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Wenn nichts mehr läuft, dann lauf!

Horst Wiegand läuft in seiner Freizeit Marathon

wiegandSchwalmstadt. „Ausdauersport ist bei Suchterkrankungen eine gute Behandlung.“ Das weiß Horst Wiegand (42) aus eigener Erfahrung. Zum einen arbeitet der Fachkrankenpfleger Psychiatrie in der Psychiatrischen Institutsambulanz der Hephata Klinik (PIA) und leitet dort auch eine Nordic Walking-Gruppe. Zum anderen hat er 2003 selbst mit dem Laufen angefangen, um die Entwöhnung vom Rauchen besser durchzuhalten. „Sport war bei mir immer schon eine Bewältigungsstrategie.“ Irgendwann kam dann auch der Leistungsgedanke dazu. „Als ich beim Kassel-Marathon 2007 das erste Mal unter drei Stunden gelaufen bin, das war schon genial.“

Heute ist alles anders
Heute gelten andere Maßstäbe, bis zu 25 Wettkämpfe stehen im Jahr an: Beim Stadtmarathon in Hannover wurde Horst Wiegand Anfang diesen Mai 22. von 5.000 Läufern. Für die 42,195 Kilometer brauchte er 2:44:52. Beim Berlin-Halb-Marathon vier Wochen später belegte er mit einer Zeit von 1:18:21 unter den 24.000 Läufern den 78. Platz. Der 42-jährige Familienvater trainiert dafür sechs bis sieben Mal pro Woche. In der Vorbereitungsphase auf ein Rennen schrubbt er dabei bis zu 130 Kilometer. Seine Jahreslaufleistung? Pi mal Daumen 4.500 Kilometer. Zehn verschiedene Laufschuhe stehen dafür in seinem Schrank, je nach Distanz und Untergrund. „Man kann aber auch erstmal mit Tchibo- und Aldi-Klamotten gut anfangen. Zum Laufen braucht man wenig Equipment, und man kann vor der Tür starten.“

In anderen Schritt
Dies gilt auch für Nordic Walking, das der Fachkrankenpfleger für Klienten der PIA einmal in der Woche anbietet. „Mit Nordic Walking kann man mehr Menschen erreichen als mit Laufen, gerade, wenn sie körperlich noch nicht so leistungsfähig sind.“ Die Gruppe ist dann jeweils für anderthalb Stunden in der Igelsheide, im Schützenwald oder auch mal im Wüstegarten unterwegs. „Laufen dient neben der körperlichen Fitness auch dazu, klare Gedanken zu kriegen, vom Arbeitstrott in einen anderen Schritt zu kommen.“

Bei der PIA-Laufgruppe kommt der Austausch, das Kennenlernen von anderen Betroffenen hinzu. Und Erfolgserlebnisse, wenn „manche Leute zum ersten Mal in ihrem Leben drei Kilometer am Stück laufen“.

Entspannen beim Laufen
Wiegand selbst läuft in seiner Freizeit am liebsten allein. Lediglich beim einmal wöchentlichen Tempotraining auf der Tartanbahn des MS Blau-Weiß Todenhausen läuft er im Team. „Ich kann mich sehr gut alleine in Feld oder Wald entspannen. Nur die Rockmusik auf den Ohren ist mir dann wichtig.“

Sein nächstes Ziel ist der Schwalm-Eder-Lauf-Cup. Im vergangenen Jahr wurde er Gesamtsieger, nach fünf von zehn Rennen ist er derzeit Gesamtführender. In die Quere könnte ihm jetzt eigentlich nur noch sein Knie kommen. Bei einer MRT-Untersuchung Ende Juli wurde eine Überlastung festgestellt. „Ich trainiere natürlich trotzdem. Den Schwalm-Eder-Lauf-Cup bringe ich auf jeden Fall zu Ende. Denn Laufen setzt Glücksgefühle frei.“ (me)



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