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Armut in Hessen unter Bundesdurchschnitt

Hessen. Im Jahr 2008 waren 12,7 Prozent der hessischen Bevölkerung von relativer Armut bedroht. Wie das Hessische Statistische Landesamt aufgrund der Ergebnisse des Mikrozensus 2008 mitteilt, lag der Anteil der von Armut Gefährdeten in Hessen damit 1,7 Prozentpunkte unter dem Wert für Deutschland (14,4 Prozent). Nur in Baden-Württemberg (10,2 Prozent) und in Bayern (10,8 Prozent) lag die Armutsgefährdung niedriger. Entsprechend einer EU-Konvention gelten Menschen als armutsgefährdet, wenn ihnen weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens (Median) der Bevölkerung zur Verfügung stehen.

Erwerbslose waren in Hessen besonders häufig von Armut gefährdet. Mit rund 49 Prozent war jeder Zweite ohne Job von Armut bedroht, von den Erwerbstätigen hingegen nur jeder sechzehnte (6,2 Prozent). Geringqualifizierte tragen mit einem Anteil von gut 32 Prozent ein deutlich höheres Armutsrisiko als Hochqualifizierte, von den lediglich vier Prozent von Armut bedroht waren.

Neben dem Erwerbsstatus hatte die Haushaltszusammensetzung Einfluss auf die Armutsgefährdung der darin lebenden Personen. So war jede(r) dritte Alleinerziehende mit Kindern (33 Prozent) von Armut bedroht, sowie jede vierte Familie (26 Prozent) mit drei oder mehr minderjährigen Kindern im Haushalt. Aber auch jeder fünfte Einpersonenhaushalt (20 Prozent) war einem erhöhten Armutsrisiko ausgesetzt.

Die Bevölkerung mit Migrationshintergrund war zudem mit einem Anteil von 24 Prozent nahezu dreimal häufiger von Armut betroffen als die Bevölkerung ohne Migrationshintergrund (neun Prozent).

Mit Blick auf das Alter zeigte sich, dass besonders jüngere Menschen überdurchschnittlich oft von Armut gefährdet waren. Etwa jedes sechste Kind (16 Prozent) unter 18 Jahren und jeder fünfte junge Erwachsene (21 Prozent) zwischen 18 und 24 Jahren waren armutsgefährdet.

Bei den 50- bis unter 65-Jährigen hingegen traf dies nur auf jeden zehnten (9,5 Prozent) zu. Im Rentenalter lag der Anteil der von Armut bedrohten Bevölkerung wiederum etwas höher bei etwa zwölf Prozent. Frauen (13,3 Prozent) waren etwas häufiger von Armut bedroht als Männer (12,0 Prozent).

Diese und weitere umfangreiche Daten zu Armuts- und Sozialindikatoren sowie detaillierte methodische Erläuterungen finden Sie im Internet-Angebot der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder unter www.amtliche-sozialberichterstattung.de.

Methodische Hinweise: Als armutsgefährdet gelten nach Definition der Europäischen Union Personen, deren Äquivalenzeinkommen weniger als 60 Prozent des Mittelwerts (Medians) der Äquivalenzeinkommen der Bevölkerung (in Privathaushalten) beträgt. Das Äquivalenzeinkommen ist ein bedarfsgewichtetes Pro-Kopf-Einkommen je Haushaltsmitglied, das ermittelt wird, indem das Haushaltsnettoeinkommen durch die Summe der Bedarfsgewichte der im Haushalt lebenden Personen geteilt wird. Nach EU-Standard wird zur Bedarfsgewichtung die neue OECD-Skala verwendet. Danach wird der ersten erwachsenen Person im Haushalt das Bedarfsgewicht 1 zugeordnet, für die weiteren Haushaltsmitglieder werden Gewichte von < 1 eingesetzt (0,5 für weitere Personen im Alter von 14 oder mehr Jahren und 0,3 für jedes Kind im Alter von unter 14 Jahren), weil angenommen wird, dass sich durch gemeinsames Wirtschaften Einsparungen erreichen lassen. (red)



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