Vivian Groppe verbessert sich auf 7,96 Sekunden
Hannover. Während die Mehrzahl der DLV-Top-Athleten sich zurzeit noch in den Trainingslagern in Südeuropa den Feinschliff für die ersten Wettkämpfe des Jahres holen, fiel am DLV-Olympiastützpunkt Hannover der Startschuss für das Leichtathletik-Jahr 2024.
Die Veranstaltung im Sportleistungszentrum stand dabei besonders im Zeichen der Frauen-Sprungwettbewerbe. Für Merle Homeier und Kira Wittmann war es die Premiere im Dress von Hannover 96. M. Homeier, Teilnehmerin an den Weltmeisterschaften und an der EM, holte sich mit 5,59 m den Sieg im Weitsprung. Im Dreisprung setzte sich K. Wittmann erwartungsgemäß mit 13,65 m vor Gräfin Anna Keyserlingk aus Göttingen (12,85 m) durch. Und auch Imke Onnen (Hannover 96), die zweifache deutsche Hallenmeisterin mit einer Bestleistung von 1,96 Meter, die nach der Deutschen Meisterschaft in Kassel zum ersten Mal wieder an einem Hochsprungwettbewerb teilnahm, setzte sich ebenfalls souveränen durch und holte sich mit der besten Tagesleistung von 1,89 Meter den Sieg bei den Frauen.
Erster Start in der Frauenklasse
Vivian Groppe und Niclas Dittmar (MT Melsungen) starteten in den gut besetzten Sprintwettbewerben, in denen 46 Sprinterinnen in der Meldeliste der Frauen über 60 Meter standen und 40 Athleten auf dieser Strecke bei der U20 gemeldet waren.
Vivian Groppe, die sich am 17. Dezember beim Weihnachtsmeeting in Magdeburg mit ihrer 60m-Zeit von 8,04 Sekunden aus der Jugendklasse verabschiedet hatte, musste in Hannover aus Altersgründen zum ersten Mal offiziell bei den Frauen starten. Im dritten von sechs Zeitvorläufen sicherte sie sich mit 8,07 Sekunden, hinter Verena Müller (SCC Berlin, 8,03 Sek.) und vor Alena Russow (Schwerin, 8,11 Sek.) den zweiten Platz. Nun hing alles davon ab, dass ihr Vorlaufergebnis zu den acht schnellsten Zeiten gehörte, um sich für das A-Finale zu qualifizieren. Daumen drücken war angesagt.
Neue Saisonbestleistung
Noch vor dem letzten Lauf befand sich die 19-Jährige auf dem achten Platz. Doch im sechsten Zeitvorlauf zeigte Lilly Müller (Eintracht Baunatal) eine beeindruckende Leistung und verdrängte Vivian mit 7,77 Sekunden damit in den B-Endlauf. Dort revanchierte sie sich für ihre Niederlage und besiegte Verena Müller (8,02 Sek.) mit der neuen Saisonbestleistung von 7,96 Sekunden.
In der Gesamtwertung bedeutete diese Zeit Rang vier. „Das ist für die gegenwärtige Trainingsbedingung eine ordentliche Zeit“, sagte Vivian, die hofft, in drei Wochen bei den Landesmeisterschaften erneut unter acht Sekunden zu bleiben und damit den Zwischenlauf zu erreichen.
Selbstkritischer Niclas Dittmar
Auch ihr Trainingspartner Niclas Dittmar zeigte sich mit seiner 60m-Zeit von 7,41 Sekunden zufrieden. „Die Zeit ist absolut okay. Wenn mein Start besser klappt, könnte ich sogar unter 7,30 Sekunden bleiben und hätte damit eine Chance bei den hessischen U20-Hallenmeisterschaften das Finale zu erreichen“, sagte Niclas recht selbstkritisch.
Über 200 Meter wollte der 18-Jährige nach Erfurt (22,92 Sekunden) auch in Hannover unter 23-Sekunden bleiben. Aber sein Vorhaben scheiterte, weil ihm auf den letzten 50 Metern das Stehvermögen und die Tempohärte fehlten.
„Während ich im Sommer bei meinen 200m-Rennen die letzten 50 Meter unter 5,5 Sekunden laufen konnte, war ich in Hannover auf dem letzten Viertel fast eine Sekunde langsamer“, betonte Niclas, der dennoch das Unternehmen „Qualifikation für die deutschen U20-Meisterschaften in Dortmund“ nicht abgeschrieben hat.
(ajw)