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BI: Bahnreaktivierung verbessert Mobilität deutlich

Die Kreisstadt Homberg (Efze) liegt an einer stillgelegten Bahnstrecke und könnte leicht reaktiviert werden, da der Bahnkörper in der Raumplanung noch für den Eisenbahnverkehr festlegt ist. Das Archivbild zeigt den ehemaligen Bahnhof Wernswig. Foto: privat

Homberg. Die seit 2003 stillgelegte Bahnstrecke – von Homberg nach Treysa – mit Anbindung an Mittelhessen und das Rhein-Main-Gebiet wird in der Übersicht zur Reaktivierung von Schienenstrecken für den Personenverkehr in Hessen des Arbeitskreises der Aufgabenträger und des Landes Hessen „Potenzial stillgelegter Strecken“ (AK Reaktivierung) im Juli 2022 erstmalig aufgelistet.

Fundierte Diskussionsgrundlage

Eine Machbarkeitsstudie wird durch den NVV jedoch erst dann erstellt, wenn sich die regionalen politischen Gremien für eine solche aussprechen. Insofern soll dieser Beschluss dazu dienen, eine fundierte Diskussionsgrundlage zu schaffen, um über eine etwaige Reaktivierung der Bahnstrecke zu entscheiden oder doch den Bau eines Bahnradweges zu fokussieren.

Die BI »Rettet die nordhessische Kanonenbahn e.V.« hat sich Anfang August 2022 an die Bürgermeister der an der Bahntrasse liegenden Kommunen und Mitte August 2022 an alle Kreistagsfraktionen des Schwalm-Eder-Kreises mit differenzierten Schreiben über das Bürgeranliegen gewandt. Darin forderte sie eine Machbarkeitsstudie in Auftrag zu geben. Sie soll ein integriertes und zukunftsorientiertes System mit der Verknüpfung der Straßen und Schienenwege untereinander untersuchen. Vor allem geht es um kurze und gesicherte Umsteigezeiten, eine Anbindung des Nahverkehrs an den Fernverkehr, insbesondere mit zuverlässigen Anschlüssen an den möglichen Verkehrsknoten.

Prof. Dr. Herbert Wassmann will die nordhessische Kanonenbahn retten. -Foto: privat
Prof. Dr. Herbert Wassmann will die nordhessische Kanonenbahn retten. Foto: privat

Für Klimaziele und Mobilitätswende

Zweifellos leistet die Reaktivierung stillgelegter Eisenbahnstrecken nach Ansicht der BI in ländlichen Räumen einen Beitrag zur Verbesserung der Mobilität und damit zu gleichwertigen Lebensverhältnissen. So werte der Anschluss an das Schienennetz Regionen auf und falle sowohl bei der Wohnsitzwahl von Bürgerinnen und Bürgern als auch bei der Standortwohl von Unternehmen ins Gewicht.

Reaktivierungen entfalten laut BI-Sprecher Prof. Dr. Herbert Wassmann besonders in ländlichen Räumen eine strukturpolitische Wirkung und haben eine Signalwirkung als Investition in die Zukunftsfähigkeit einer Region. Neben strukturpolitischen Motiven stellt die Reaktivierung stillgelegter Eisenbahnstrecken ein wichtiges Instrument für die Stärkung des Verkehrsträgers Schiene dar und ist wiederum ein entscheidender Bestandteil der zur Erreichung der Klimaziele von Paris notwendigen Mobilitätswende.

Das Fahrrad für die Kurzstrecken

Die Bahnstrecke würde mit neuen modernen Triebwagen fahren, böte auch an neuen Stellen die Möglichkeit, Bahnstationen zu errichten und machte damit die Region Homberger Hochland als Wohnsitz deutlich attraktiver, argumentiert Wassmann. „Zudem muss man heute und künftig die verschiedenen Verkehrsmittel intermodal denken“, sagt der Professor. „Das Rad kann von der Wohnung zum Bahnhof und vom Bahnhof zum Arbeitsplatz durchaus zum Einsatz kommen und im Zug mitgenommen werden.“

Im Bus gestalte sich dies aufgrund des reduzierten Platzes schon als kaum umsetzbar. Auch Lösungen wie On-Demand-Verkehre und Kleinbusse als Anschlussverbindungen sind durchaus eine Möglichkeit, die reaktivierte Bahnstrecke attraktiv zu machen.

Lokalpolitik herausgefordert

Prof. Dr. Wassmann abschließend: „Die lokalen Politiker und Politikerinnen sowohl auf der Kreisebene als auch auf der Landesebene sind nun herausgefordert, sich verstärkt mit Konzeptionen eines integrierten und zukunftsorientierten Systems mit der Verknüpfung der Straßen und Schienenwege untereinander intensiv auseinanderzusetzen und auch zu realisieren.“

(red)



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