Erst abschießen, dann DNS testen
Region. Der Wolf ist seit einigen Jahren zurück in Deutschland. 184 Wolfsrudel leben hier. Darin sehen einschlägige Verbände einen großen Erfolg des Naturschutzes, denn der Wolf ist als seltene Art europarechtlich und national geschützt.
Länder benennen Problemregionen
Die Wiederkehr bringt im dicht besiedelten Deutschland auch Herausforderungen mit sich. Weidetierhalter sind in großer Sorge aufgrund von Rissen ihrer Tiere. Bundesumweltministerin Steffi Lemke hat nun effektive Lösungsvorschläge zum Umgang mit dem Wolf vorgestellt.
Bundestagsabgeordnete Dr. Bettina Hoffmann (Grüne): „Wir haben viele Gespräche geführt und nun eine schnelle praktikable Lösung vorgeschlagen.“ Wenn ein Wolf eine gesicherte Herde in einer Problemregion überfällt, kann für 21 Tage im Umkreis von 1.000 Metern um die Weide geschossen werden. Problemregionen, wo schon viele Risse stattgefunden haben, legen die Bundesländer fest.
„Die Erfahrung zeigt: Wölfe kehren oft zum Ort ihres Jagderfolges zurück. Deswegen ermöglichen wir nun effektives Bejagen mit hohen Treffchancen“, so Dr. Bettina Hoffmann, Bundestagsabgeordnete für den Schwalm-Eder-Kreis und Waldeck-Frankenberg. Die bisher für die Abschussgenehmigung vorab benötigte DNA-Analyse werde dann parallel vorgenommen. Damit werde geprüft, ob tatsächlich der verursachende Wolf getroffen wurde.
Menschen zu keiner Zeit in Gefahr
„Herdenschutzmaßnahmen bleiben weiterhin die effizienteste und wichtigste Maßnahme“, stellt Bettina Hoffmann klar. „Auch in bislang weitestgehend wolfsfreien Regionen wie der unseren, müssen wir die Förderung und Beratung der Weidetierhaltenden weiter ausbauen. Im Regelfall frisst der Wolf nämlich im Wald, nicht auf der Weide.“
Die vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) bestätigten 1.339 Wölfe in Deutschland halten sich normalerweise von Menschen fern. In Hessen wurden erst ca. 10 Tiere gesichtet, Menschen sind zu keiner Zeit in Gefahr.
Dr. Bettina Hoffmann ist überzeugt: „Die Vorschläge sind eine gute Grundlage für ein regionales Wolfsmanagement. So schaffen wir mehr Sicherheit für Weidetiere und Akzeptanz für den europarechtlich geschützten Wolf.“
(red)