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Zwei Dörfer vertreten Hessen im 27. Bundeswettbewerb

Umweltministerin Priska Hinz. Foto: S. Feige | Hess. Umweltministerium
Umweltministerin Priska Hinz. Foto: S. Feige | Hess. Umweltministerium

Hessen. Umweltministerin Priska Hinz, die auch für die ländlichen Räume zuständig ist, ehrte die Landessieger von „Unser Dorf hat Zukunft“ am Sonntag in der Vulkanhalle in Freiensteinau. Willingshausen-Wasenberg erhielt einen Ehrenpreis.

Neun besondere Dorfgemeinschaften

Zwei Dörfer – Ebersburg-Weyhers in der westlichen Rhön sowie Hünfelden-Mensfelden in der direkten Nachbarschaft von Limburg – werden Hessen als Sieger in diesem Jahr beim 27. Bundeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ vertreten. Fünf Dörfer wurden insgesamt als Landessieger ausgezeichnet. Zusätzlich erhielten vier Dörfer Ehrenpreise.

„Herzlichen Dank für Ihr Engagement! Ihre Dorfgemeinschaften sind etwas Besonderes. Sie zeigen, was man gemeinsam bewegen kann. Mit Ihrem großen Engagement ist es gelungen, gute und nachhaltige Angebote für Ihre Dörfer und das Zusammenleben zu erarbeiten“, sagte Priska Hinz.

Lokale Entwicklung mit LEADER-Förderung

Die Ministerin verwies auch auf das Engagement des Landes für den ländlichen Raum: „Mit der Dorf- und Regionalentwicklung sorgen wir dafür, dass die Vielfalt unserer dörflichen Lebensformen erhalten bleiben. In der Dorfentwicklung werden wir auch in diesem Jahr neue Orte als Förderschwerpunkte aufnehmen. Und für die neue EU-Förderperiode stehen 24 Regionen in Hessen bereit, um ihre lokalen Entwicklungsstrategien im Rahmen der LEADER-Förderung bis 2027 umzusetzen.“

Die Landessieger

○ 1. Preis mit 7.000 Euro: Ebersburg-Weyhers (Landkreis Fulda)

Ebersburg-Weyhers wartet mit einer großen Bandbreite an vorbildlicher und innovativer Generationen- und Sozialraumarbeit auf. Inklusion und Begegnungsmöglichkeiten für die verschiedenen Bevölkerungsgruppen stehen im Mittelpunkt des Engagements. Der Verein „Miteinander-Füreinander“ spielt hierbei eine besonders wichtige Rolle. Er treibt die Nutzung digitaler Instrumente und Künstlicher Intelligenz für die Alltagsbewältigung von Senioren und Menschen mit Handicaps voran.

○ 2. Preis mit 6.000 Euro: Hünfelden-Mensfelden (Limburg-Weilburg)

Mit großem privaten Einsatz wird in Mensfelden viel erreicht. Die Kletterscheune des Berg- und Klettersportverein ist ein außergewöhnliches Beispiel dafür. Besonders ist auch das Engagement für die Natur. Private Neuanpflanzungen und Nachpflanzungen von Obstbäumen sind selbstverständlich. Ebenso die Kümmerergruppe um die wunderbar gelegene Wacholderheide und Highlight der Region „Mensfelder Kopf“.

○ 3. Preis mit 5.000 Euro: Neuenstein-Raboldshausen (Hersfeld-Rotenburg)

Das herausragende Merkmal von Raboldshausen ist seine Mühlenkultur, die sich hier in seltener Vollständigkeit und Qualität erhalten haben. Das fängt bei der idyllischen Geis-Quelle an und zieht sich in Form von Gräben, Kanälen, Leitungen, Brücken und Wehren durch den gesamten Ort. Gut begeh- und erlebbar durch einen begleitenden, sehr attraktiven Pfad mit Blühstreifen.

○ 4. Preis mit 4.000 Euro: Witzenhausen-Ermschwerd (Werra-Meißner)

Die Förderung der Dorfentwicklung ist in Ermschwerd positiv sichtbar. Eine attraktive Sehenswürdigkeit bietet das renovierte und eindrucksvolle Schloss inmitten eines groß angelegten Parks mit alten Bäumen. Es wird als Haus der Generationen genutzt.

Hinzu kommt ein vorbildliches soziales Engagement.

○ 5. Preis mit 3.000 Euro: Brachttal-Streitberg (Main-Kinzig)

Als kleinster Ort im Wettbewerb startet Streitberg mit einem großen Projekt. Mit dem kommunalen Förderprogramm „Jung kauft Alt“ ziehen junge Familien aus dem erweiterten Gürtel des Rhein-Main-Gebietes nach Streitberg. Nachbarschaftshilfe wird im Ort groß geschrieben. Digitale Vernetzung, Willkommensheft und niedrigschwellige Unterstützung für NeubürgerInnen sind selbstverständlich. Ein besonderes Schmuckstück ist das Keramikmuseum Lindenhof. Zu sehen gibt es Wächtersbacher Steingut und künstlerische Werke des Gelnhäuser Malers Achim Gogler.

Vier Sonderpreise vergeben

Unter den teilnehmenden Dörfern wurden aufgrund besonderer Leistungen außerdem vier Sonderpreise in Höhe von jeweils 2.000 Euro vergeben:

○ 1. Naumburg-Altenstädt (Landkreis Kassel) erhält einen Sonderpreis für seine herausragende Gemeinschaftsleistung in der dorfgerechten Begrünung.

○ 2. Marburg-Michelbach (Marburg-Biedenkopf) erhält einen Sonderpreis unter anderem für sein Engagement in Sachen Nachhaltigkeit und sein Engagement zum Erhalt der dörflichen Identität.

○ 3. Waldeck-Freienhagen (Waldeck-Franckenberg) erhält einen Sonderpreis für seine konstruktive Herangehensweise an die demografischen Herausforderungen.

○ 4. Willingshausen-Wasenberg (Schwalm-Eder) wird ein Sonderpreis verliehen für die Bündelung von ehrenamtlichen Kräften und den genossenschaftlichen Betrieb eines Nahwärmenetzes durch die Energie Wasenberg eG.

Info und Podcasts:
https://umwelt.hessen.de/laendliche-raeume/unser-dorf-hat-zukunft

Bilder zur Preisverleihung ab Montag:
https://umwelt.hessen.de/Bildergalerien

(red)



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