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Jahreszeit dämpft Arbeitsmarkt

Die neuesten Arbeitsmarktdaten liegen vor. Die Behörden verzeichnen einen saisonüblichen Rückgang der Beschäftigung. Foto: nh

Region. Wie zu erwarten: Der Winter lässt die Arbeitslosigkeit im Agenturbezirk Korbach steigen. Im Januar waren in den Landkreisen Waldeck-Frankenberg und Schwalm-Eder 6598 Arbeitslose gemeldet.

„Absolut saisonüblich“

Das sind 638 mehr als im Dezember (plus 10,7 Prozent), aber 1351 weniger als vor einem Jahr (minus 17 Prozent). Die Arbeitslosenquote im Agenturbezirk steigt von 3,2 auf 3,5 Prozent. Vor einem Jahr hatte sie bei 4,3 Prozent gelegen.

„Absolut saisonüblich“, nennt der Korbacher Agenturleiter Uwe Kemper den Anstieg der Arbeitslosigkeit. „Auslaufende Verträge oder Kündigungen zum Jahresende sowie witterungsbedingte Schwankungen sorgen für mehr Arbeitslose.“ In diesem Jahr falle insbesondere im Bereich der Arbeitslosenversicherung der Anstieg im Monatsvergleich deutlich geringer aus als in den Vorjahren. Im Jahresvergleich gehe die Arbeitslosigkeit weiter zurück und die aktuelle Arbeitslosenquote von 3,5 Prozent liege sogar unter den Werten vor der Pandemie.

Im Januar 2020 hatte die Quote 3,7 Prozent betragen, im Januar 2019 3,6 Prozent. Gleichzeitig sind weiterhin deutlich mehr offene Stellen gemeldet als vor der Pandemie.

Viele offene Ausbildungsstellen

Kemper: „Insgesamt scheint der hiesige Arbeitsmarkt völlig unbeeindruckt von der rasch steigenden Inzidenz zu sein. Das zeigt sich auch bei der Kurzarbeit: Wir hatten angesichts der Corona-Zahlen erwartet, dass deutlich mehr Arbeitgeber im Januar Kurzarbeit anzeigen, als es der Fall war. Aber: Wo Licht ist, ist auch Schatten. Die insgesamt erfreulichen Zahlen dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, dass es in bestimmten Branchen und im individuellen Bereich anders aussehen kann.“

Als Beispiele führt Kemper die Gastronomie, die Veranstaltungsbranche und den stationären Einzelhandel an. Zudem wiesen die Zahlen auf die sich verschärfende Entwicklung bei der Deckung des Arbeitskräftebedarfs hin. „Selbst Unternehmen, die bisher keine Probleme hatten, ihre Stellen zu besetzen, suchen zum Teil händeringend Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.“ Das gelte im Übrigen auch für den Bereich Ausbildung: Schulabgänger könnten derzeit aus einem großen Angebot an offenen Ausbildungsstellen wählen.

Der Beruf der Sekretärin gehört immer noch zu den gefragten Sparten, auch im Ausbildungsbereich. Foto: Claudio Scott | Pixabay

Zuwächse nach Rechtskreisen

Der Zuwachs bei der Arbeitslosigkeit geht zum größten Teil auf die Arbeitslosenversicherung (Rechtskreis SGB III) zurück. Die Zahl der Empfänger von Arbeitslosengeld stieg um 410 auf 3143 (plus 15 Prozent), während es bei den Beziehern von Grundsicherung (Rechtskreis SGB II) 228 Personen mehr waren (jetzt 3455, plus 7,1 Prozent).

Bei der Langzeitarbeitslosigkeit zeigt sich in beiden Rechtskreisen im Monatsvergleich ein Zuwachs, im Jahresvergleich setzt sich jedoch die rückläufige Entwicklung fort. Mit 1874 Langzeitarbeitslosen waren im Januar 71 mehr gemeldet als im Dezember, aber 144 weniger als vor einem Jahr.

Mehr offene Stellen als vor der Pandemie

Der Bestand an offenen Stellen im Agenturbezirk liegt mit 3766 auf dem Niveau vom Dezember (plus 4) und deutlich über dem Wert des Vorjahres, als 2476 Stellen frei waren. Auffällig ist, dass es im Januar eine deutliche Zunahme bei den neu gemeldeten Stellen gab, eine Entwicklung die üblicherweise in diesem Monat nicht zu beobachten ist und mit welcher der Bezirk Korbach hessenweit eine Ausnahme bildet. Weiterhin liegt der Stellenbestand um rund 1000 über den Vor-Pandemiezeiten: Im Januar 2020 waren 2769 Stellen zu besetzen.

Statistik zur Kurzarbeit

Im Agenturbezirk haben bis zum 26. Januar 111 Betriebe neu Kurzarbeit angezeigt, die bis zu 1430 Beschäftigte betreffen kann. Im Dezember hatte es 88 neue Anzeigen für maximal 956 Personen gegeben. Im Januar vor einem Jahr waren es 264 neue Anzeigen für bis zu 3157 Beschäftigte.

Ob und in welchem Umfang die Betriebe tatsächlich kurzarbeiten, wird erst mit der Abrechnung deutlich, für die sie drei Monate Zeit haben. Für diese realisierte Kurzarbeit gibt es auf Agenturebene Hochrechnungen bis September, als in 291 Unternehmen insgesamt 1562 Beschäftigte kurzgearbeitet haben (August: 391 Betriebe, 2052 Beschäftigte).

Metallarbeiter an der Abkantbank. Foto: Michal Jarmoluk | Pixabay

Arbeitsmarktzahlen im Schwalm-Eder-Kreis

3521 Arbeitslose waren im Januar im Schwalm-Eder-Kreis registriert, 367 mehr als im Dezember (plus 11,6 Prozent) und 595 weniger als im Vorjahresmonat (minus 14,5 Prozent). Die Quote liegt mit 3,6 Prozent um 0,4 Prozentpunkte höher als im Dezember und um 0,6 Prozentpunkte niedriger als vor einem Jahr. 1753 offene Stellen waren im Landkreis gemeldet, 46 mehr als im Dezember und 599 mehr als im Januar 2021 (Januar 2020: 1159).

Im Schwalm-Eder-Kreis haben 47 Betriebe für maximal 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter neu Kurzarbeit angezeigt (Dezember: 24 Anzeigen für bis zu 132 Beschäftigte, Januar 2021: 146 neue Anzeigen für bis zu 1875 Personen). Nach der Hochrechnung über die tatsächliche Kurzarbeit haben im August im Landkreis 811 Arbeitnehmer in 172 Betrieben kurzgearbeitet. Im Juli waren es 1071 Beschäftigte in 236 Betrieben.

Geschäftsstelle Fritzlar-Homberg

1642 Arbeitslose waren in der Geschäftsstelle Fritzlar-Homberg erfasst – ein Zuwachs um 174 gegenüber Dezember (plus 11,9 Prozent) und ein Rückgang um 213 im Vergleich mit dem Vorjahr (minus 11,5 Prozent). Die Arbeitslosenquote liegt bei 3,5 Prozent. Im Dezember hatte sie 3,1 Prozent betragen und im Vorjahresmonat 4,0 Prozent.

Geschäftsstelle Melsungen

In der Geschäftsstelle Melsungen waren im Januar 891 Personen arbeitslos gemeldet, 74 mehr als vor vier Wochen (plus 9,1 Prozent) und 198 weniger im Jahresvergleich (minus 18,2 Prozent). Die Arbeitslosenquote klettert um 0,3 Prozentpunkte auf 3,5 Prozent (Januar 2021: 4,3 Prozent).

Geschäftsstelle Schwalmstadt

988 Menschen auf Jobsuche zeigt die Januar-Statistik für die Geschäftsstelle Schwalmstadt, gegenüber Dezember ein Anstieg um 119 (plus 13,7 Prozent). Im Vergleich mit dem Vorjahr sind es 184 Arbeitslose weniger (minus 15,7 Prozent). Die Arbeitslosenquote liegt mit 3,7 Prozent um 0,4 Prozentpunkt höher als im Dezember, im Januar vorigen Jahres hatte sie 4,4 Prozent betragen.

► Pressemappe Januar 2022 (pdf/2,1MB)
► Kurzinfo Arbeitsmarkt (pdf/395KB)

(red)



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