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Gutes Klima, alles prima

Förderschule Hephata sorgt mit Prävention für weniger Gewalt

Schwalmstadt-Treysa. „Wir gehen vorne weg“, sagt Schulleiter Rolf Muster. Vorne weg in Sachen Sozialkompetenz und Gewaltprävention. Und zwar so, dass nicht nur Schüler und Lehrkräfte der Förderschule Hephata ihren Nutzen daraus ziehen, sondern auch andere Schulen. Wie jüngst die Schule im Ostergrund in einem so genannten Coolness-Training. Die Erkenntnis, dass auch die Vermittlung von Sozialkompetenz auf den Stundenplan gehört, ist an fast allen Schulen da, ist sich Rolf Muster sicher. Das bedeute jedoch nicht, dass dies auch umgesetzt werden könne. Zusatzstunden oder -finanzen dafür gibt es vom Kultusministerium nicht selbstverständlich. Trotzdem: „Addiert man die Zeiten auf, die unterrichtlich verloren gehen, weil Konflikte nachbearbeitet werden müssen, so kommt man in der Regel auf zwei Wochen pro Klasse und Schuljahr.“

In der Förderschule Hephata werde auch deswegen an allen Standorten seit 2002 verstärkt gewaltpräventiv gearbeitet. Die Koordination der Programme liegt bei Werner Carli, getragen wird sie vom gemeinsamen Grundverständnis von Schulleitung und Kollegium. Die Umsetzung beginnt so schon beim Schuleintritt: Kooperationsvertrag und Schulordnung halten die Schulregeln fest und die Konsequenzen, die drohen, wenn diese nicht eingehalten werden.

Im Unterricht setzt sich das Konzept fort. Das gute Klima in der Klasse gehört für die insgesamt 410 Schüler zwischen sechs und 25 Jahren sowie die 82 Lehrkräfte einfach dazu. Beispielsweise hält jede Klasse einmal in der Woche für eine Stunde Klassenrat ab, in dem Schüler und Lehrer gleichberechtigt Probleme besprechen. Hinzu kommen Projekte des Landes Hessen, beispielsweise wurde die Ludwig-Braun-Schule (LBS), die Schule für Lern- und Erziehungshilfe der Förderschule, im vergangenen Jahr als „PiT-Schule“ ausgewiesen. PiT steht für „Prävention im Team“, die LBS war im Kreis die zweite Schule, die sich dem Projekt anschloss. Die Schüler lernen dabei Wege aus der Gewalt zu finden. Zum Team gehören neben Schülern und Lehrern ein Polizeioberkommissar und ein Mitarbeiter der Jugendhilfe.  Weiterer Baustein der Gewaltprävention sind gemeinsame Schulungen von Schülern und Lehrern in Streitschlichtung, so geschehen in der Hermann-Schuchard-Schule, die Schule für Praktisch Bildbare und Praktisch Bildbare Körperbehinderte der Förderschule.


Richtig geschnürt

Das Gesamtpaket ist richtig geschnürt. „Manche unserer Schüler stehen kurz vor dem Jugendarrest, sind durch alle Institutionen gefallen. Trotzdem machen bei uns 90 Prozent ihren Abschluss.“ Unfallmeldungen, Instandsetzungskosten und Zerstörungen haben sich in den vergangenen Jahren gezehntelt. In den vergangenen fünf Jahren gab es keine Schlägereien und Körperverletzungen in der Förderschule mehr. „Jetzt haben wir im Schnitt zwei Auseinandersetzungen im Monat. Sonst waren wir froh, wenn wir nur zwei am Tag hatten.“ (me)



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