der Kirchenbesucher nicht zu gefährden.

Die Orgel stammt aus dem Jahr 1752 oder dem Jahr 1762
Der Erbauer der Waberner Orgel war der gebürtige Homberger Johann Philipp Schellhase. Er wurde am 12. Dezember 1715 in Homberg/Efze als Sohn des Töpfermeisters Johann Conrad Schellhase und dessen erster Ehefrau Anna Catharina, geborene Schlottmann, geboren. Bei wem Schellhase das Handwerk des Orgelbauers erlernte, ist unbekannt.

Umzug von der Westempore

Vermutlich war es aber Johann Friedrich Schäfer aus Witzenhausen, dem Orgelbauer der Homberger Stadtkirche. Diese muss den jugendlichen Schellhase derart beeindruckt haben, dass er beschloss, selbst dieses Handwerk zu erlernen. Diese Vermutung wird dadurch bestärkt, dass es starke Ähnlichkeiten zwischen den Orgeln der beiden gibt, wenn man z.B. die Melsunger Orgel von Schäfer aus dem Jahr 1736 mit der Schellhases von Wabern aus dem Jahr 1752 oder 1762 (die Jahreszahl in der Windlade der Orgel ist nicht eindeutig zu lesen) vergleicht.

Ursprünglich befand sich die Orgel auf der Westempore der Waberner Kirche, ehe sie bei Renovierungsarbeiten im Jahr 1970 auf die gegenüberliegende Ostempore versetzt wurde. Das damalige Konzert zur Einweihung des neuen Standortes fand am 6. Dezember 1970 statt.

Baldesmögliche Reparatur

In ihrer Geschichte erlebte die Orgel zudem immer wieder Reparaturen und Wartungsarbeiten, besonders in den Jahren 1824 und 1880. Die Königlichen Hof-Orgelbauer, die Gebrüder Euler aus Gottsbüren (heute ein Stadtteil von Trendelburg), gaben damals auf ihre Arbeit 15 Jahre Garantie. Im Jahr 1952 war dann wieder eine größere Renovierung der Orgel notwendig. Seinerzeit schrieb der Inhaber der Orgelbauwerkstätten Werner Bosch in Kassel über das Waberner Schmuckstück in einem Gutachten: „Es wird sich bestimmt lohnen, dieses schöne Werk wieder ins richtige Licht zu rücken, indem die entstandenen Schäden baldmöglichst behoben werden“. Genau das wünscht sich die evangelische Kirchengemeinde des Zuckerrübenortes auch für das Jahr 2021.

Spendenaufruf fürs letzte Drittel

Die Renovierungskosten betragen ca. 30.000 €uro, die zu je einem Drittel von der Landeskirche und dem Kirchenkreis getragen werden. Das restliche Drittel muss Waberns Kirchengemeinde selbst aufbringen.

Deshalb hat die Kirchengemeinde Spendenbriefe, mit der Bitte um ein freiwilliges Kirchgeld verteilt, um das Rokoko-Kleinod wieder herstellen zu können. Die Resonanz darauf ist schon jetzt sehr erfreulich.

Spenden willkommen auf das Konto:

IBAN DE46 5206 0410 0002 1001 00 bei der Ev. Bank, Stichwort: Wabern Orgel

(Thomas Schattner)



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