MT Melsungen vor Re-Start gegen HBW
Kassel. Am Samstag startet die MT Melsungen in die zweite Saisonhälfte. Zum Heimspiel in der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga empfangen die Nordhessen den HBW Balingen-Weilstetten. Anwurf in der Kasseler Rothenbach-Halle ist um 18:30 Uhr.
Zuschauerzahl ist begrenzt
Zu diesem Spiel können leider keine Einzeltickets angeboten werden, da nur maximal 30 Prozent der Hallenkapazität genutzt werden dürfen und die ist für die Inhaber:innen von Saisonkarten vorgesehen.
55 Tage ist es her, dass das MT-Team zuletzt in seiner Heimstätte, der Kasseler Rothenbach-Halle, aufgetreten ist. Das war am 19. Dezember mit einem 30:28-Sieg gegen den HC Erlangen. Danach folgten zwei Auswärtsspiele in Flensburg (24:27-Niederlage) und Berlin (29:28-Sieg), eine kurze Weihnachtspause und dann die Europameisterschaft. Umso mehr freuen sich Häfner, Kühn & Co. nun auf das erste Spiel im neuen Jahr vor eigenem Publikum: Am Samstag kommt der HBW Balingen-Weilstetten nach Kassel (18:30 Uhr, Rothenbach-Halle).
Paradox: Dank an alle, die nicht kommen
Dabei war es bis vor Kurzem noch fraglich, ob dieses Auftaktmatch in die zweite Saisonhälfte überhaupt vor Zuschauern ausgetragen werden darf. Erfreulicherweise sind aber die Bestimmungen in Hessen seit Montag dahingehend gelockert worden. Und so können am Samstag bis zu 1.465 Fans ihre MT-Cracks gegen die “Gallier von der Alb” anfeuern.
„Für die Inhaber:innen von VIP- und Dauerkarten, reicht das Kontingent von 1.465 Plätzen eigentlich nicht aus. Deshalb haben wir in den letzten Tagen abgefragt, wer nicht zum Spiel kommen will oder kommen kann. Und so werden wir am Samstag auch unter dieser Höchstmarke bleiben können. Es ist zugegebenermaßen schon paradox, dass wir uns in diesem besonderen Fall bei all denen bedanken, die das Spiel nicht vor Ort verfolgen, obwohl sie eigentlich eine Dauerkarte besitzen“, sagt MT-Vorstand Axel Geerken.
Wer als Dauerkarteninhaber:in bis Freitagmittag bei der MT seinen Besuchsverzicht gemeldet hatte, erhält für dieses Spiel am Saisonende eine anteilige Rückvergütung.
Das Team braucht die Fan-Unterstützung
Wie viele Fans am Samstag auch kommen mögen, das MT-Team braucht die Unterstützung des heimischen Anhangs auf jeden Fall, wie der Ausblick von Kapitän Kai Häfner erahnen lässt: „Nach einer längeren Pause ist ein Einstieg erfahrungsgemäß nie einfach. Wir wissen, dass Balingen ein unangenehm zu spielender Gegner ist. In der letzten Saison haben wir unser Heimspiel gegen den HBW übrigens verloren. Eine gute Vorbereitung auf diese Mannschaft ist also sehr wichtig. Wir wollen einen erfolgreichen Start hinlegen, um schnell wieder ein gutes Gefühl zu bekommen.“
Kai Häfner trug übrigens das Dress der Balinger von 2011 bis 2014, spielte dort noch mit deren heutigem Trainer Jens Bürkle zusammen. Den traf er dann ein Jahr später bei der TSV Hannover-Burgdorf wieder – er als neuer Spieler, Bürkle als neuer Trainer der „Recken“.
Holprige Vorbereitung auf zweite Saisonhälfte
Die ersten Wochen im neuen Jahr verliefen alles andere als wunschgemäß. Mitte Januar brachen Julius Kühn, Kai Häfner, Timo Kastening, Nebojsa Simic, Marino Maric, Elvar Örn Jonsson und Arnar Freyr Arnarsson zur Europameisterschaft in Ungarn und der Slowakei auf. Später folgte mit Tobias Reichmann als Nachrücker ein weiterer Spieler. Bis auf ihn blieb dort keiner von Corona verschont. Und auch in Melsungen, wo sich derweil die restliche Mannschaft auf die zweite Saisonhälfte vorbereiten wollte, wurden mehrere Akteure von dem Virus heimgesucht. So war es nur konsequent von der MT-Führung, die Sonderregelung der HBL zu nutzen, und angesichts der ärztlich attestierten fehlenden Wettkampftauglichkeit von sechs Lizenzspielern, die Verlegung der beiden Spiele vom 6. und 9. Februar in Lemgo (DHB-Pokalviertelfinale) und Erlangen (HBL) zu beantragen.
Bezwinger von Flensburg und Berlin
„Die Verlegung dieser Spiele war genau richtig. Diese Zeit haben wir einfach noch gebraucht, um nach der unfreiwilligen Untätigkeit durch die Quarantäne, wieder möglichst fit zu werden“, gesteht Julius Kühn. Für den Rückraumshooter war die EM bekanntlich schon nach dem ersten Spiel corona-bedingt zu Ende. „Deshalb freue ich mich, dass es jetzt wieder in der Liga weitergeht.“
Der Halblinke warnt aber sogleich vor dem Tabellenvorletzten: „Gegen Balingen sind wir sicherlich in der Favoritenrolle, allein schon wegen des Heimvorteils. Die nehmen wir auch an. Das Hinspiel haben wir zwar klar gewonnen, dürfen uns aber keinesfalls zu sicher sein und den Fehler machen, den Gegner am Tabellenstand zu messen. Denn hier bekommen wir es schließlich mit derselben Mannschaft zu tun, die noch im Dezember gegen Flensburg und Berlin sensationell jeweils ein Unentschieden erkämpft hat.“
Junge Nachrücker im Aufgebot
Die MT wird in diesem Spiel auf die beiden Verletzten, Finn Lemke und Domagoj Pavlovic, verzichten müssen. Dafür rücken die Talente Paul Kompenhans (19 Jahre, Rückraum Mitte) und Manuel Hörr (17 Jahre, Rückraum links) ins Aufgebot.
Trainer Roberto Garcia Parrondo sieht dem ersten Kräftemessen im neuen Jahr mit gemischten Gefühlen entgegen: „Wir wissen nicht genau, wo wir nach der unplanmäßigen Vorbereitung und der langen Wettkampfpause leistungsmäßig stehen. In den letzten Trainingseinheiten haben wir versucht, die Spieler an wieder an das Wettkampfniveau heranzuführen. Ich erwarte einen kampfstarken Gegner, gegen den wir in Angriff und Abwehr schon ein gutes Spiel liefern müssen, um beide Punkte hier zu behalten. Balingen braucht in seiner Situation jeden Zähler und wird uns 60 Minuten lang alles abverlangen.“
Kampfstarke „Gallier von der Alb“
Der Abwehr wird demnach eine gewichtige Rolle zukommen. Und da ist ausgerechnet eine ehemaliger Balinger gefragt: Gleb Kalarash kam im Oktober als Blitztransfer zur MT Melsungen. Zuvor hatte er sieben Spiele für die „Gallier von der Alb“ absolviert. „Wir müssen gegen diesen kampfstarken HBW alles geben. Unterschätzen werden wir ihn auf keinen Fall“, freut sich der Defensivspezialist und Kreisläufer auf das Wiedersehen mit ehemaligen Mannschaftskameraden – und dabei besonders auf Vladan Lipovina. „Mit ihm habe ich noch guten Kontakt, wir sind in etwa in der gleichen Altersklasse“, grinst der 31-jährige Russe.
○ Schiedsrichter: Christian Hannes (Aachen) / David Hannes (Frankfurt);
○ DHB-Spielaufsicht: Matthias Brauer
○ Gegner-Info: ► www.h-bw.de
Besucherhinweise
Einlass: 17:00 Uhr. Es gilt die 2-G-Plus-Regelung. Zutritt zur Halle hat, wer geimpft oder genesen ist und dies mittels einschlägiger App, bzw. ärztlicher Bescheinigung nachweist. Zusätzlich ist ein Ausweisdokument bereit zu halten. Ab dem Betreten des Geländes und in der gesamten Halle müssen FFP2-Masken getragen werden – auch während das Spiels auf den Plätzen. Lediglich beim Verzehr von Speisen und Getränken darf die Maske abgenommen werden. Im VIP-Raum gilt die Maskenregelung bis zum Einnehmen das Platzes am Tisch.
► www.hessen.de/Handeln/Corona-in-Hessen
(red)