Startseite

Ihre Werbung hier!

SEK-News ist die unabhängige Online-Zeitung für den Schwalm-Eder-Kreis. Täglich neu und kostenlos.

Kulinarische Weltreise – Speisen aus der Heimat

Sie hilft den Neuankömmlingen bei Asklepios: Integrationsbeauftragte Astrid Sachs (mi.) und die Kollegen aus der Ukraine. Foto: Asklepios

Schwalmstadt. Im Asklepios Klinikum Schwalmstadt sind nicht nur Menschen tätig, die ausschließlich aus der Schwalm stammen, vielmehr ist die Klinik ein Schmelztiegel aus Mitarbeitenden, die ihre Wurzeln in anderen Regionen Deutschlands und auch weit darüber hinaus haben.

Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, unternimmt Asklepios unter anderem gezielt Anwerbungen in verschiedenen Ländern der Erde.

Fachkräfte aus aller Welt

Astrid Sachs (59), Integrationsbeauftragte im Ziegenhainer Krankenhaus sowie examinierte Krankenschwester und Praxisanleiterin, nimmt die Neuankömmlinge quasi „an die Hand“ und hilft ihnen bei ihrem Start.

„Ich begleite die Rekrutierung von Pflegefachkräften aus Drittstaaten“, umschreibt sie eine ihrer Aufgaben, „vom ersten Kontakt, über ein Vorstellungsgespräch via Skype, bis hin zur Ankunft in Deutschland“. Dazu gehören unter anderem die Vorbereitung aller notwendigen Dokumente und Anträge bei Behörden, Organisation von Wohnungen und Sprachkursen sowie alle weiteren sozialen Aspekte.

„Ich helfe ihnen während des Anerkennungsprozesses durch Praxisbegleitung und Unterricht“, erzählt sie weiter, die Abschlussprüfung werde schließlich gemeinsam mit dem Asklepios Bildungszentrum Nordhessen abgenommen. „Zurzeit betreue ich etwa 50 Menschen, sie kommen aus Indien, der Ukraine, dem Libanon, Albanien, Tunesien und der Türkei“, zählt Sachs auf, „sobald die Visa vorhanden sind, erwarten wir auch Fachkräfte aus dem Iran“.

Leckeres Essen verbindet

Neben dem rein organisatorischen Ablauf, will sie die Menschen aber auch in das soziale Gefüge integrieren – so kam die Idee mit der „kulinarischen Weltreise“ auf.

Kürzlich war es soweit und der Vortragsraum im Untergeschoss der Klinik wurde in ein internationales Restaurant verwandelt. „Alle sollen die Möglichkeit haben, einen Teil ihrer Kultur zu präsentieren“, lautete das Ziel der Veranstaltung – im Vordergrund stand leckeres Essen, aber auch traditionelle Kleidung und Musik gehörten dazu. […]“

Vom Balkan in die Schwalm: Krankenschwester Drilona Sula stammt aus Albanien. Foto: Asklepios

Nach der Begrüßung durch Astrid Sachs, gaben Sabeena und Joseph jeweils ein Lied aus ihrer indischen Heimat zum Besten. Schließlich wurde der leckere Ausflug in verschiedene Regionen der Welt freigegeben. Gefüllte Teigtaschen aus Nordafrika reihten sich neben ukrainische Frikadellen und indisches Gemüse – dazwischen durfte auch das Schwälmer Bauernbrot mit deftiger Ahle Worscht nicht fehlen. Neben herzhaften Speisen aus der warmen und kalten Küche, stand für den zweiten oder auch dritten Gang eine Auswahl an süßem Gebäck, Kuchen und Desserts bereit.

Ein Kochbuch ist in Planung

„Die Resonanz war sehr gut, jeder konnte sich einbringen und man sah – gemeinsames Essen verbindet und lässt den gelegentlichen Alltagsstress auch mal in den Hintergrund treten“, zeigte sich Astrid Sachs zufrieden mit dem Erfolg.

„Wir hatten bereits vor der Pandemie ein Fest dieser Art, damals war die Anzahl der Mitarbeitenden mit Migrationshintergrund jedoch noch wesentlich geringer“, blickte sie zurück. Um der Veranstaltung einen nachhaltigen Charakter zu verleihen, wurden alle Speisen fotografiert und sollen demnächst, zusammen mit den dazugehörigen Rezepten, in einem Kochbuch erscheinen.

Sprache und Bürokratie hemmen

Die Internationalität im Gesundheitswesen birgt natürlich immer Herausforderungen, „wir profitieren von den Erfahrungen der Mitarbeitenden, die je nach Herkunftsland aus einem anderen Gesundheitssystem kommen, aber am Anfang ist die Sprache die größte Hürde für alle“, weiß die Integrationsbeauftragte. „Die allgemeinen Bedingungen vor Ort müssen stimmen“, betont Sachs, „wichtig ist ausreichend Wohnraum, Kindergartenplätze und Einkaufsmöglichkeiten, die bestenfalls fußläufig erreichbar sind“.

(red)



Tags: , , , ,


Ähnliche Beiträge

Bisher keine Kommentare


Einen Kommentar schreiben

© 2006-2024 SEK-News • Powered by WordPress & Web, PR & Marketing• Theme by: BlogPimp/Appelt MediendesignBeiträge (RSS)Kommentare (RSS)ImpressumDatenschutzAGB